Nach zwölf Jahren Diktatur unter den Nationalsozialisten vollzog sich in ganz Deutschland die völlige Runderneuerung in politischer, sozialer und kultureller Hinsicht. Sämtliche Medien waren unter der Herrschaft von Hitler gleichgeschaltet und zu Propagandazwecken missbraucht worden. Zeitungen, Zeitschriften und Bücher sowie ihre Macher unterlagen strikten Reglements, die bei Missachtung zu Berufsverbot, schlimmstenfalls zu Verfolgung führen konnten.
Nach dem Einmarsch der Amerikaner in München veränderte sich über Nacht alles, griffen sie doch im Kampf gegen nationalsozialistisches Gedankengut in alle Bereiche des Lebens ein. Im Verlagswesen herrschten vorerst Rationierungen und Lizenzierung, aber der ungestillte Lesehunger der Käufer brachte bald den Zeitschriftenboom sowie unzählige Verlagsgründungen hervor. Auch in der „Reinigungskrise“ nach der Währungsreform bewährten sich viele Verleger und nahmen den Weg ins Wirtschaftswunder mit Bravour.
Im Folgenden möchte ich mich mit dem Neubeginn und dem Aufbrechen der Verlagsbranche in München in der Nachkriegszeit befassen und einen Überblick über den direkten Neustart nach dem Krieg 1945 und die Entwicklung von der Währungsreform über das Wirtschaftswunder bis hin zum Aufstieg zur größten Verlagsstadt Deutschlands geben.
Inhaltsverzeichnis
- Das Verlagswesen in München in der Nachkriegszeit
- Ausgangssituation nach dem Zweiten Weltkrieg
- Trümmerstadt München
- Nachrichtenkontrolle und deren Funktion
- Zeitschriftenboom
- Die Lage des Verlagswesens in Bayern
- Lizenzzwang und Neugründungen der Verlage
- Wiederbelebung der Vorkriegsverlage
- Neugründungen durch Zugezogene
- „Reinigungskrise“ nach der Währungsreform 1948
- Die Deutsche Mark
- Kaufzurückhaltung und Ansprüche auf dem Buchmarkt
- Der Weg ins Wirtschaftswunder der 1950-er Jahre
- Aufstieg zur größten Verlagsstadt Deutschlands
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Neubeginn und der Entwicklung der Verlagsbranche in München nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie analysiert den direkten Neustart nach dem Krieg 1945 und beleuchtet die Herausforderungen und Veränderungen von der Währungsreform über das Wirtschaftswunder bis hin zum Aufstieg zur größten Verlagsstadt Deutschlands.
- Die Trümmerstadt München und die Auswirkungen des Krieges auf das Verlagswesen
- Die Rolle der amerikanischen Besatzer und die Nachrichtenkontrolle
- Der Zeitschriftenboom und die Folgen der Währungsreform
- Die „Reinigungskrise“ und der Weg ins Wirtschaftswunder
- Der Aufstieg Münchens zur größten Verlagsstadt Deutschlands
Zusammenfassung der Kapitel
1. Das Verlagswesen in München in der Nachkriegszeit
Das erste Kapitel beschreibt die Situation in München nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen im April 1945. Es wird die Zerstörung der Stadt, die politische und kulturelle Situation sowie die Rolle der Nachrichtenkontrolle durch die Besatzer beleuchtet.
2. Ausgangssituation nach dem Zweiten Weltkrieg
Dieses Kapitel befasst sich mit der Situation in München direkt nach dem Krieg, von der Trümmerstadt über die Nachrichtenkontrolle bis zum Aufschwung der Zeitschriftenbranche. Es werden die Schwierigkeiten des Verlagswesens unter den Bedingungen der Lizensierung und Papierknappheit dargestellt.
3. Die Deutsche Mark
Dieses Kapitel behandelt die Einführung der Deutschen Mark im Jahr 1948 und die Auswirkungen auf die Verlagsbranche. Es werden die Folgen der Währungsreform und die damit einhergehende „Reinigungskrise“ beleuchtet.
4. Kaufzurückhaltung und Ansprüche auf dem Buchmarkt
Dieses Kapitel analysiert die Kaufzurückhaltung nach der Währungsreform und die neuen Ansprüche der Leser auf dem Buchmarkt. Es werden die Herausforderungen für die Verlage und die Anpassung an die veränderten Bedingungen dargestellt.
5. Der Weg ins Wirtschaftswunder der 1950-er Jahre
Dieses Kapitel beschreibt den Aufschwung der Verlagsbranche in den 1950er Jahren im Zuge des Wirtschaftswunders. Es werden die Faktoren für diesen Erfolg und die Entwicklung der Verlage in dieser Zeit beleuchtet.
6. Aufstieg zur größten Verlagsstadt Deutschlands
Dieses Kapitel untersucht den Aufstieg Münchens zur größten Verlagsstadt Deutschlands und die Gründe für diese Entwicklung. Es werden die Faktoren, die zum Erfolg der Verlagsbranche in München beigetragen haben, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Verlagswesen, München, Nachkriegszeit, Währungsreform, Wirtschaftswunder, Zeitschriftenboom, Lizensierung, Trümmerstadt, Nachrichtenkontrolle, Reinigungskrise, Aufschwung.
- Quote paper
- Laura Köhninger (Author), 2011, Lizenz und Reinigungskrise. Das Verlagswesen in München in der Nachkriegszeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/435110