Red Bull steht in der heutigen Welt vielfach als Synonym für die teilweise aufgrund seiner Inhaltsstoffe umstrittene Kategorie der Energy Drinks. Im Jahr 2002 war Red Bull weltweit in 50 Ländern erhältlich und hielt dabei einen Marktanteil von etwa 70 % in jedem einzelnen Markt. Bei der Betrachtung dieser Werte stellt sich die Frage, wie Red Bull es geschafft hat, eine zum Zeitpunkt der Markteinführung in Österreich im Jahr 1987 vollkommen neue Produktkategorie so erfolgreich auf den Märkten der Welt zu etablieren und auch rund zwei Jahrzehnte später noch eine quasi- monopolistische Stellung innezuhaben.
Die vorliegende Arbeit untersucht die internationale Marktsegmentierungsstrategie der Red Bull GmbH und geht auf die Besonderheiten der Expansionsstrategie ein, die in jedem Land der Welt nach demselben Prinzip vollzogen wird. Marktsegmentierung wird in der vorliegenden Arbeit verstanden als die Aufteilung eines heterogenen Gesamtmarktes in homogene Teilmärkte, die Marktsegmente, nach unterschiedlichen Gesichtspunkten in Abhängigkeit von den spezifischen Zielsetzungen bei der Marktbearbeitungsstrategie. Die Vorgehensweise beim Markteintritt wird beispielhaft anhand der Marktsegmentierung und der stufenweise ausgeweiteten Distribution in den USA veranschaulicht.
Bei der Betrachtung der Markteintrittsstrategie spielen zudem die Gerüchte um das Produkt, die zu einem regelrechten Hype um Red Bull führten, sowie die politischen Barrieren, die es bei der Verkaufszulassung des Produktes zu überwinden gab, eine zentrale Rolle.
Inhaltsverzeichnis
Darstellungsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Red Bull GmbH
2.1 Unternehmensgründung
2.2 Geschäftsidee
2.3 Produktentwicklung
2.4 Absatzentwicklung
2.5 Internationale Absatzmärkte
3. Marktsegmentierung
3.1 Marktsegmentierung im internationalen Marketing
3.2 Internationale Marktsegmentierung
3.3 Red Bull: Internationale Marktsegmentierung
3.3.1 Barrieren bei der Produktzulassung
3.3.1.1 Probleme bei der Markteinführung in Österreich
3.3.1.2 Probleme bei der europäischen Expansion
3.3.2 Der Hype um Red Bull
3.4 Intranationale Marktsegmentierung
3.5 Red Bull: Intranationale Marktsegmentierung
3.5.1 Positionierung
3.5.2 "Consumer Collecting"
3.5.3 Meinungsführer
3.5.4 Red Bull: Markteintritt in den USA
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
Darstellungsverzeichnis
Darst. 1: Absatzentwicklung Red Bull in Mio. Dosen
Darst. 2: Red Bull - Einführung auf internationalen Schlüsselmärkten
1. Einleitung
Red Bull steht in der heutigen Welt vielfach als Synonym für die teilweise aufgrund seiner Inhaltsstoffe umstrittene Kategorie der Energy Drinks. Im Jahr 2002 war Red Bull weltweit in 50 Ländern erhältlich und hielt dabei einen Marktanteil von etwa 70% in jedem einzelnen Markt. Bei der Betrachtung dieser Werte stellt sich die Frage, wie Red Bull es geschafft hat, eine zum Zeitpunkt der Markteinführung in Österreich im Jahr 1987 vollkommen neue Produktkategorie so erfolgreich auf den Märkten der Welt zu etablieren und auch rund zwei Jahrzehnte später noch eine quasi-monopolistische Stellung innezuhaben.
Die vorliegende Arbeit untersucht die internationale Marktsegmentierungsstrategie der Red Bull GmbH und geht auf die Besonderheiten der Expansionsstrategie ein, die in jedem Land der Welt nach demselben Prinzip vollzogen wird. Marktsegmentierung wird in der vorliegenden Arbeit verstanden als die Aufteilung eines heterogenen Gesamtmarktes in homogene Teilmärkte, die Marktsegmente, nach unterschiedlichen Gesichtspunkten in Abhängigkeit von den spezifischen Zielsetzungen bei der Marktbearbeitungsstrategie .[1] Die Vorgehensweise beim Markteintritt wird beispielhaft anhand der Marktsegmentierung und der stufenweise ausgeweiteten Distribution in den USA veranschaulicht.
Bei der Betrachtung der Markteintrittsstrategie spielen zudem die Gerüchte um das Produkt, die zu einem regelrechten Hype um Red Bull führten, sowie die politischen Barrieren, die es bei der Verkaufszulassung des Produktes zu überwinden gab, eine zentrale Rolle.
2. Die Red Bull GmbH
2.1 Unternehmensgründung
Die Red Bull GmbH wurde im Jahr 1985 mit Firmensitz in Wiesbaden gegründet. Im Folgejahr wurde die Produktion in Fuschl am See bei Salzburg /Österreich aufgenommen.
Das Unternehmen Red Bull hat derzeit knapp 1.000 Mitarbeiter, von denen 160 in der Zentrale in Fuschl am See tätig sind. Dort werden die strategischen Entscheidungen getroffen und Leitlinien vorgegeben, Ideen entwickelt und Konzepte bis zur konkreten Umsetzung vorangetrieben. Hinzu kommt die Koordination der Märkte und der Distribution, wobei möglichst alle unternehmerischen Funktionen mit Ausnahme des Marketings outgesourct werden.[2]
2.2 Geschäftsidee
Der Firmengründer Dietrich Mateschitz hat die Geschäftsidee seinen zahlreichen Geschäftsreisen als Marketing-Manager für Procter & Gamble’s Zahnpflegeprodukte der Marke Blendax nach Asien zu verdanken, wo er Energy Drinks kennen lernte, die dort seit den 50er Jahren von allen Bevölkerungsschichten konsumiert werden um gegen die Müdigkeit anzukämpfen.
Dort existierte damals ein Energy Drink namens „Krating Daeng“ („Red Bull“ auf Thailändisch), der sich großer Popularität erfreute. Der Marketing-Manager Dietrich Mateschitz erkannte zwei wesentliche Aspekte: Energy Drinks bieten einen über den herkömmlicher Erfrischungsgetränke hinausgehenden Konsumentennutzen, und für diese Produkte kann auch außerhalb Asiens ein Markt geschaffen werden. Mateschitz erwarb daraufhin vom thailändischen Getränkehersteller TC Pharmaceuticals die Lizenzrechte für die Vermarktung des Energy Drinks in Europa.[3]
2.3 Produktentwicklung
In den fünf Jahren vor der Markteinführung entwickelte Mateschitz das Red Bull Markenkonzept vom Packaging bis zur Kommunikation. Das Produkt- und Verpackungskonzept wurde umfangreichen Entwicklungsphasen unterzogen um es an den europäischen Markt anzupassen. Es wurden eine Vielzahl von Marktforschungsuntersuchungen durchgeführt und mehr als 200 Verpackungsvorschläge getestet. Das Produkt wurde dem westlichen Geschmack angepasst indem das Getränk verdünnt, der Koffeingehalt reduziert und Kohlensäure hinzugefügt wurden.[4]
Red Bull hat mit seinem Energy Drink eine völlig neue Getränkekategorie, die „funktionalen Energiegetränke“, geschaffen.[5] Red Bull erhebt den Anspruch, kein Soft Drink, sondern ein Energy Drink zu sein, der für Zeiten erhöhten Energiebedarfs entwickelt wurde. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe verbessert Red Bull laut eigener Aussage Ausdauer, Wachsamkeit, Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit.[6]
2.4 Absatzentwicklung
Der Absatz des Energy Drinks Red Bull konnte seit der Produkteinführung in Österreich im Jahr 1987 alljährlich gesteigert werden. Während im Jahr der Markteinführung 1 Millionen Dosen des Energy Drinks verkauft wurden war der Absatz im Folgejahr bereits doppelt zu hoch. Im Jahr 1994 wurden erstmals über 100 Millionen Dosen abgesetzt. Rund 14 Jahre nach der Firmengründung verfügt Red Bull über ein jährliches Verkaufsvolumen von weltweit 1.500 Millionen (2002) Dosen. Rund ein Fünftel des Umsatzes wird in Deutschland erzielt. Dort steigerte sich der Pro-Kopf-Verbrauch in den 15 Jahren seit der Produkteinführung von 0,5 auf 2,4 Dosen im Jahr.[7] Trotz zahlreicher Nachahmerprodukte hält Red Bull heute weltweit einen Marktanteil von etwa 70 % bei den Energy Drinks.[8]
Darst. 1: Absatzentwicklung Red Bull
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: eigene Darstellung in Anlehnung an o.V.: Red Bull, Nonkonformismus-Marketing für Geist und Körper in 29. Deutscher Marketing-Preis: Red Bull, 2001, S. 5
2.5 Internationale Absatzmärkte
Nach der Produkteinführung war Red Bull für die Dauer von fünf Jahren exklusiv in Österreich erhältlich bevor es anschließend sukzessiv in diversen europäischen Märkten eingeführt wurde.[9] Im Jahr 1996 wagte Red Bull mit der Einführung in Neuseeland erstmalig den Schritt aus dem europäischen in einen Überseemarkt. Ende des Jahres 2002 war Red Bull in mehr als 50 Ländern weltweit erhältlich. Die unten stehende Abbildung verschafft einen Überblick über den Zeitpunkt der Markteinführung auf internationalen Schlüsselmärkten.[10]
[...]
[1] Vgl. o.V.: Marktsegmentierung, http://de.wikipedia.org/wiki/Marktsegmentierung, 06.06.2005
[2] Vgl. o.V.: Red Bull, Nonkonformismus-Marketing für Geist und Körper in 29. Deutscher Marketing-Preis: Red Bull, 2001, S. 2
[3] Vgl. Keller, K. L.: Strategic Brand Management: Best Practice Cases in Branding: Lessons from the World's Strongest Brands, 2. Aufl., Pearson Education, New Jersey 2003, S. 69
[4] Vgl. Keller, K. L.: Strategic Brand Management: Best Practice Cases in Branding: Lessons from the World's Strongest Brands, 2. Aufl., Pearson Education, New Jersey 2003, S. 69
[5] Vgl. Keller, K. L.: Strategic Brand Management: Best Practice Cases in Branding: Lessons from the World's Strongest Brands, 2. Aufl., Pearson Education, New Jersey 2003, S. 71
[6] Vgl. Red Bull GmbH, http://www.redbull.de/extras/company.jsp, 04.06.2005
[7] Vgl. o.V.: Red Bull, Nonkonformismus-Marketing für Geist und Körper in 29. Deutscher Marketing-Preis: Red Bull, 2001, S. 2
[8] Vgl. o.V.: http://de.wikipedia.org/wiki/Red_Bull, 04.06.2005
[9] Vgl. Keller, K. L.: Strategic Brand Management: Best Practice Cases in Branding: Lessons from the World's Strongest Brands, 2. Aufl., Pearson Education, New Jersey 2003, S. 72
[10] Vgl. o.V.: Red Bull, Nonkonformismus-Marketing für Geist und Körper in 29. Deutscher Marketing-Preis: Red Bull, 2001, S. 9
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