Mit dieser Arbeit soll der Vorschlag gemacht werden, durch die Einführung einer optimierten Werkstattabrechnung über Kundenaufträge das Geschäftsergebnis der Fiat Automobil Vertriebs GmbH, Niederlassung Rhein / Ruhr zu verbessern. Eingangs erfolgt eine kurze Vorstellung des Unternehmens und des Begriffs der Werkstattabrechnung, daran anschließend eine Erörterung der Ausgangslage. Im Hauptteil wird zuerst die Ist – Situation in o.g. Unternehmen dargestellt, mögliche Kalkulationsverfahren vorgestellt und im letzten Punkt des Hauptteils der vorgeschlagene Lösungsansatz erläutert. Im letzten Abschnitt erfolgt dann nochmals eine kurze Zusammenfassung des Themas.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Vorstellung des Unternehmens
1.2. Definition Werkstattabrechnung
2. Ausgangslage
2.1. Allgemeine Entwicklung der Werkstattumsätze in den nächsten Jahren
2.2. Notwendigkeit einer optimierten Werkstattabrechnung
2.3. Probleme der Kostenverrechnung in Dienstleistungsunternehmen
3. Ist – Verfahren der Werkstattabrechnung
3.1. Festlegung externer Stundenverrechnungssatz
3.2. Festlegung interner Stundenverrechnungssatz
3.3. Erfolgsermittlung mittels Betriebswirtschaftlicher Auswertung (BWA)
4. Mögliche Kalkulationsverfahren zur Stundenverrechnungssatz – Ermittlung
4.1. Divisionskalkulation
4.2. Zuschlagskalkulation
4.3. Prozesskostenrechnung
4.4. Target Costing
5. Vorschlag einer optimierten Werkstattabrechnung
5.1. Erläuterung des Vorschlags
5.2. Preisfestlegung und Berechnung der Zielkosten
5.3. Standardkosten und Zielkostenlücke
5.4. Zielkostenspaltung mit Hilfe der Prozesskostenrechnung
5.5. Preisuntergrenzen zur Gestaltung einer aktiven Preispolitik
6. Zusammenfassung und Ausblick
1. Einleitung
Mit dieser Arbeit soll der Vorschlag gemacht werden, durch die Einführung einer optimierten Werkstattabrechnung über Kundenaufträge das Geschäftsergebnis der Fiat Automobil Vertriebs GmbH, Niederlassung Rhein / Ruhr zu verbessern.
Eingangs erfolgt eine kurze Vorstellung des Unternehmens und des Begriffs der Werkstattabrechnung, daran anschließend eine Erörterung der Ausgangslage. Im Hauptteil wird zuerst die Ist – Situation in o.g. Unternehmen dargestellt, mögliche Kalkulationsverfahren vorgestellt und im letzten Punkt des Hauptteils der vorgeschlagene Lösungsansatz erläutert. Im letzten Abschnitt erfolgt dann nochmals eine kurze Zusammenfassung des Themas.
1.1. Vorstellung des Unternehmens
Die Fiat Niederlassung Rhein / Ruhr mit Hauptsitz in Düsseldorf ist neben den Niederlassungen Rhein / Main in Frankfurt, Hamburg und Berlin, eine von vier Fiat Niederlassungen. Alle vier Niederlassungen sind in der Fiat Automobil Vertriebs GmbH (FAV) zusammengefasst, die FAV wiederum ist eine 100%ige Tochter der Fiat Automobil AG.
Durch die Wiedereinführung eigener Niederlassungen als Distributions – Arme für die Marken Fiat, Fiat Transporter, Alfa Romeo und Lancia, verfolgt die Fiat Automobil AG das Ziel, in Ballungsgebieten wieder mehr Präsenz zu zeigen und direkteren Einfluß auf den heiß umkämpften Absatz - Markt von Neufahrzeugen nehmen zu können.
Die neue Niederlassung Rhein / Ruhr umfaßt neben dem Stammhaus in Düsseldorf sechs angeschlossene Filialen, in Duisburg, Oberhausen, Essen (2) und Dortmund (2). Somit wird das komplette Gebiet vom Niederrhein bis ins Ruhrgebiet durch die Betriebe der Niederlassung Rhein / Ruhr abgedeckt.
Die Hauptgeschäftsfelder des Unternehmens liegen im Verkauf von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen, dem Handel mit Ersatz- und Zubehörteilen (als Ersatzteil –Stützpunkt werden Betriebe in fast ganz Nordrhein – Westfalen beliefert) sowie im Service – Bereich mit Wartungen und (Garantie-) Reparaturen. Seit im August 2004 die zweite Filiale in Essen und die beiden Dortmunder Betriebe angeschlossen wurden sind ca. 300 Mitarbeiter bei der Niederlassung Rhein / Ruhr beschäftigt.
1.2. Definition Werkstattabrechnung
Unter dem Begriff der Werkstattabrechnung ist die Rechnungslegung des Service – Bereichs an Endkunden, andere Abteilungen oder den Importeur (in Garantiefällen) nach erbrachter Service – Leistung zu verstehen. Dabei werden dem jeweiligen Kunden die von ihm in Auftrag gegebenen Leistungen inkl. ggf. erneuerter Ersatzteile in Rechnung gestellt.
Von den Fahrzeugherstellern werden je Modell, nahezu für alle an einem Fahrzeug durchführbaren Arbeiten Arbeitszeiten, sog. Richtzeiten vorgegeben. Durch die Multiplikation der Richtzeiten, für die in Auftrag gegebenen Arbeiten, mit dem vom Händler festgelegten Stundenverrechnungssatz ergibt sich der vom Kunden zu zahlende Netto – Betrag für Arbeitslohn. Zzgl. der Netto – Verkaufspreise für erneuerte Ersatzteile und der gesetzlichen Mehrwertsteuer (MwSt.) errechnet sich der Gesamtrechnungsbetrag für den Kunden. Durch die bereits wegen der Richtzeiten feststehenden Arbeitspreise und den ebenfalls bekannten Ersatzteilpreisen, ist es in den meisten Fällen möglich den Kunden schon vor der Reparatur den späteren Rechnungsbetrag zu nennen.
2. Ausgangslage
2.1. Allgemeine Entwicklung der Werkstattumsätze in den nächsten Jahren
Aufgrund der zunehmenden Fahrzeug- und Komponentenqualität und den kontinuierlich länger werdenden Wartungsintervallen wird der jährliche Reparatur- und Wartungsbedarf je Fahrzeug auch in den nächsten Jahren weiter rückläufig sein. So wird einer Studie des Zentralverbandes des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes und der Firma Auto Business Services zu Folge, das Marktvolumen im Servicemarkt bis zum Jahr 2015 zwischen 15% (Offensiv – Modell) und 28 Prozent (Defensiv – Modell) abnehmen1. Siehe Abbildung 1.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Diez, W. und Reindl, S., „Gibt es noch Zukunftschancen im Servicegeschäft?“, Seite 14/15
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthaltenAbbildung 1: Prognosemodell zur Servicemarkt-Entwicklung2
Der Rückgang des Umsatzvolumens wird auf Grund der möglichen Preissteigerungsraten voraussichtlich geringer ausfallen. Beim Defensiv – Modell knapp 13%, beim Offensiv – Modell geht die Studie wegen der angenommenen höheren Preissteigerungsrate allerdings von einem Umsatzplus aus. Zusätzliche Anmerkung: der Kraftfahrzeugbestand an Pkw und Kombi am 01.01.2005 betrug 45,4 Mio.! Also noch unterhalb des oben dargestellten Defensiv – Modells.
2.2. Notwendigkeit einer optimierten Werkstattabrechnung
Die langfristige Existenz jedes Unternehmens ist von der Deckung aller entstandenen Kosten abhängig, deshalb ist es notwendig zu wissen welche Kosten und in welcher Höhe sie entstanden sind. Die Verrechnung der Kosten auf die einzelnen Leistungsträger (Produkte, Dienstleistungen) bildet die Grundlage der Preiskalkulation. So auch bei der Werkstattabrechnung.
Da zum einen die Kosten eines Unternehmens wie der Fiat Niederlassung Rhein / Ruhr u.a. aufgrund von einzuhaltenden Standards und repräsentativen Gründen sehr hoch sind und wie unter Punkt 2.1. beschrieben, das Potenzial für Reparatur- und Wartungsarbeiten rückläufig ist, muss durch eine
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2 Diez, W. und Reindl, S., „Gibt es noch Zukunftschancen im Servicegeschäft?“, Seite 15
optimale Kalkulation der Stundenverrechnungssätze die Möglichkeit geschaffen werden sich diesen Verhältnissen anzupassen und über die Werkstattabrechnung das Geschäftsergebnis des Unternehmens zu verbessern.
2.3. Probleme der Kostenverrechnung in Dienstleistungs- unternehmen
Die Kostenträger in Dienstleistungsunternehmen sind im Allgemeinen die Dienstleistungen selbst. Aufgrund ihrer Individualität kann dies, selbst bei ein und derselben Dienstleistung, z.B. aufgrund von Unterschieden im Zeitaufwand zu Differenzen bei den entstandenen Kosten führen. Zudem sind in der Regel die, den einzelnen Kostenträgern (Dienstleistungen) direkt zu zuordnenden Kosten (Einzelkosten) sehr gering, der Gemeinkostenblock macht dagegen oft 80% - 90% der entstandenen Kosten aus.
Die Verwendung klassischer Verfahren zur Kostenverrechnung wie Zuschlagskalkulation oder Handelskalkulation scheidet daher aus, vielmehr bieten sich moderne Verfahren des Kostenmanagements wie Prozesskostenrechnung oder Target Costing an.
3. Ist – Verfahren der Werkstattabrechnung
3.1. Festlegung externer Stundenverrechnungssatz
Die Fiat Niederlassung Rhein / Ruhr betreibt eine konkurrenzorientierte Preisbestimmung, dabei orientiert sich der Entscheidungsträger (Leiter After Sales) an den Preisen des Marktführers bzw. den Durchschnittspreisen der Branche3. Die Preise anderer Marktteilnehmer werden telefonisch erfragt und anschließend ausgewertet um einen für das Unternehmen gültigen externen Stundenverrechnungssatz festzulegen. Um Preisdifferenzen zwischen den einzelnen Filialen zu vermeiden wurde der in Düsseldorf festgelegte Verrechnungssatz auf die angeschlossenen Häuser übertragen. Im Zuge der mit der Fiat AG für die Filialen festgelegten Stundenverrechnungssätze für Garantiearbeiten, ergaben die Erhebungen allerdings, dass der von Düsseldorf vorgegebene Verrechnungssatz im Bereich der Mitbewerber vor Ort liegt.
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- Stefan Brenner (Author), 2005, Wie kann die Werkstattabrechnung über Kundenaufträge in der Fiat Automobil Vertriebs GmbH verbessert werden?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43022
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