In dem II. Buch, Kapitel 1 bis 3 der Physik behandelt Aristoteles die vier Gründe des Seienden.
Zunächst unterscheidet Aristoteles zwischen Dingen, die von Natur aus da sind, wie etwa Tiere und Pflanzen aber auch einfache Körper wie Erde, Feuer, Luft, Wasser und den Dingen, die auf andere Ursachen zurückzuführen sind. Diesen Gegenständen von Natur aus sei zu eigen, daß sie „in sich selbst einen Anfang von Veränderung und Bestand“ haben. Diese Veränderungen könnten Ortsbewegungen, Wachsen und Vergehen oder Eigenschaftsveränderungen sein. Veränderungen würden diesen Gegenständen also nicht von außen aufgezwungen werden, sondern würden auf einem innewohnenden Antrieb beruhen.
Den Dingen von Natur, die Naturbeschaffenheit haben, stellt Aristoteles kunstgemäß hergestellte Dinge, wie etwa Haus, Liege und Kleid entgegen, die keinen Drang zur Veränderung in sich tragen würden. Diese Dingen würden allenfalls nebenbei den Drang von Veränderung in sich tragen, insofern, daß sie aus Dingen bestehen oder Dinge enthalten, die diesen Drang in sich tragen würden. Denn Nichts, was hergestellt sei „enthält ja in sich den Anfangsgrund seiner Herstellung“. Der Grund für ihre Herstellung liege also nicht in diesen Dingen selbst, sondern werde von außen an sie herangetragen.
Naturbeschaffenhei, als innewohnende Ursache von Bewegung und Ruhe an den Dingen habe alles, was in sich die Möglichkeit zur selbständigen Veränderung trage, und sei etwas Zugrundeliegendes und komme nur an Zugrundeliegendem vor.
Naturgemäß oder von Natur aus nennt Aristoteles die Eigenschaften der Dinge, die ihnen innewohnen, wie etwa dem Feuer der Auftrieb nach oben innewohnt.
Inhaltsverzeichnis
- Die vier Gründe des Seienden
- Die Stoffursache
- Die Formursache
- Die Antriebsursache
- Die Zweckursache
- Naturbeschaffenheit und Naturanlage
- Definitionen der Naturbeschaffenheit
- Naturbeschaffenheit als Stoff und Form
- Die Aufgabe des Naturforschers
- Die Rolle des Wesewgens in der Naturwissenschaft
- Der beste Daseinszustand
- Zweck und Antrieb
- Die vier Ursachen des Seienden im Überblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Aristoteles’ Analyse der vier Gründe des Seienden stellt eine fundamentale Grundlage für die Philosophie und die Naturwissenschaften dar. Das Werk behandelt die Grundprinzipien des Seins und die Ursachen, die Veränderungen und Beständigkeit in der Welt hervorrufen.
- Die vier Ursachen des Seienden: Stoffursache, Formursache, Antriebsursache, Zweckursache
- Naturbeschaffenheit und Naturanlage als fundamentale Konzepte
- Die Rolle der Form und des Wesewgens in der Naturwissenschaft
- Die Unterscheidung zwischen Mathematik und Naturwissenschaft
- Die Beziehung zwischen Stoff und Form in der Entstehung von Gegenständen
Zusammenfassung der Kapitel
Die vier Gründe des Seienden
Aristoteles unterscheidet zwischen Dingen, die von Natur aus existieren, und solchen, die künstlich hergestellt werden. Den Dingen von Natur ist ein innerer Antrieb zur Veränderung eigen, während künstliche Dinge diesen Antrieb nicht besitzen. Dieser Unterschied führt zur Unterscheidung zwischen Stoff- und Formursache, die den Grund für das Sein von Gegenständen ausmachen.
Naturbeschaffenheit und Naturanlage
Aristoteles definiert Naturbeschaffenheit als die innewohnende Ursache von Bewegung und Ruhe. Er diskutiert die beiden Arten der Naturbeschaffenheit: Stoff und Form. Die Form eines Dings ist dasjenige, was es zu dem macht, was es ist. Der Stoff ist das zugrundeliegende Material, aus dem ein Ding besteht.
Die Rolle des Wesewgens in der Naturwissenschaft
Aristoteles argumentiert, dass der Naturforscher nicht nur Stoff und Form von Gegenständen untersuchen muss, sondern auch das Weswegen, also den Zweck ihres Seins. Dieser Zweck ist nicht unbedingt der Endzustand, sondern der beste Daseinszustand eines Gegenstands.
Die vier Ursachen des Seienden im Überblick
Aristoteles fasst die vier Ursachen des Seienden zusammen: die Stoffursache, die Formursache, die Antriebsursache und die Zweckursache. Diese Ursachen bieten eine umfassende Erklärung für das Sein von Gegenständen und den Wandel in der Welt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe des Werks umfassen: Naturbeschaffenheit, Naturanlage, Stoffursache, Formursache, Antriebsursache, Zweckursache, Form, Wesen, Wandel, Bewegung, Ruhe, Zweck, Naturwissenschaft, Philosophie, Mathematik, Ideenlehre.
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- Anonym (Author), 2001, Aristoteles: Die vier Gründe des Seienden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43118