Das Kunstvolle an Tanz und rhythmischer Sportgymnastik liegt in seiner ästhetischen Darbietung, in der Musik und Bewegungen des Körpers eine dynamische, künstlerische Einheit bilden und der Körper Rhythmus und musikalischen Klang durch Bewegungen effektvoll auszudrücken vermag.
Das Besondere erhalten die Bewegungen durch Anmutigkeit des Tänzers. Der Körper wird optimal eingesetzt, erfährt eine Beziehung zur Musik und bildet ästhetische Formen. So formt er sich zum Ring oder er vollführt einen Spagat, geschmeidig und leicht, als wäre der ganze Körper unbegrenzt biegsam.
So ist die tänzerische Kür geprägt von weichen, geschmeidigen Bewegungen, vom Ausdruck des Körpers, der ein Repertoire an Bewegungsmöglichkeiten vollführt, die für den Laien fast unmöglich erscheinen. Der Beweglichkeit des Körpers eines Tänzers scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.
Doch wodurch erreicht der Tänzer diese enorme Beweglichkeit, wie wird sie trainiert und welche Möglichkeiten des Trainings gibt es?
Eine zentrale Bedeutung kommt im Zusammenhang mit dem Training der Beweglichkeit dem Dehnen zu. Im Folgenden wird dargelegt, welche Bedeutung das Beweglichkeitstraining, ausgehend von Begriff und Grundlagen der Beweglichkeit, für Gymnastik/ Tanz hat. Im Mittelpunkt steht, im Zuge dessen, das Dehnen sowie die verschiedenen Dehnmethoden. Ausgehend von den verschiedenen Dehnformen und -methoden soll das Dehnen in den sportlichen Disziplinen Tanz und rhythmische Sportgymnastik näher betrachtet und die Frage nach der effektivsten Dehnmethode für Gymnastik/ Tanz aufgeworfen werden. Anschließend werden im Hinblick auf Trainingsmethoden der rhythmischen Sportgymnastik und des Jazz Dance Aspekte des Dehnens im Auf- und Abwärmen vor bzw. nach sportlichen Trainingseinheiten sowie das Dehnen als eigenständige Übungseinheit für das Training der Beweglichkeit im Grundlagentraining betrachtet. Abschließend werden wichtige Aspekte und Ergebnisse zusammenfassend und schlussfolgernd dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
1. Die Bewegungskunst des Tänzers
2. Bedeutung des Beweglichkeitstraining in Gymnastik/ Tanz
2.1 Beweglichkeit in Gymnastik/ Tanz
3. Dehnen im Beweglichkeitstraining
3.1 Grundlagen der Beweglichkeit
3.2 Dehnmethoden
3.2.1 aktiv-dynamisches Dehnen
3.2.2 passiv-dynamisches Dehnen
3.2.3 aktiv-statisches Dehnen
3.2.4 passiv-statisches Dehnen
3.3 Bedeutung der einzelnen Dehnmethoden für Gymnastik/ Tanz
3.1 Vor- und Nachteile der einzelnen Dehnmethoden
3.1.1. Dynamisches Dehnen
3.1.2 Statisches Dehnen
3.1.3 Diskussion über die Effektivität
3.4 Trainingsmethodik
4. Zusammenfassung und Schlussfolgerung
Literaturvereichnis:
1. Die Bewegungskunst des Tänzers
Das Kunstvolle an Tanz und rhythmischer Sportgymnastik liegt in seiner ästhetischen Darbietung, in der Musik und Bewegungen des Körpers eine dynamische, künstlerische Einheit bilden und der Körper Rhythmus und musikalischen Klang durch Bewegungen effektvoll auszudrücken vermag.
Das Besondere erhalten die Bewegungen durch Anmutigkeit des Tänzers. Der Körper wird optimal eingesetzt, erfährt eine Beziehung zur Musik und bildet ästhetische Formen. So formt er sich zum Ring oder er vollführt einen Spagat, geschmeidig und leicht, als wäre der ganze Körper unbegrenzt biegsam.
So ist die tänzerische Kür geprägt von weichen, geschmeidigen Bewegungen, vom Ausdruck des Körpers, der ein Repertoire an Bewegungsmöglichkeiten vollführt, die für den Laien fast unmöglich erscheinen. Der Beweglichkeit des Körpers eines Tänzers scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.
Doch wodurch erreicht der Tänzer diese enorme Beweglichkeit, wie wird sie trainiert und welche Möglichkeiten des Trainings gibt es?
Eine zentrale Bedeutung kommt im Zusammenhang mit dem Training der Beweglichkeit dem Dehnen zu. Im Folgenden wird dargelegt, welche Bedeutung das Beweglichkeitstraining, ausgehend von Begriff und Grundlagen der Beweglichkeit, für Gymnastik/ Tanz hat.
Im Mittelpunkt steht, im Zuge dessen, das Dehnen sowie die verschiedenen Dehnmethoden.
Ausgehend von den verschiedenen Dehnformen und -methoden soll das Dehnen in den sportlichen Disziplinen Tanz und rhythmische Sportgymnastik näher betrachtet und die Frage nach der effektivsten Dehnmethode für Gymnastik/ Tanz aufgeworfen werden.
Anschließend werden im Hinblick auf Trainingsmethoden der rhythmischen Sportgymnastik und des Jazz Dance Aspekte des Dehnens im Auf- und Abwärmen vor bzw. nach sportlichen Trainingseinheiten sowie das Dehnen als eigenständige Übungseinheit für das Training der Beweglichkeit im Grundlagentraining betrachtet.
Abschließend werden wichtige Aspekte und Ergebnisse zusammenfassend und schlussfolgernd dargelegt.
2. Bedeutung des Beweglichkeitstraining in Gymnastik/ Tanz
Röthig beschreibt die Beweglichkeit als „(...) die Fähigkeit, Bewegungen mit entsprechender Schwingungsweite in bestimmten Gelenken auszuführen.“ (Röthig, 2003). Als Maßstab für die Beweglichkeit führt er die maximale Bewegungsamplitude, die in den Gelenken erreicht werden kann, an.[1]
Als allgemeine motorische Fähigkeit[2] nimmt die Beweglichkeit eine Zwischenstellung ein, so lässt sie sich sowohl zu dem Bereich der konditionellen (energetischen) als auch zu dem der koordinativen (informationellen) Fähigkeiten zuordnen. Aus diesem Grund nimmt sie eine Stellung als gemischt konditionell-koordinative Fähigkeit unter den motorischen Fähigkeiten ein (Grosser, Starischka & Zimmermann, 2001, S. 152).
In der Literatur der allgemeinen Trainingslehren und Trainingswissenschaften unterscheidet man in aktive und passive Beweglichkeit. Schnabel, Krug, Harre und Borde (2003, S.134) differenzieren in „3 Aspekte“ der Beweglichkeit, sie führen neben aktiver und passiver zusätzlich die anatomische Beweglichkeit an.
Der Begriff der aktiven Beweglichkeit wird verwendet, wenn die Dehnung willkürlich, durch Kontraktion des Antagonisten sowie durch gleichzeitige Dehnung des Agonisten hervorgerufen wird. Im Gegensatz dazu bezeichnet die passive Beweglichkeit das Dehnungsvermögen durch äußere Krafteinwirkung (z.B. mittels eines Partners oder durch Ausnutzung der Schwerkraft). Dabei ist die passive Beweglichkeit stets größer als die jeweilige aktive Beweglichkeit. Die Differenz dieser beiden Werte der Beweglichkeit ist die Bewegungsreserve (vgl. Grosser et. al., 2001, S. 154). Röthig (2003) unterscheidet die Beweglichkeit zusätzlich in allgemeine, die im Alltagsleben gebräuchliche und in spezielle, für höhere Anforderungen, z.B. im Leistungssport benötigte, Beweglichkeit.
2.1 Beweglichkeit in Gymnastik/ Tanz
Die Beweglichkeit ist eine der wesentlichen Voraussetzungen für Leistungen im Sport. Für Schnabel et al. (2003, S.139) ist sie überhaupt erst Voraussetzung für das „Erlernen sportlicher Techniken“. Bewegungen seien somit nur ausführbar, wenn eine „hinreichende“ Beweglichkeit beim Bewegungsausführenden besteht.
„Lokale Überbeweglichkeit“ (Schnabel et. al., 2003, S. 139, zitiert nach Hollmann, Hettinger 2000, S.153) oder Hypermobilität, ist in manchen Sportdisziplinen, wie in Gymnastik/ Tanz, maßgeblich für technisch korrekte Bewegungsausführung und damit unvermeidbar. Ein Spagat oder Ringsprung ließe sich ohne die erforderliche, wenn auch über die normale Beweglichkeit eines Untrainierten hinausgehende, Beweglichkeit gar nicht erst realisieren. Ein Hauptgrund für das Anstreben von Hypermobilität liegt zudem in der ästhetischen Wirkung der „übermäßigen Beweglichkeit“ (Knebel 1990, S. 26) , der in der Gymnastik eine sehr wichtige Rolle zukommt[3].
Gienger (1988) sieht die Beweglichkeit unter anderem als wichtigen Faktor der rhythmischen Sportgymnastik. Sie ist demzufolge eine wichtige Voraussetzung, „dass Bewegungen qualitativ und quantitativ gut ausgeführt werden können“ (Grosser et. al. 2001, S.152). Wessel-Therhorn (2000, S.20) bringt zum Ausdruck, dass die Beweglichkeit sehr wichtig für „tänzerische Ausdrucksposen, -gesten und –bewegungen“ ist. Eine schlecht ausgebildete Beweglichkeit erhöht die Verletzungsgefahr bei Bewegungsausführungen und verzögert zudem das Lernen neuer Bewegungen (vgl. Grosser et. al. 2001, S. 152).
Der mitunter wichtigste Grund für das Training der Beweglichkeit stellt somit das ökonomische Ausführen von Bewegungstechniken dar.
Das Training der Beweglichkeit sollte demnach in der tänzerischen Ausbildung auf keinen Fall fehlen. Nach Grosser (vgl. 1989, S. 89) sind wichtige Ziele des Flexibilitätstrainings die Steigerung der Dehnfähigkeit der Muskulatur, „eine Verbesserung der inter- und intramuskulären Koordinationsbedingungen, eine Förderung der Körperwahrnehmung, [sowie] [...] Herabsetzung der Verletzungsanfälligkeit“.
3. Dehnen im Beweglichkeitstraining
Im Folgenden wird, ausgehend von Faktoren, die auf die Beweglichkeit Einfluss nehmen, die Bedeutung des Dehnens für das Beweglichkeitstraining erläutert.
[...]
[1] Der Terminus Gymnastik/ Tanz bezieht sich im Folgenden stets auf die rhythmische Sportgymnastik und Jazz Dance.
[2] In der Trainingswissenschaft werden 5 motorische Fähigkeiten unterschieden: Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit. Diese lassen sich wiederum differenzieren in konditionelle und koordinative Fähigkeiten.
[3] Knebel (1990, S.26) zufolge zählt die Hypermobilität mit zu den „negativen Auswirkungen sportlicher Betätigung auf die Gelenke“ und ist somit nicht für den Nicht-Sportler bzw. im Gesundheitssport anzustreben. Auf die gesundheitsschädigende Wirkung von Hypermobilität wird im Zuge dieser Arbeit jedoch nicht näher eingegangen.
- Quote paper
- Julia Krajewski (Author), 2005, Dehnen und Dehnmethoden in Tanz und Gymnastik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43474
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