Mit der Eroberung Karthagos und der Gefangennahme König Gelimers durch oströmische Truppen unter dem magister militum Belisar endete im Jahr 534 die Herrschaft der Vandalen in Nordafrica. Mit ihren Spuren verlieren sich auch die der arianischen Kirche. War zuvor die katholische Kirche jahrzehntelang den Repressionen der vandalischen Herrscher ausgesetzt, verkehrten sich die Verhältnisse nun in das genaue Gegenteil. So verfügte Kaiser Justinian, dass der Besitz der arianischen völlig in den der katholischen Kirche übergehen sollte, gleichzeitig wurde den Arianern die freie Religionsausübung untersagt. Die Geschehnisse verdeutlichen dabei eindrücklich, wie eng die vandalische Herrschaft mit dem Arianismus verbunden war. Diese Tatsache lässt aber gleichzeitig die Frage nach der Bedeutung der Religion für das Vandalenreich aufkommen. So ist es ja gerade die Religionspolitik der Vandalenkönige, die in der Forschung bis heute extrem kontrovers diskutiert wird und in vielen Punkten überhaupt noch nicht thematisiert wurde. An diese Diskussion möchte die vorliegende Arbeit anknüpfen und die Religionspolitik der vandalischen Könige analysieren. Dabei soll der Frage nachgegangen werden, welche Faktoren die Religionspolitik der Herrscher bestimmten. Zunächst soll dafür nach den Motiven der Könige selbst gefragt werden. Welche Ziele verfolgten sie mit ihrer Religionspolitik und welche Folgen hatte diese für die eigene Herrschaft? Die Ergebnisse gilt es dann den individuellen Handlungsspielräumen der Könige gegenüberzustellen, die sich durch außen wie innenpolitische Entwicklungen veränderten. Im Zentrum steht dabei die Frage, welche Akteure die Religionspolitik beeinflussten und welche Rolle gerade die arianische Kirche und ihr katholisches Pendant dabei spielten.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
1. Einstieg und Fragestellung
2. Die Religionspolitik der Vandalenkönige in Quellen und Forschung
2.1. Quellenkritische Betrachtungen
2.2. Die Religionspolitik der Vandalenkönige in der Forschung
3. Aufbau der Arbeit
II. Geiserichs Erbe
1. Religionspolitische Maßnahmen Geiserichs
1.1. Von der Überfahrt nach Africa bis zur Eroberung Karthagos
2.1. Von der Eroberung Karthagos bis zum Tod Geiserichs
2. Die arianische Kirche als eigenständiger Akteur?
III. Die Religionspolitik Hunerichs: Geschichte einer Verfolgung?
1. Anfängliche Politik des Ausgleichs
2. Die Verfolgung unter Hunerich und Geiserichs Thronfolgeordnung
3. Das Religionsgespräch von 484 und die Rolle der arianischen Geist- lichkeit
IV. Die Religionspolitik Gunthamunds, Thrasamunds und Hilderichs - Ein Aus- blick
V. Fazit
Quellen- und Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Christian Michel (Author), 2015, Die Religionspolitik der Vandalenkönige im spätantiken Nordafrica, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/433467
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