Bei dem Wort Reichseinigung denken die meisten Menschen zuerst an den preußischen Politiker und Staatsmann Otto von Bismarck, der gemeinsam mit Kaiser Wilhelm I den preußischen Staat lenkte und mehrere Einigungskriege führte, die schlussendlich 1871 zur deutschen Reichsgründung führten. Bismarck war ein äußert intelligenter Mann, der wusste, wann er welche Situation wie zu seinem Vorteil nutzen konnte. Während seiner Amtszeit hatte er viele Reden gehalten, in denen er sich zumeist an den Stil des Vormärz gehalten hatte, obwohl dieser zu seiner Amtszeit schon viele Jahre lang vorbei war. Aber hat Bismarck es allein mit seinen Worten geschafft, die Reichsgründung voranzutreiben? Und in wie fern waren seine Aktionen zum Zweck der Reichsgründung geplant gewesen?
In dieser Arbeit werde ich untersuchen, ob es Bismarck tatsächlich durch seine Reden und seine Wortwahl gelungen war, Deutschland zu einigen, oder ob diese eher eine untergeordnete Rolle in diesem Prozess gespielt haben. Dabei gehe ich zu zuallererst näher auf die Sprache des Vormärz ein, wobei ich auch Textbezüge zu literarischen Werken aus dieser Zeit herstellen werde. Anschließend folgt eine Redeanalyse von Bismarcks Blut-und-Eisen-Rede, in der ich die sprachlichen Merkmale des Vormärz aufzeigen werde und mit Textpassagen aus Texten, welche aus der Zeit des Vormärz stammen, vergleichend gegenüberstelle. Zum Schluss werde ich den Weg zur Reichseinigung unter Einbezug meiner Redeanalyse darstellen. Anhand meiner Ergebnisse komme ich dann Abschließend zu einem Fazit, in welchem ich unter Einbezug meiner eigenen Meinung und geschichtlichen Tatsachen die Leitfrage abschließend beantworte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die revolutionäre Sprache des Vormärz
- Merkmale der revolutionären Sprache in Bismarcks „Blut-und-Eisen“-Rede
- Mittels der Einigungskriege zum Deutschen Reich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Sprache, insbesondere der Sprache des Vormärz und Bismarcks Rhetorik, auf die deutsche Reichsgründung von 1871. Die zentrale Frage ist, inwieweit Bismarcks Reden und Wortwahl die Einigung Deutschlands vorangetrieben haben.
- Die revolutionäre Sprache des Vormärz und ihre Merkmale.
- Sprachliche Analyse von Bismarcks „Blut-und-Eisen“-Rede.
- Der Vergleich der Sprache Bismarcks mit der Sprache des Vormärz.
- Die Rolle der Einigungskriege im Prozess der Reichsgründung.
- Der Einfluss von Sprache und Politik auf die deutsche Einheit.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss von Bismarcks Rhetorik auf die deutsche Reichsgründung. Sie umreißt den methodischen Ansatz, der die Analyse der Sprache des Vormärz, eine Redeanalyse von Bismarcks „Blut-und-Eisen“-Rede und die Darstellung des Weges zur Reichseinigung umfasst. Die Arbeit kündigt eine abschließende Beantwortung der Forschungsfrage unter Einbezug von persönlicher Meinung und historischen Fakten an.
Die revolutionäre Sprache des Vormärz: Dieses Kapitel definiert den Vormärz (1815-1848) als Epoche, die durch die Märzrevolution von 1848 geprägt wurde und sich gegen die bestehende Ordnung des Adels richtete. Es analysiert die Texte des Vormärz als Ausdruck revolutionärer Forderungen nach verbesserten Lebensbedingungen, Pressefreiheit, Volksbewaffnung und einem Parlament. Anhand von Beispielen aus Heinrich Heines Werk werden die Aufrufe zu Protesten, dem Kampf gegen das System und die Abschaffung der Zensur verdeutlicht. Die Texte zeigen ein Streben nach Gleichberechtigung und Einheit, metaphorisch dargestellt durch Heines Aufforderung, das Volk aus dem politischen Dämmerschlaf zu wecken und zum Handeln zu bewegen. Der soziale Missstand wird mit Heines "Die schlesischen Weber" illustriert, wo das Elend des Volkes und die Untätigkeit des Adels angeprangert werden. Der revolutionäre Geist wird als ein in der Bevölkerung angesammeltes Potential dargestellt, das von Georg Herwegh in seinem "Aufruf" deutlich wird.
Schlüsselwörter
Reichseinigung, Bismarck, Vormärz, Blut-und-Eisen-Rede, revolutionäre Sprache, deutsche Einheit, Einigungskriege, Heinrich Heine, Georg Herwegh, Redeanalyse, Sprachvergleich.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse: "Der Einfluss der Sprache auf die Deutsche Reichsgründung"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Sprache, insbesondere der Sprache des Vormärz und Bismarcks Rhetorik, auf die deutsche Reichsgründung von 1871. Die zentrale Forschungsfrage ist, inwieweit Bismarcks Reden und Wortwahl die Einigung Deutschlands vorangetrieben haben.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit analysiert die revolutionäre Sprache des Vormärz, führt eine detaillierte Sprachliche Analyse von Bismarcks „Blut-und-Eisen“-Rede durch und vergleicht beide Sprachstile. Weiterhin wird die Rolle der Einigungskriege im Prozess der Reichsgründung beleuchtet und der Einfluss von Sprache und Politik auf die deutsche Einheit untersucht.
Welche Epochen werden verglichen?
Der Fokus liegt auf dem Vergleich der revolutionären Sprache des Vormärz (1815-1848) mit der Sprache Bismarcks. Der Vormärz wird als Epoche mit revolutionären Forderungen nach verbesserten Lebensbedingungen, Pressefreiheit etc. beschrieben.
Welche Rolle spielt Bismarcks „Blut-und-Eisen“-Rede?
Bismarcks „Blut-und-Eisen“-Rede steht im Zentrum der sprachlichen Analyse. Die Arbeit untersucht, wie Bismarcks Wortwahl und Rhetorik die deutsche Einigung beeinflusst haben.
Welche Autoren werden analysiert?
Die Arbeit bezieht sich auf Texte von Heinrich Heine (als Beispiel für die Sprache des Vormärz) und Georg Herwegh (als Beispiel für den revolutionären Geist des Vormärz). Ihre Werke veranschaulichen die revolutionären Forderungen und den sozialen Missstand der Zeit.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, die die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz beschreibt. Es folgen Kapitel zur revolutionären Sprache des Vormärz, zur Analyse von Bismarcks Rede und zur Rolle der Einigungskriege. Abschließend gibt es ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Reichseinigung, Bismarck, Vormärz, Blut-und-Eisen-Rede, revolutionäre Sprache, deutsche Einheit, Einigungskriege, Heinrich Heine, Georg Herwegh, Redeanalyse, Sprachvergleich.
Wie wird die Forschungsfrage beantwortet?
Die Arbeit beantwortet die Forschungsfrage nach dem Einfluss von Bismarcks Rhetorik auf die Reichsgründung durch die Analyse der Sprache des Vormärz, die Redeanalyse von Bismarcks „Blut-und-Eisen“-Rede und die Darstellung des Weges zur Reichseinigung. Die Antwort wird unter Einbezug von persönlicher Meinung und historischen Fakten gegeben.
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- Michelle Kristin Riege (Author), 2016, Mit dem Wort zur Einheit? Die Sprache im revolutionären Deutschland zwischen 1848 und 1871, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434904