Es gehört zu den Alltagserfahrungen von Sportlehrern im Sportunterricht, von interindividuellen Verschiedenheiten, intraindividuellen Veränderungen und Konstanzen im Bewegungsverhalten der Kinder auszugehen. Kein Kind gleicht einem anderen hinsichtlich seiner motorischen Kompetenzen und Leistungen. Jeder Schüler reagiert in individueller Weise auf sporttypische Bewegungsaufgaben und Trainingsmaßnahmen. "Gute Reflexe" und eine gute Reaktionsfähigkeit zählen bei fast allen Sportarten zu den wichtigen Grundlagen für gute Leistungen.
Offenkundig ist auch die intraindividuelle Konstanz motorischer Leistungen in verwandten Sportarten. So erlernte der bekannte Windsurfer Robby Nash nicht nur ausgesprochen schnell das Kitesurfen, sondern ebenso schnell den Umgang mit dem Snowboard oder dem Skateboard. Einem geübten Tennis- oder Badmintonspieler bereitet die Aneigung des Aufschlags beim Volleyball wenig Mühe. Trainierte Basketballspieler verfügen vielfach auch in anderen Ballsportarten über ein gut ausgeprägtes „Ballgefühl“.
In der Grundschule kann man beobachten, dass einige Kinder schneller beim Wettlauf ans Ziel kommen und weiter werfen können als andere. Aus diesen Beobachtungen kann man schließen, dass es etwas geben muss, dass Kinder zu solchen Leistungen befähigt. Es muss auch etwas geben, dass für den Leistungsunterschied zwischen ihnen verantwortlich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fähigkeitskonzept
- Motorische Fertigkeiten
- Motorische Fähigkeiten
- Begriffsproblematik koordinativer Fähigkeiten.
- Induktive Modelle: HIRTZ, BLUME und ZIMMERMANN
- HIRTZ: Hierarchisches Strukturmodell koordinativer Fähigkeiten
- Deduktive Modelle: ROTH, NEUMAIER / MECHLING
- ROTH (1982): Hierarchisches Strukturmodell der elementaren Fähigkeiten
- MECHLING und NEUMAIER: Analyseraster der koordinativen Fähigkeiten
- Entwicklung und Verbesserung koordinativer Fähigkeiten
- Fertigkeitsorientierung im Sportunterricht
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob im Sportunterricht der Grundschule die Schulung von koordinativen Fähigkeiten oder Fertigkeiten im Vordergrund stehen sollte. Dazu werden zunächst das Fähigkeitskonzept und die Definition von motorischen Fähigkeiten vorgestellt. Anschließend werden die verschiedenen Modelle zur Beschreibung koordinativer Fähigkeiten (Hirtz/ Blume vs. Roth/ Mechling/ Neumaier) erläutert, sowie die damit verbundene Begriffsproblematik diskutiert. Abschließend wird der fertigkeitsorientierte Ansatz im Sportunterricht beleuchtet.
- Fähigkeitskonzept und motorische Fähigkeiten
- Induktive und deduktive Modelle der koordinativen Fähigkeiten
- Begriffsproblematik koordinativer Fähigkeiten
- Fertigkeitsorientierter Ansatz im Sportunterricht
- Entwicklung und Verbesserung koordinativer Fähigkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und beleuchtet die Bedeutung von motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Sportunterricht der Grundschule. Die unterschiedlichen Leistungsniveaus von Schülern und die Rolle von Reflexen und Reaktionsfähigkeit werden hervorgehoben.
- Fähigkeitskonzept: Dieses Kapitel erläutert das Fähigkeitskonzept der differentiellen Motorikforschung und dessen Bedeutung für die Beschreibung und Erklärung von individuellen motorischen Leistungsdifferenzen. Es wird die Rolle von Kondition und Koordination als Bestandteile der Leistungsfähigkeit hervorgehoben.
- Motorische Fertigkeiten: Diese Kapitel liefert eine Definition des Begriffs "Fertigkeit" und hebt die Bedeutung von partialisierten, automatisierten und stereotypen Anteilen des Verhaltens hervor.
- Motorische Fähigkeiten: Hier wird die Begriffsproblematik koordinativer Fähigkeiten thematisiert. Die Kapitel beschreibt verschiedene Modelle zur Beschreibung koordinativer Fähigkeiten (Hirtz/ Blume vs. Roth/ Mechling/ Neumaier) und analysiert die Vor- und Nachteile der jeweiligen Ansätze.
Schlüsselwörter
Koordinative Fähigkeiten, Fertigkeiten, Sportunterricht, Grundschule, Fähigkeitskonzept, differentielle Motorikforschung, Induktive Modelle, Deduktive Modelle, Hirtz, Blume, Zimmermann, Roth, Neumaier, Mechling, Entwicklung, Verbesserung.
- Quote paper
- Simon Buckland (Author), 2009, Sport in der Grundschule. Fähigkeitslernen vs. Fertigkeitslernen im Sportunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/431803