Obwohl Magersucht und Bulimie bereits in den 1970er Jahren ein großes Thema bildeten, wird auch heute noch das Immer-dünner-Werden mit dem Immer-Schöner-Werden gleichgesetzt. Die Frage, warum dünn schön sein sollte wird ebenso außer Acht gelassen, wie magersüchtige Frauen als wirklich schön empfunden werden. Dennoch entstand Mitte der 1990er Jahre die noch heute existierende (Online-) Bewegung PRO ANA, die Magersucht zu einer neuen positiven Lebenseinstellung erhebt und viele junge Mädchen und Frauen in ihrem Streben nach extremer Schlankheit bestärkt.
Auch wenn es auf den ersten Blick kaum ersichtlich ist, finden im Phänomen PRO ANA sowohl Aspekte des Hässlichen als auch Aspekte des Schönen ihre Vereinigung. Neben dem Aufzeigen dieser Ambivalenz besteht das Ziel der vorliegenden Hausarbeit in der auf Pro Ana angewendeten Analyse unseres kulturell geprägten Empfindens von Schönheit und Hässlichkeit.
Einführend in „Das Phänomen Pro Ana“ und die darauffolgende „Kritik und Vorgehensweise gegen Pro Ana“ bildet eine kurze Einführung in „Das Krankheitsbild Magersucht“ den Anfang dieser Ausarbeitung.
Sowohl verschönende als auch „verhässlichende“ Aspekte in sich vereinend, prägt deren Darstellung, angewendet auf das Phänomen Pro Ana, den Verlauf der Arbeit Zu dünn, um schön zu sein? Während sich das Kapitel „Das Hässliche anhand Pro Ana“ in die Punkte „Pro Ana als Ausdruck von Krankheit und Tod“, „Religiöse Tendenzen in Pro Ana“ sowie „Pro Ana als Resultat patriarchal geprägter Strukturen“ unterteilt, schließt diesem das Kapitel „Das Schöne im Hässlichen anhand Pro Ana“ an. In diesem Rahmen die Aspekte „Pro Ana aus feministischer Sicht“ und „Pro Ana als Anklage des Hässlichen in der Welt“ aufführend, endet diese Ausarbeitung in einer kurzen Zusammenfassung mit abschließendem Fazit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Krankheitsbild Magersucht
- Das Phänomen Pro Ana
- Kritik und Vorgehensweise gegen Pro Ana
- Das Hässliche anhand Pro Ana
- Pro Ana als Ausdruck von Krankheit und Tod
- Religiöse Tendenzen in Pro Ana
- Pro Ana als Resultat patriarchal geprägter Strukturen
- Das Schöne im Hässlichen anhand Pro Ana
- Pro Ana aus feministischer Sicht
- Pro Ana als Anklage des Hässlichen in der Welt
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ambivalenz von Schönheit und Hässlichkeit im Phänomen Pro Ana, einer Online-Bewegung, die Magersucht verherrlicht. Die Analyse konzentriert sich auf die kulturellen Konzepte von Schönheit und Hässlichkeit und wie diese im Kontext von Pro Ana zum Ausdruck kommen.
- Das Krankheitsbild der Magersucht und ihre gesellschaftliche Wahrnehmung
- Die Online-Bewegung Pro Ana: Entstehung, Ziele und Methoden
- Die Darstellung von Magersucht als Ausdruck von Krankheit und Tod
- Die Interpretation von Pro Ana aus feministischer Perspektive
- Pro Ana als Kritik an gesellschaftlichen Schönheitsstandards
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Frage nach der Ambivalenz von Schönheit und Hässlichkeit im Kontext der Pro-Ana-Bewegung. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und betont das Ziel, die kulturellen Konzepte von Schönheit und Hässlichkeit anhand von Pro Ana zu analysieren. Die Verbindung zwischen dem gesellschaftlichen Schönheitsideal und dem Krankheitsbild der Magersucht wird als Ausgangspunkt der Betrachtung gesetzt.
Das Krankheitsbild Magersucht: Dieses Kapitel liefert eine Definition von Magersucht (Anorexia nervosa), betont die psychischen Aspekte der Erkrankung und deren weitreichende Folgen. Es beleuchtet die häufige Missachtung der eigenen Gesundheit und die fatale Verleugnung des eigenen Zustandes. Die Zahlen zu Magersucht in Deutschland werden genannt, um die Tragweite des Problems zu verdeutlichen und die Notwendigkeit einer umfassenden Auseinandersetzung zu betonen. Die statistischen Daten des Robert Koch Instituts unterstreichen die Relevanz des Themas, insbesondere im Hinblick auf junge Mädchen.
Das Phänomen Pro Ana: Dieses Kapitel beschreibt die Online-Bewegung Pro Ana, ihre Entstehung und Zielgruppe. Es analysiert die Strategien und Methoden, die innerhalb der Pro-Ana-Community angewendet werden, um die Magersucht zu verherrlichen und zu fördern. Die Bedeutung des Internets als Plattform und die Funktion der "Communities" werden detailliert betrachtet. Die Analyse umfasst die typischen Kennzeichen der Pro-Ana-Websites, wie BMI-Rankings, Abnehm-Contests und das "Manifest" von Ana, welches die Magersucht als positive Lebenseinstellung darstellt.
Kritik und Vorgehensweise gegen Pro Ana: Dieses Kapitel beleuchtet die Gefahren der Pro-Ana-Bewegung und die kritische Auseinandersetzung damit. Es wird die Gefahr der Anstiftung und Verherrlichung der Krankheit thematisiert. Die Gefahr der Rekrutierung von gesunden Jugendlichen sowie die psychosozialen Aspekte des Eingebundenseins in die Gemeinschaft werden erörtert. Die Arbeit unterstreicht die Herausforderungen bei der Bekämpfung dieser Bewegung und die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen.
Schlüsselwörter
Magersucht, Anorexia nervosa, Pro Ana, Pro Mia, Essstörung, Schönheitsideal, Körperbild, Online-Community, Internet, Feminismus, Patriarchat, Krankheit, Tod, Gesellschaft, Kultur.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Ambivalenz von Schönheit und Hässlichkeit im Phänomen Pro Ana
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Ambivalenz von Schönheit und Hässlichkeit im Kontext der Pro-Ana-Bewegung, einer Online-Bewegung, die Magersucht verherrlicht. Sie analysiert die kulturellen Konzepte von Schönheit und Hässlichkeit und deren Ausdruck in Pro-Ana.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Krankheitsbild der Magersucht, die Online-Bewegung Pro Ana (Entstehung, Ziele, Methoden), die Darstellung von Magersucht als Ausdruck von Krankheit und Tod, eine feministische Perspektive auf Pro Ana und Pro Ana als Kritik an gesellschaftlichen Schönheitsstandards.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Das Krankheitsbild Magersucht (inkl. Pro Ana und Kritik daran), Das Hässliche anhand Pro Ana (inkl. religiöser und patriarchaler Aspekte), Das Schöne im Hässlichen anhand Pro Ana (inkl. feministischer Sicht und Kritik am Hässlichen), Zusammenfassung und Fazit.
Was wird im Kapitel "Das Krankheitsbild Magersucht" behandelt?
Dieses Kapitel definiert Magersucht (Anorexia nervosa), betont die psychischen Aspekte, die weitreichenden Folgen, die Missachtung der eigenen Gesundheit und die Verleugnung des Zustands. Es werden statistische Daten zur Häufigkeit von Magersucht in Deutschland präsentiert.
Was wird im Kapitel "Das Phänomen Pro Ana" behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt die Online-Bewegung Pro Ana, ihre Entstehung und Zielgruppe. Es analysiert Strategien und Methoden zur Verherrlichung und Förderung von Magersucht, die Bedeutung des Internets als Plattform und die Funktion von "Communities". Typische Kennzeichen von Pro-Ana-Websites werden untersucht.
Was wird im Kapitel "Kritik und Vorgehensweise gegen Pro Ana" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die Gefahren der Pro-Ana-Bewegung und die kritische Auseinandersetzung damit. Die Gefahr der Anstiftung und Verherrlichung der Krankheit, die Rekrutierung von Jugendlichen und die psychosozialen Aspekte werden erörtert. Herausforderungen bei der Bekämpfung und die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen werden hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Magersucht, Anorexia nervosa, Pro Ana, Pro Mia, Essstörung, Schönheitsideal, Körperbild, Online-Community, Internet, Feminismus, Patriarchat, Krankheit, Tod, Gesellschaft, Kultur.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Ambivalenz von Schönheit und Hässlichkeit in der Pro-Ana-Bewegung, indem sie die kulturellen Konzepte von Schönheit und Hässlichkeit analysiert und den Zusammenhang zwischen gesellschaftlichem Schönheitsideal und Magersucht beleuchtet.
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- Lena Röttger (Author), 2015, Magersucht. Zur Verurteilung des Hässlichen anhand des Phänomens PRO ANA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/430811