Kindesmisshandlung ist keine neuartige Erscheinung. Man kann sie weit in den Jahren zurückverfolgen. Jeder von uns kennt diesbezüglich Geschichten aus früheren Zeiten. Selbst meine Großeltern lernten noch den Rohrstock in der Schule kennen und wussten auch von anderen Kindern, die zu ihrer Zeit von den Eltern mit einem Riemen gepeinigt wurden. Gehorsam war zu jener Zeit noch eines der Erziehungsziele und dieses wurde oftmals mit Züchtigung erreicht.
In der heutigen Zeit stehen andere Erziehungsziele an erster Stelle und auch dem Kind an sich wird eine andere Bedeutung beigemessen. Ihm werden Rechte zugesprochen. Trotzdem erreichen uns immer wieder entsetzliche Bilder und Nachrichten von Kindern, die (fast) verhungert sind, die tagelang allein in der elterlichen Wohnung verharren mussten, die Narben von Peitschen, Zigaretten und anderen Gegenständen offenbaren, sowie Hämatome am ganzen Körper besitzen. Ich habe nie verstanden, wie manche Eltern ihren Kindern solch schreckliche Dinge antun können. Noch unverständlicher ist es mir, seitdem ich selbst Mutter bin und jeden Tag mit einem wunderbaren Lachen seitens meiner kleinen Tochter begrüßt werde. Sicherlich ist es nicht immer leicht, doch das rechtfertigt keine Misshandlung, egal in welcher Form.
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Einleitung
- Begriffserklärung
- Gewalt
- Häusliche Gewalt
- Familie – Bedeutung und Funktion
- Kindesmisshandlung
- Körperliche Misshandlung
- Emotionale Misshandlung
- Vernachlässigung
- Sexueller Missbrauch
- Von der Ohrfeige hin zu Knochenbrüchen
- „Ein Klaps hat noch keinem geschadet“ – rechtlicher Stand
- Innerfamiliäre Gewalt an Kindern - Statistik
- Ursachen für körperliche Gewalt
- Erklärungsansätze
- Das psychopathologische Erklärungsmodell
- Psychodynamische Erklärungsmodelle
- Soziologische Erklärungsmodelle
- Das sozial-situationale Erklärungsmodell
- Risikofaktoren
- Erklärungsansätze
- Medizinisch diagnostizierbare Schädigungen
- Hautschädigungen
- Schädelhirntraumata
- Innere Verletzungen
- Frakturen
- Münchhausen-Syndrom-by-proxy
- Tod durch körperliche Misshandlung
- Folgen für überlebende Misshandlungskinder
- Folgen für das Kindes- und Jugendalter
- Folgen für das Erwachsenenalter
- Hilfsmaßnahmen
- Prävention
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit widmet sich dem Thema der Kindesmisshandlung, insbesondere der körperlichen Gewalt innerhalb der Familie. Sie zielt darauf ab, die Ursachen, Folgen und das Ausmaß dieser Form von Gewalt zu beleuchten. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf die rechtlichen, medizinischen und psychologischen Aspekte gelegt.
- Definition und Abgrenzung von Kindesmisshandlung, insbesondere körperlicher Gewalt
- Rechtliche Rahmenbedingungen und aktuelle Statistiken zu innerfamiliärer Gewalt an Kindern
- Ursachen und Risikofaktoren für körperliche Misshandlung
- Medizinisch diagnostizierbare Schädigungen bei körperlicher Misshandlung
- Folgen von körperlicher Misshandlung für Kinder und Jugendliche
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Begriffserklärung von Gewalt, häuslicher Gewalt und Kindesmisshandlung. Es werden verschiedene Formen der Kindesmisshandlung, wie körperliche Misshandlung, emotionale Misshandlung, Vernachlässigung und sexueller Missbrauch, definiert und voneinander abgegrenzt. Das zweite Kapitel untersucht den rechtlichen Standpunkt zum Thema "Klaps" sowie die aktuellen Statistiken zu innerfamiliärer Gewalt an Kindern. Kapitel 3 analysiert die Ursachen für körperliche Gewalt innerhalb der Familie. Es werden verschiedene Erklärungsmodelle vorgestellt und die Risikofaktoren für Kindesmisshandlung beleuchtet. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den medizinisch diagnostizierbaren Schädigungen bei körperlicher Misshandlung. Es werden typische Symptome und Folgen wie Hautschädigungen, Schädelhirntraumata, innere Verletzungen, Frakturen und das Münchhausen-Syndrom-by-proxy vorgestellt. Das fünfte Kapitel widmet sich den Folgen von körperlicher Misshandlung für die betroffenen Kinder. Es werden sowohl Folgen für das Kindes- und Jugendalter als auch für das Erwachsenenalter beleuchtet. Die letzten Kapitel beschäftigen sich mit Hilfsmaßnahmen für betroffene Kinder und Jugendliche sowie mit Präventionsstrategien.
Schlüsselwörter
Kindesmisshandlung, Körperliche Gewalt, Familie, Recht, Statistik, Ursachen, Risikofaktoren, Medizinische Schädigungen, Folgen, Hilfsmaßnahmen, Prävention
- Quote paper
- Janet Bischoff (Author), 2005, Kindesmisshandlung. Körperliche Gewalt innerhalb der Familie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/43010