Die Suchthilfe war von Anfang an ein wesentliches Arbeitsfeld der Diakonie der evangelischen Kirche. Sie entstand aus der Armenpflege und der Arbeit der Abstinenzverbände. Die Anfänge reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück, als damals die soziale Frage mit der Branntweinsucht unzertrennbar verbunden war. Wer sozial abstürzte, suchte oft Trost im Alkohol, umgekehrt verloren Alkoholabhängige ihren sozialen Status. Es entstand eine Abwärtsspirale und die Sucht zerstörte das eigene Leben und die sozialen Bezüge zur Gesellschaft und zur Familie.
Trotz der Erkenntnisse der medizinischen Forschung über die genetischen Ursachen von Suchtkrankheiten, werden Suchtkranke nach wie vor diskriminiert und an den Rand der Gesellschaft gedrückt und ignoriert. Sie haben weder eine Lobby noch die Mittel, ihre Behandlung finanzieren zu können.
Behandlungsleistungen der Suchtmedizin und der Suchtrehabilitation sind sozialleistungsrechtlich festgeschriebene Hilfen für suchtkranke Menschen und sind an formale Voraussetzungen geknüpft wie z.B. den Hilfeantrag, eine vorhandene Sozialversicherung, die Bereitschaft zur Veränderung und eine gute Erfolgsprognose - viele Auflagen und Anforderungen, mit denen sich viele suchtkranke Menschen schwertun und an denen die Hilfen scheitern und nicht in Anspruch genommen werden können. Aus diesem Grund hat die Diakonie in den letzten Jahrzehnten mit der psychosozialen und ambulanten Suchtberatung eine eigenständige Hilfeform aufgebaut, die von allen Hilfesuchenden voraussetzungslos genutzt werden kann. Die Suchtberatung der Diakonie hat es sich zur Aufgabe gemacht, suchtkranke Menschen zu unterstützen, sie zu begleiten, indem sie ihnen passende Angebote und Projekte anbietet und diese initiiert mit dem Ziel, Menschen aus ihrer Sucht heraus zu führen und Rückfällen vorzubeugen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Historischer Hintergrund
- Was ist Sucht?
- Suchtberatung Diakonie Düsseldorf
- Hilfsprogramme und -angebote für suchtkranke Menschen
- Suchtberatung und -vorbeugung
- CROSSPOINT- Die Düsseldorfer Suchtprävention
- Beratung bei Onlinesucht
- Raucherentwöhnung
- Suchtvorbeugung in Unternehmen
- Standfest- Ein Projekt für Jugendliche
- Therapie für Glücksspielsüchtige
- Suchttherapie
- Ambulante Therapie
- Tagesklinik
- Wohnen mit Therapie
- Markus-Haus
- Helmut-Gollwitzer-Haus
- Betreutes Wohnen für Suchtkranke
- café drrüsch
- Suchtberatung und -vorbeugung
- Sozialrechtliche Verortung und Finanzierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Suchtberatung der Diakonie Düsseldorf. Sie beschreibt die historischen Wurzeln der Diakonie, erklärt das Konzept der Sucht, stellt die Suchtberatungsstelle Diakonie Düsseldorf mit ihren Aufgaben und Zielen vor und präsentiert deren umfangreiche Hilfsprogramme und -angebote. Außerdem wird die sozialrechtliche Verortung und Finanzierung der Suchtberatung Düsseldorf beleuchtet.
- Historische Entwicklung der Diakonie im Bereich Suchthilfe
- Definition und Formen von Sucht
- Aufgaben und Ziele der Suchtberatungsstelle Diakonie Düsseldorf
- Hilfsprogramme und -angebote für Suchtkranke, insbesondere Suchtprävention und Suchttherapie
- Sozialrechtliche Rahmenbedingungen und Finanzierung der Suchtberatung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Suchtberatung ein und erläutert die Rolle der Diakonie in diesem Bereich. Es beleuchtet die historischen Wurzeln der Suchthilfe und die Entwicklung von der Armenpflege zur professionellen Suchtkrankenhilfe. Das zweite Kapitel beschreibt die Entwicklung der Diakonie in Bezug auf die Suchtkrankenhilfe und verdeutlicht die Integration der ambulanten Suchthilfe in das deutsche Sozial- und Gesundheitssystem. Im dritten Kapitel wird der Begriff „Sucht“ definiert und in stoffgebundene und stoffungebundene sowie psychische und körperliche Abhängigkeit unterteilt. Es werden die Risikofaktoren für eine Suchterkrankung wie genetische und personelle Faktoren erörtert. Das vierte Kapitel stellt die Suchtberatungsstelle Diakonie Düsseldorf mit ihren Aufgaben und Zielen vor. Es beschreibt die kostenlose Beratung, die schnelle und unkomplizierte Hilfe bei Suchtproblemen und die Vermittlung in Therapien. Das fünfte Kapitel stellt die Hilfsprogramme und -angebote der Suchtberatung Düsseldorf vor. Diese gliedern sich in Suchtberatung und -prävention sowie Suchttherapie. Im sechsten Kapitel wird die sozialrechtliche Verortung und Finanzierung der Suchtberatung Düsseldorf beleuchtet.
Schlüsselwörter
Suchtberatung, Diakonie Düsseldorf, Suchtprävention, Suchttherapie, Hilfsprogramme, Ambulante Therapie, Tagesklinik, Wohnen mit Therapie, Sozialrechtliche Verortung, Finanzierung
- Quote paper
- Natalie Alber (Author), 2018, Die Suchtberatung der Diakonie Düsseldorf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434875