Die Arbeit versucht Woyzecks Schuldfähigkeit und damit verbundene Zurechnungsfähigkeit in Georg Büchners Drama zu ergründen.
In seinem Werk „Woyzeck“ geht es um den Soldaten Franz Woyzeck, der im Wahn seine Freundin Marie ersticht. Ob diese Tat rein aus sozialer Determiniertheit resultiert, bleibt offen.
Inhaltsverzeichnis
- Georg Büchners Gedanke der sozialen Determiniertheit
- Rechtliche Definition von Schuld aus heutiger Sicht
- Tatsachen über Woyzecks Verfassung
- Unterernährung, körperliche Belastungen und Stress
- Psychische Belastungen
- Existenzängste aufgrund von Armut
- Unterdrückung durch Hauptmann und Doktor
- Verlust Maries an Tambourmajor
- Schuldfähigkeit Woyzecks
- Mord als Ergebnis psychischer Probleme und gesellschaftlicher Missstände
- Geplanter Mord im Widerspruch zur Affekthandlung
- Clarus-Gutachten und Schuld als sekundärer Aspekt in „Woyzeck“
- Vergleich mit Schuldfrage in Max Frischs „Homo Faber“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Schuldfrage in Georg Büchners „Woyzeck“ und betrachtet dabei insbesondere die Rolle der sozialen Determiniertheit. Im Fokus steht die Frage, ob Woyzecks Mord an Marie aus einer krankhaften seelischen Störung resultiert oder ob soziale Faktoren wie Armut, Unterdrückung und Stress die Tat verursachten.
- Soziale Determiniertheit des menschlichen Verhaltens
- Rechtliche Definition von Schuld und Schuldfähigkeit
- Woyzecks physische und psychische Verfassung
- Einfluss von Armut und Unterdrückung auf Woyzecks Handlungsfähigkeit
- Die Rolle der Wahnvorstellungen in Woyzecks Tathergang
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel untersucht Georg Büchners Überzeugung von der sozialen Determiniertheit des Menschen, die sich in einem Brief an seine Familie zeigt. Es wird deutlich, dass Büchner die Lebensumstände als entscheidenden Faktor für den Charakter und das Handeln eines Menschen sieht. Das zweite Kapitel widmet sich der rechtlichen Definition von Schuld aus heutiger Sicht, indem es die Kriterien für die Vorwerfbarkeit einer Tat und die Definition der Schuldfähigkeit beleuchtet. Das dritte Kapitel untersucht die Fakten über Woyzecks Verfassung, indem es seine Unterernährung, die körperliche Belastung durch seine Arbeit und den daraus resultierenden Stress beleuchtet. Zudem werden seine psychischen Belastungen durch Armut, die Unterdrückung durch den Hauptmann und den Doktor sowie den Verlust Maries an den Tambourmajor analysiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: soziale Determiniertheit, Schuldfrage, Schuldfähigkeit, Woyzeck, Armut, Unterdrückung, psychische Verfassung, Wahnvorstellungen, Mord, Affekthandlung, gesellschaftliche Missstände. Die Arbeit analysiert den Einfluss dieser Faktoren auf die Handlungsfähigkeit und Schuldfrage in Georg Büchners „Woyzeck“.
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- B.A. Jennifer Schulte (Author), 2012, Die Schuldfrage in Georg Büchners "Woyzeck", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432928