Kinder und Jugendliche sehen gerne Filme. Sie wachsen mit neuen Medien auf und greifen dabei immer seltener zum Buch. Dennoch hat die Literaturverfilmung nach wie vor einen schweren Standpunkt als eigenständiges Kunstwerk, als Medium. Die Gründe hierfür sind zahlreich und vielfältig. Im Unterricht beispielsweise dienen Filme häufig lediglich dazu, um Schülerinnen und Schüler zu erfreuen, sie nach der Besprechung eines Buches zu „belohnen“ oder auch, um die entsprechende Unterrichtszeit nicht anderweitig planen zu müssen. Doch längst hat die Filmkompetenz als Teil der Medienkompetenz auch offiziell ihren Platz im Deutsch- und da vor allem im Literaturunterricht gefunden.
Diese Arbeit möchte sich jedoch nicht darauf beschränken, die Ehre der Literaturverfilmung als eigenständiges Kunstwerk innerhalb des Mediums Film zu verteidigen. Vielmehr soll auf den folgenden Seiten aufgezeigt werden, warum Literaturverfilmungen einen Gewinn für den Deutschunterricht darstellen. Der Unterricht kann an die Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler anknüpfen, da die Lernenden bereits vor Schuleintritt mit verschiedenen Medien in Kontakt gekommen sind. Die Fähig- und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler können im Literaturunterricht mittels des Mediums Film ausgebaut und weiterentwickelt werden.
Das Literarische Lernen, welches zu Anfang dieser Arbeit definiert und beschrieben wird, gilt als eine der Zielstellungen des Literaturunterrichts. Die Konzeption stammt von dem Deutschdidaktiker Kaspar H. Spinner und wird seitdem im deutschdidaktischen Kurs breit rezipiert. Im Jahr 2006 veröffentlichte er im Kontext um die Bildungsstandards in einer Ausgabe der Fachzeitschrift Praxis Deutsch „Elf Aspekte literarischen Lernens“. Diese werden im Kapitel 2.2. dargestellt und erläutert. Anschließend folgt ein Überblick über Medien im Literaturunterricht, indem in einem ersten Schritt die beiden Medien Buch und Film in Bezug zueinander gesetzt werden und darauffolgend explizit auf die Kategorie der Literaturverfilmung eingegangen wird. Die im Kapitel 4 thematisierten Bildungsstandards sollen den Wandel aufzeigen, der neben dem Einfluss der Mediendidaktik für den Deutschunterricht in Folge der PISA-Studie und der Einführung internationaler Bildungsstandards entstanden ist. Als neue Herausforderung des Unterrichts soll die Zielsetzung auf der Grundlage eines umfassenden Kompetenzmodells formuliert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Literarisches Lernen im Literaturunterricht
- Begriffsdefinition „Literarisches Lernen“
- Literarisches Lernen nach Kaspar H. Spinner
- Medien im Literaturunterricht
- Die beiden Medien Buch und Film in Bezug zueinander
- Literaturverfilmungen
- Medien und literarisches Lernen in den Bildungsstandards
- Literarisches Lernen mit Filmen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den gewinnbringenden Einsatz von Literaturverfilmungen im Deutschunterricht. Sie geht der Frage nach, wie Literaturverfilmungen nicht nur als Belohnung nach der Lektüre, sondern als eigenständiges Medium im Unterricht eingesetzt werden können, um literarisches Lernen zu fördern. Dabei wird auf die bereits vorhandenen Medienkompetenzen der Schüler eingegangen und der Beitrag von Filmen zur Entwicklung weiterer Fähigkeiten im Kontext des literarischen Lernens beleuchtet.
- Der Stellenwert von Literaturverfilmungen im Deutschunterricht
- Literarisches Lernen als didaktischer Integrationsbegriff
- Der Zusammenhang zwischen Buch und Film als Medien im Literaturunterricht
- Die Rolle der Bildungsstandards im Umgang mit Medien im Literaturunterricht
- Die Förderung von Kompetenzen durch den Einsatz von Filmen im Literaturunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beginnt mit einem amüsanten Zitat, das die ambivalente Beziehung zwischen Buch und Literaturverfilmung auf den Punkt bringt. Sie führt in die Thematik ein und betont den Stellenwert von Filmen in der Medienlandschaft, in der Kinder und Jugendliche aufwachsen. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Filmkompetenz im Deutschunterricht und der Absicht, den Mehrwert von Literaturverfilmungen für den Unterricht aufzuzeigen, indem auf die Vorerfahrungen der Schüler eingegangen und deren Kompetenzen mittels des Mediums Film erweitert werden.
Literarisches Lernen im Literaturunterricht: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition von „literarischem Lernen“ und dessen Bedeutung im Literaturunterricht. Es wird der hohe Stellenwert des Lesens literarischer Texte in unserer Gesellschaft hervorgehoben und auf die Notwendigkeit spezifischer Kompetenzen zum Verständnis literarischer Texte im Vergleich zu Sachtexten hingewiesen. Der Fokus liegt auf Lernprozessen, die sich speziell auf Literarizität beziehen, und die im weiteren Verlauf unter dem Begriff „literarisches Lernen“ zusammengefasst werden. Die Bedeutung der Arbeit von Kaspar H. Spinner wird erwähnt, dessen elf Aspekte des literarischen Lernens in einem späteren Kapitel detaillierter behandelt werden.
Medien im Literaturunterricht: Dieses Kapitel beleuchtet den Vergleich zwischen Buch und Film als Medien im Literaturunterricht und widmet sich besonders dem Aspekt der Literaturverfilmungen. Es wird der Bezug zu den Bildungsstandards hergestellt und der Wandel im Deutschunterricht im Zuge der PISA-Studie und der Einführung internationaler Bildungsstandards aufgezeigt. Die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Kompetenzorientierung im Literaturunterricht wird betont, wobei literarische und Medienkompetenz gleichermaßen wichtig sind. Es werden exemplarische Aspekte nach Spinner präsentiert, die zeigen, wie literarisches Lernen mit dem Medium Film verknüpft und welche Kompetenzen dabei gefördert werden können.
Schlüsselwörter
Literarisches Lernen, Filmdidaktik, Literaturverfilmung, Medienkompetenz, Bildungsstandards, Deutschunterricht, Kaspar H. Spinner, Kompetenzmodell, Integrativer Literaturunterricht.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Literarisches Lernen mit Filmen im Deutschunterricht
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den gewinnbringenden Einsatz von Literaturverfilmungen im Deutschunterricht. Sie fragt, wie Literaturverfilmungen nicht nur als Belohnung nach der Lektüre, sondern als eigenständiges Medium eingesetzt werden können, um literarisches Lernen zu fördern. Dabei wird auf die Medienkompetenzen der Schüler eingegangen und der Beitrag von Filmen zur Entwicklung weiterer Fähigkeiten beleuchtet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Der Stellenwert von Literaturverfilmungen im Deutschunterricht; Literarisches Lernen als didaktischer Integrationsbegriff; Der Zusammenhang zwischen Buch und Film als Medien im Literaturunterricht; Die Rolle der Bildungsstandards im Umgang mit Medien im Literaturunterricht; Die Förderung von Kompetenzen durch den Einsatz von Filmen im Literaturunterricht.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zu literarischem Lernen im Literaturunterricht, Medien im Literaturunterricht (mit Fokus auf Buch und Film und Literaturverfilmungen), Medien und literarischem Lernen in den Bildungsstandards, literarischem Lernen mit Filmen, ein Fazit und ein Literaturverzeichnis. Jedes Kapitel wird zusammengefasst.
Was versteht die Arbeit unter "literarischem Lernen"?
Die Arbeit definiert und erläutert den Begriff "literarisches Lernen" und dessen Bedeutung im Literaturunterricht. Es wird der Stellenwert des Lesens literarischer Texte hervorgehoben und auf die Notwendigkeit spezifischer Kompetenzen zum Verständnis literarischer Texte hingewiesen. Die Bedeutung der Arbeit von Kaspar H. Spinner und dessen elf Aspekte des literarischen Lernens wird erwähnt.
Welche Rolle spielen Bildungsstandards?
Die Arbeit untersucht die Rolle der Bildungsstandards im Umgang mit Medien im Literaturunterricht. Sie zeigt den Wandel im Deutschunterricht im Zuge der PISA-Studie und der Einführung internationaler Bildungsstandards auf und betont die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Kompetenzorientierung, in der literarische und Medienkompetenz gleichermaßen wichtig sind.
Wie werden Buch und Film verglichen?
Die Arbeit vergleicht Buch und Film als Medien im Literaturunterricht und widmet sich besonders dem Aspekt der Literaturverfilmungen. Es wird der Bezug zwischen den beiden Medien hergestellt und aufgezeigt, wie literarisches Lernen mit dem Medium Film verknüpft werden kann und welche Kompetenzen dabei gefördert werden.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter der Arbeit sind: Literarisches Lernen, Filmdidaktik, Literaturverfilmung, Medienkompetenz, Bildungsstandards, Deutschunterricht, Kaspar H. Spinner, Kompetenzmodell, integrativer Literaturunterricht.
Was ist das Fazit der Arbeit (ohne Details)?
Das Fazit wird im Dokument zusammengefasst, enthält aber keine detaillierte Beschreibung.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2018, Literarisches Lernen als didaktischer Integrationsbegriff, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434899