Doping und Medikamentenmissbrauch scheint nicht nur im Leistungs- und Spitzensport ein großes Problem zu sein, sondern auch im Freizeit- und Breitensport findet ein Missbrauch von Arzneimitteln statt. So berichten Müller-Platz, Boos und Müller (2006) in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut und dem statistischen Bundesamt in ihren Beiträgen zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes, dass vor allem in Fitnessstudios, speziell unter Bodybuildern, sich vermehrt Nutzer verbotener Substanzen (hauptsächlich anabol-androgener Steroide) finden. Anabol-androgene Steroide, unter Sportlern auch als Anabolika bekannt, führen bei Kraftsportlern zu einem schnelleren Muskelwachstum, bergen langfristig gesehen aber erhebliche gesundheitliche Risiken mit sich.
Nicht umsonst stehen die anabolen Steroide auf der Verbotsliste der WADA ganz oben (2017). Im Leistungssport werden anabole Steroide zur unerlaubten Leistungssteigerung eingesetzt, wenn es z.B. in der Trainingsphase darum geht, den eigenen Muskelaufbau zu verbessern. Im Freizeit- und Breitensport spielen neben dem Kraftzuwachs und der damit einhergehenden Leistungssteigerung auch gesellschaftliche Gründe und die bloße Verbesserung des eigenen Erscheinungsbildes eine große Rolle. Ein übersteigendes Körperbewusstsein bei Männern (dem hellenistischen Ideal nachempfunden) gilt als maßgeblicher Ansporn für die Einnahme anaboler Steroide. Dabei werden die den Benutzern von anabolen Steroiden bekannten Nebenwirkungen häufig ignoriert oder sogar toleriert.
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Problematik beim Konsum anaboler Steroide im Freizeit- und Breitensport darzustellen und daraus Präventionsmaßnahmen abzuleiten. Hierzu folgt im ersten Abschnitt dieser Arbeit eine kurze Einführung zum Doping im Sport, gefolgt von einem Überblick über den aktuellen Forschungsstand des Medikamentenmissbrauchs im Freizeit- und Breitensport. Im weiteren Verlauf werden die anabol-androgenen Steroide genauer betrachtet, indem auf deren Wirkungen und Nebenwirkungen eingegangen wird. Weiterhin sollen typische Merkmale von Anabolikakonsumenten unter Fitnessstudio-Nutzern herausgestellt werden. Daraus sollen Präventionsmaßnahmen abgeleitet werden, die in der Praxis umgesetzt werden können, um den Medikamentenmissbrauch bei Sportlern aus dem Freizeit- und Breitensport, vor allem im Bereich von Fitnessstudios einzudämmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Doping im Sport
- Forschungsstand
- Anabol-androgene Steroide
- Wirkung anabol-androgener Steroide
- Nebenwirkungen anabol-androgener Steroide
- Bezugsquellen anabol-androgener Steroide
- Merkmale von Konsumenten anabol-androgener Steroide
- Präventionsmaßnahmen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Problematik des Konsums anaboler Steroide im Freizeit- und Breitensport und will daraus Präventionsmaßnahmen ableiten. Der Fokus liegt dabei auf der Darstellung des Dopingproblems im Sport, der Erörterung des aktuellen Forschungsstandes zum Medikamentenmissbrauch im Freizeit- und Breitensport und der genaueren Betrachtung der anabol-androgenen Steroide, inklusive ihrer Wirkungen und Nebenwirkungen. Die Arbeit analysiert auch typische Merkmale von Anabolikakonsumenten unter Fitnessstudio-Nutzern und leitet daraus praxisnahe Präventionsmaßnahmen ab, um den Medikamentenmissbrauch bei Sportlern aus dem Freizeit- und Breitensport, insbesondere im Bereich von Fitnessstudios, einzudämmen.
- Doping im Sport und seine Definition
- Aktueller Forschungsstand zum Medikamentenmissbrauch im Freizeit- und Breitensport
- Anabol-androgene Steroide: Wirkung, Nebenwirkungen und Bezugsquellen
- Merkmale von Konsumenten anabol-androgener Steroide
- Präventionsmaßnahmen zur Eindämmung des Medikamentenmissbrauchs im Freizeit- und Breitensport
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Problem des Doping- und Medikamentenmissbrauchs im Freizeit- und Breitensport, insbesondere unter Bodybuildern in Fitnessstudios, vor. Der Fokus liegt auf anabol-androgenen Steroiden und ihren Auswirkungen auf die Gesundheit sowie auf die gesellschaftlichen Ursachen für den Konsum dieser Substanzen. Die Arbeit soll Präventionsmaßnahmen entwickeln, um dem Medikamentenmissbrauch im Breitensport entgegenzuwirken.
- Doping im Sport: Dieses Kapitel beleuchtet die Definition von Doping gemäß dem World Anti-Doping Code und dem Europäischen Übereinkommen gegen Doping. Es werden die Unterschiede im Kontext von Spitzensport, Breitensport und Freizeit-Sport erläutert, wobei die Einordnung des Medikamentenmissbrauchs im Freizeit- und Breitensport als Problematik hervorgehoben wird.
- Forschungsstand: Der Forschungsstand analysiert verschiedene Studien zum Missbrauch von Dopingsubstanzen, insbesondere in den USA und Großbritannien. Die Ergebnisse zeigen, dass anabol-androgene Steroide zunehmend von jüngeren Menschen eingenommen werden, wobei der durchschnittliche Einstiegsalter bei 18 Jahren liegt. Der Fokus liegt auf den Besonderheiten der Sportstrukturen in den USA im Vergleich zu Deutschland. Es werden auch Studien in deutschen Fitnessstudios vorgestellt, die einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von anabol-androgenen Steroiden und dem Umfang und der Häufigkeit des Trainings im Fitnessstudio aufzeigen, wobei Bodybuilder die Hauptgruppe der Konsumenten darstellen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Doping, Medikamentenmissbrauch, Freizeit- und Breitensport, anabol-androgene Steroide, Wirkung, Nebenwirkungen, Konsumentenmerkmale, Präventionsmaßnahmen, Fitnessstudios und Bodybuilding. Es wird insbesondere auf die Problematik des Konsums anaboler Steroide im Freizeit- und Breitensport eingegangen und daraus abgeleitete Maßnahmen zur Prävention vorgestellt.
- Quote paper
- Alexander Eckert (Author), 2017, Doping und Medikamentenmissbrauch im Freizeit- und Breitensport, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/433193