In dieser Arbeit möchte ich die Grundgedanken der Konstruktivistischen Didaktik erläutern und einen konstruktivistischen Ansatz, die systemische Pädagogik nach Rolf Huschke-Rhein, vorstellen.
Aufgrund der Kürze dieser Arbeit beschränke ich mich auf eine Einführung in die konstruktivistischen Grundgedanken und die Skizzierung des Systembegriffs bei Huschke-Rhein, sowie von ihm formulierte Aufgaben und Ziele der systemischen Pädagogik.
Inhaltsverzeichnis Seite
1. Einleitung
2. Grundgedanken der Konstruktivistischen Didaktik
3. Systemische Pädagogik (Huschke-Rhein)
3.1 Zum Begriff des Systems
3.2 Aufgabe der Erziehung
3.3 Ziele
4. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In dieser Arbeit möchte ich die Grundgedanken der Konstruktivistischen Didaktik erläutern und einen konstruktivistischen Ansatz, die systemische Pädagogik nach Rolf Huschke-Rhein, vorstellen.
Aufgrund der Kürze dieser Arbeit beschränke ich mich auf eine Einführung in die konstruktivistischen Grundgedanken und die Skizzierung des Systembegriffs bei Huschke-Rhein, sowie von ihm formulierte Aufgaben und Ziele der systemischen Pädagogik.
2. Grundgedanken der Konstruktivistischen Didaktik
Konstruktivismus ist eine Erkenntnistheorie und damit eine Teildisziplin der Philosophie, die auf John Locke als ihr Begründer zurückzuführen ist[1]. Sie ist „anschlussfähig an [die] Reformpädagogik, an den Pragmatismus John Deweys, an die Kognitionspsychologie Jean Piagets“[2] und „Er [der Konstruktivismus] ist mit einem humanistischen Bildungsbegriff ‚verträglich’“[3] und aktuell: „Dieser Konstruktivismus wird seit Mitte der 1990er Jahre auch in der deutschsprachigen Pädagogik und Erwachsenenbildung engagiert und kontrovers diskutiert“[4]. Der Konstruktivismus ist weniger theorieorientiert als vielmehr „praxisorientiert“[5]. Er stellt ältere Ansätze in Frage und revolutioniert das didaktische Denken:
„Didaktik - im weitesten Sinne: die Lehre und Wissenschaft vom Lehren und Lernen – konstruktivistisch zu begreifen, bedeutet somit, die herkömmlichen Vorstellungen und Theorien von Lehren, Lernen, Unterricht und Erziehung zu revidieren: insofern sind Aussagen einer konstruktivistischen Didaktik zumeist Aussagen in negativer Abgrenzung zur traditionellen Sicht“[6].
Diese Form der Didaktik „betont auf der Grundlage neurowissenschaftlicher Forschungen die Selbsttätigkeit des Erkennens und die Selbststeuerung des Lernens. Lernen wird als autopoietische, operational geschlossene und emergente Aktivität beschrieben“[7] und ist somit eine „Selbstbeobachtungstheorie“[8].
Diese geforderte Selbstständigkeit des Lerners ist besonders bedeutsam, da ohne die Einsicht, dass ein Lerngegenstand für das eigene Leben wichtig ist, jemand nicht zum lernen motiviert werden kann. Der Wille etwas zu lernen, kann nicht erzwungen werden, sondern ist stets eine freiwillige Entscheidung: „Lernen ist eine selbstständige, biografie- und erfahrungsbasierte Tätigkeit, die durch Lehre unterstützt, aber nicht gesteuert werden kann“.[9]
Es liegt schon in der Natur des Menschen, forschen und lernen zu wollen, sich mit seiner Umwelt auseinander zu setzen und sie verstehen können zu wollen:
„Der Mensch ist ein beobachtendes und handelndes, ein schaffendes Wesen, das viele der Probleme bewältigen muss, die ihm eine äußere Natur auferlegen, der aber in der Zivilisation auch zunehmend seine eigenen Probleme schafft, die er zu lösen hat“[10].
Die Klärung moralischer Fragen und die Erleichterung der Aufgaben des täglichen Lebens stehen bei der Auswahl unserer Lerngegenstände weit im Vordergrund:
„So sind wir als Konstrukteure unseres Lebens immer auch und immer mehr mit uns selbst beschäftigt, wenn es um Fragen der Wahrheit, der Richtigkeit, der Verständlichkeit und Bedeutsamkeit unseres Tuns und Denkens geht“[11].
Sowie das Wissen, welches wir zu erlangen versuchen sich durch alle Bereiche des Lebens zieht, soll auch das Lernen möglichst allumfassend, „interdisziplinär“[12], sein und all unsere Fähigkeiten berücksichtigen: „Lernen soll kommunikativ, ganzheitlich, kritisch, reflexiv, kreativ, emanzipatorisch usw. sein“[13]. Denn „Lernen, Erfahren und Handeln wirken zirkulär aufeinander ein“[14].
Peterßen unterteilt konstruktivistisches Denken in fünf wesentliche Ansätze: „der neurophysiologische Ansatz, der systemtheoretische Ansatz, der philosophische Ansatz, der soziologische Ansatz und der psychologische Ansatz.“[15].
3. Systemische Pädagogik (Huschke-Rhein)
Ein Ansatz der konstruktivistischen Didaktik ist die systemische Pädagogik nach Rolf Huschke-Rhein. Nach Peterßen ist er: „Einer der ‚Väter’ des maßgeblichen Denkens in der Pädagogik“[16].
Zum besseren Verständnis gibt Hushke-Rhein selbst eine Definition für die Erziehungswissenschaft, auf deren Grundlage er seine Überlegungen zu einer systemischen Pädagogik ausformuliert:
„Zur Terminologie: ‚Erziehungswissenschaft’ ist die Wissenschaft von der Erziehung; sie umfaßt traditionell die beiden Hauptgebiete: 1.Theorie und 2.Praxeologie der Erziehung. Genau für diese beiden Hauptgebiete ist auch der Terminus ‚Pädagogik’ gebräuchlich, der aber traditionell drittens noch die Praxis der Erziehung als Praxis bezeichnet. – Insofern sind die Begriffe ‚Systemische Pädagogik’ und ‚Systemische Erziehungswissenschaft’ konvertibel, wenn auch nicht semantisch gleichbedeutend“.[17]
3.1 Der Begriff des Systems
Nach Huschke-Rhein bedeutet systemisch Denken, Aspekte ganzheitlich aufeinander zu beziehen, sie stehen in Wechselwirkung zueinander[18]. Systeme, wie Kirchen, Schulen, Verbände bilden innerhalb der Gesellschaft ein Gesamtsystem. Dieses „erzeugt und reproduziert sich fortwährend selbst und funktioniert nach Eigengesetzlichkeiten“[19]. Das System ist zudem eine Konstruktion des Beobachters und unterliegt deshalb stets seiner Grenzen. So wird deutlich, dass das System „grundsätzlich ein Konstrukt des Beobachters darstellt“[20].
[...]
[1] Vgl. Jank, 2009, S. 286.
[2] Siebert, 2008, S. 8.
[3] Siebert, 2008, S. 8.
[4] Siebert, 2008, S. 7.
[5] Reich, 2008, S. 83.
[6] Peterßen, 2001, S.112.
[7] Siebert, 2008, S. 7.
[8] Siebert, 2008, S. 9.
[9] Siebert, 2008, S. 7.
[10] Reich, 2008, S.75.
[11] Reich, 2008, S. 75.
[12] Reich, 2008, S. 83.
[13] Siebert, 2008, S. 8.
[14] Jank, 2009, S. 298.
[15] Peterßen, 2001, S. 102.
[16] Peterßen, 2001, S. 95.
[17] Huschke-Rhein, 1998b, S.7.
[18] Vgl. Jank, 2009, S. 297.
[19] Jank, 2009, S. 297.
[20] Huschke-Rhein, 1998b, S. 14.
- Quote paper
- Anonymous,, 2015, Konstruktivistische Didaktik. Systemische Pädagogik nach Rolf Huschke-Rhein, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/434819
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