Ein scheinbar neues Investmentkonzept hat sich in den vergangenen Jahren versucht zwischen den beiden Investmentansätzen des aktiven und passiven Investieren zu positionieren. Wer in den letzten Monaten aufmerksam und regelmäßig die Finanznachrichten verfolgt hat, wird nicht vermutlich nicht drum herum gekommen sein, von der Anlagestrategie zu hören, die sich „Smart Beta“ nennt. Diese Anlagestrategie vereint Merkmale passiver und aktiver Investmentkonzepte. Die Kosten sind in Anlehnung am passiven Investmentansatz gering, da keine Managementgebühr fällig wird und dennoch besteht die Möglichkeit eine Überrendite zu erzielen.
Angesichts dieser Kombination sorgen Smart Beta Produkte momentan für ein erhebliches Interesse unter den Investoren. Die Vorgehensweise von Smart Beta ETFs ist simpel. Es werden alternative Gewichtungsmethoden innerhalb der Indexe benutzt, welche von dem der Marktkapitalisierung abweichen. Fraglich scheint nur, weshalb gerade jetzt diese Smart Beta Produkte in den Vordergrund rücken und einen medialen Hype erleben.
Eine mögliche Antwort könnte darin bestehen, dass passives Investieren in Form von ETFs (Exchange Traded Funds) in den letzten Jahren einer der größten Trends auf den Finanzmärkten war. Das beweisen auch die Zahlen, wenn der Cash Flow herangezogen wird. Indexfonds (ETFs) haben seit den 70er Jahren bis heute 5,3 Billion US Dollar (AuM) angesammelt. Die Investmentfondssparte hat von diesem Trend eher weniger mit profitiert, da Indexprodukte für Fondsanbieter wenig lukrativ sind.
Dementsprechend scheint es so, dass Smart Beta ETFs eher ein Marketingprodukt sind, um Gebühren von Investoren zu generieren, die dem Indextrend folgen. In diesem Zusammenhang werden in dieser Bachelorarbeit Zusammenhänge erläutert und Fragen beantwortet, die sich anhand folgender Fragestellungen orientieren: Sind Smart Beta ETFs wissenschaftlich fundamental und wertstiftend? – Gibt es wissenschaftliche Bezüge oder handelt es sich um ein Marketingprodukt der Fondsindustrie?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffliche Abgrenzung von Investmentansätzen
- 2.1 Grundlegende Investmentphilosophien
- 2.1.1 Aktiver Investmentansatz
- 2.1.2 Passiver Investmentansatz
- 2.2 Smart Beta
- 3 Analyse der Smart Beta Konzeption
- 3.1 Traditionelle Indexing Strategie
- 3.1.1 Market Cap Weighted
- 3.1.2 Probleme der Market Cap Weights
- 3.2 Smart Beta Strategien
- 3.2.1 Maximum Diversification
- 3.2.2 Equal Weighted
- 3.2.3 Low-Volatility
- 3.2.4 Fundamental Weighted
- 3.3 Evaluation der Strategien
- 3.4 Smart Beta 2.0
- 3.5 Risiken von Smart Beta
- 4 Vergleich „Traditionelles Indexing vs. Smart Beta vs. Aktives Management“
- 4.1 Performance
- 4.2 Kosten
- 5 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das Konzept der Smart Beta ETFs aus ökonomischer Perspektive. Ziel ist es, den Mehrwert von Smart Beta Strategien im Vergleich zu traditionellen Indexierungs- und aktiven Managementansätzen zu analysieren und die wissenschaftlichen Grundlagen zu beleuchten. Es wird geprüft, ob Smart Beta ETFs ein tatsächlich wertstiftendes Investment darstellen oder eher ein Marketingprodukt der Fondsindustrie sind.
- Abgrenzung aktiver und passiver Investmentansätze im Kontext von Smart Beta
- Analyse traditioneller Indexstrategien und deren Limitationen
- Bewertung verschiedener Smart Beta Strategien (z.B. Maximum Diversification, Equal Weighted, Low-Volatility, Fundamental Weighted)
- Vergleich der Performance und Kosten von Smart Beta, traditionellem Indexing und aktivem Management
- Risiken und Potenziale von Smart Beta ETFs
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die aktuelle Marktlage, die Unsicherheit der Investoren und die Suche nach attraktiven Anlagemöglichkeiten. Sie führt in die Thematik der Smart Beta ETFs ein und stellt die zentralen Forschungsfragen der Arbeit vor: Sind Smart Beta ETFs wissenschaftlich fundiert und wertstiftend? Handelt es sich um ein Marketingprodukt der Fondsindustrie?
2 Begriffliche Abgrenzung von Investmentansätzen: Dieses Kapitel grenzt die grundlegenden Investmentphilosophien, den aktiven und passiven Ansatz, voneinander ab. Es wird erläutert, wie Smart Beta als ein Ansatz zwischen diesen beiden Positionen einzuordnen ist, der die Vorteile beider Ansätze zu kombinieren versucht – niedrige Kosten des passiven Ansatzes mit dem Potential für eine Überrendite. Der Fokus liegt auf der Definition und Abgrenzung der verschiedenen Ansätze, um den Leser für das Verständnis der Smart Beta Strategie zu rüsten.
3 Analyse der Smart Beta Konzeption: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit der traditionellen Indexstrategie (Market Cap Weighted) und ihren Problemen, wie z.B. der Übergewichtung großer Unternehmen und der damit verbundenen geringeren Diversifikation. Es werden verschiedene Smart Beta Strategien vorgestellt und analysiert, z.B. Maximum Diversification, Equal Weighted, Low-Volatility und Fundamental Weighted. Die jeweiligen Vor- und Nachteile der Strategien werden im Detail untersucht und es wird auf das Konzept "Smart Beta 2.0" sowie auf die damit verbundenen Risiken eingegangen.
4 Vergleich „Traditionelles Indexing vs. Smart Beta vs. Aktives Management“: Der Vergleich analysiert die Performance und die Kosten der drei Investmentansätze. Es wird untersucht, inwiefern Smart Beta Strategien im Hinblick auf Rendite und Kosten gegenüber traditionellen Indexfonds und aktiv gemanagten Fonds bestehen können. Der Fokus liegt auf der quantitativen und qualitativen Bewertung der verschiedenen Ansätze.
Schlüsselwörter
Smart Beta ETFs, Indexierung, aktives Management, passiver Investmentansatz, Marktkapitalisierung, Diversifikation, Low-Volatility, Fundamental Weighted, Performance, Kosten, Risiken, Überrendite, wissenschaftliche Fundierung, Marketingprodukt.
Häufig gestellte Fragen zur Bachelorarbeit: Smart Beta ETFs
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht Smart Beta ETFs aus ökonomischer Sicht. Sie analysiert den Mehrwert von Smart Beta Strategien im Vergleich zu traditionellen Indexierungs- und aktiven Managementansätzen und beleuchtet die wissenschaftlichen Grundlagen. Ein zentrales Thema ist die Frage, ob Smart Beta ETFs tatsächlich wertstiftend sind oder eher ein Marketingprodukt der Fondsindustrie darstellen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Abgrenzung aktiver und passiver Investmentansätze im Kontext von Smart Beta; Analyse traditioneller Indexstrategien und deren Limitationen; Bewertung verschiedener Smart Beta Strategien (z.B. Maximum Diversifikation, Equal Weighted, Low-Volatility, Fundamental Weighted); Vergleich der Performance und Kosten von Smart Beta, traditionellem Indexing und aktivem Management; Risiken und Potenziale von Smart Beta ETFs.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Kapitel 1 (Einleitung): Beschreibt die aktuelle Marktlage, die Unsicherheit der Investoren und die Suche nach attraktiven Anlagemöglichkeiten. Stellt die zentralen Forschungsfragen vor: Sind Smart Beta ETFs wissenschaftlich fundiert und wertstiftend? Handelt es sich um ein Marketingprodukt der Fondsindustrie?
Kapitel 2 (Begriffliche Abgrenzung von Investmentansätzen): Grenzt aktive und passive Investmentansätze voneinander ab und ordnet Smart Beta als einen Ansatz zwischen beiden ein, der die Vorteile beider zu kombinieren versucht.
Kapitel 3 (Analyse der Smart Beta Konzeption): Befasst sich mit der traditionellen Indexstrategie (Market Cap Weighted) und ihren Problemen. Stellt verschiedene Smart Beta Strategien vor und analysiert deren Vor- und Nachteile. Behandelt "Smart Beta 2.0" und die damit verbundenen Risiken.
Kapitel 4 (Vergleich „Traditionelles Indexing vs. Smart Beta vs. Aktives Management“): Analysiert die Performance und Kosten der drei Investmentansätze und vergleicht sie quantitativ und qualitativ.
Kapitel 5 (Zusammenfassung und Ausblick): Fasst die Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Smart Beta ETFs, Indexierung, aktives Management, passiver Investmentansatz, Marktkapitalisierung, Diversifikation, Low-Volatility, Fundamental Weighted, Performance, Kosten, Risiken, Überrendite, wissenschaftliche Fundierung, Marketingprodukt.
Welche konkreten Smart Beta Strategien werden analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene Smart Beta Strategien, darunter Maximum Diversification, Equal Weighted, Low-Volatility und Fundamental Weighted. Die jeweiligen Vor- und Nachteile werden detailliert untersucht.
Wie wird die Performance von Smart Beta Strategien bewertet?
Die Arbeit vergleicht die Performance von Smart Beta Strategien mit der von traditionellen Indexfonds und aktiv gemanagten Fonds, sowohl hinsichtlich der Rendite als auch der Kosten. Der Vergleich erfolgt sowohl quantitativ als auch qualitativ.
Welche Risiken von Smart Beta ETFs werden behandelt?
Die Arbeit identifiziert und diskutiert die Risiken, die mit Smart Beta ETFs verbunden sind. Dies umfasst unter anderem die Risiken von "Smart Beta 2.0".
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit kommt zu Schlussfolgerungen über die wissenschaftliche Fundierung und den tatsächlichen Mehrwert von Smart Beta ETFs. Sie bewertet, ob es sich um ein wertstiftendes Investment oder ein Marketingprodukt handelt. Die genauen Schlussfolgerungen sind im Kapitel 5 (Zusammenfassung und Ausblick) zu finden.
- Quote paper
- Marcel Kiesé (Author), 2016, Smart-Beta ETFs aus einer wirtschaftlichen Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/432083