In der katholischen Kirche haben Heilige und Seligen eine sehr lange Geschichte und Tradition. Sie nehmen bei den Gläubigen einen besonderen Platz ein und werden von vielen Menschen verehrt. Diese Verehrung der Heiligen ist dabei im Sinne von Hochschätzung und Bewunderung, der sogenannten „veneratio“, zu verstehen und sollte nicht darüber hinausgehen, denn die tatsächliche Verehrung „adoratio“ gebühre nur Gott.
Die Anfänge dieser Hochachtung gehen dabei nicht, wie viele es fälschlich vermuten, auf die Apostel zurück, sondern in erster Linie auf die Verehrung von Märtyrern im zweiten Jahrhundert und wurde erst in späterer Zeit auf die Apostel ausgeweitet. Im vierten Jahrhundert kam es sodann zur Ausweitung der Heiligenverehrung auf Personen der monastischen Welt und einzelne Bischöfe.
Im Laufe der Zeit ehrte die Kirche viele verschiedene Menschen und ernannte sie zu Heiligen und Seligen, wie zum Beispiel Martin von Tours, Franz von Assisi, Hildegard von Bingen und viele mehr. Diese Menschen zeichneten sich durch besondere Taten aus, die sie während ihres Lebens vollbrachten und dienen anderen Christen als Vorbilder für ihr eigenes Leben. Aber wer waren diese Menschen, dass sie die spezielle Ehrung erhielten und als Selige beziehungsweise Heilige bezeichnet werden?
Um diese Frage zu beantworten, bietet es sich an, das Leben und Wirken einer dieser Personen näher zu betrachten. Bei der Wahl des Heiligen für eine nähere Untersuchung bietet sich das durch den neuen Papst Franziskus hervorgerufene Interesse am Orden der Jesuiten an. Papst Franziskus ist nicht nur der erste aus Südamerika stammende Papst, sondern auch der erste aus den Reihen der Gesellschaft Jesu. Dieser Orden stellt in vielen Punkten etwas Besonderes dar, da er sich von Grund auf sehr von anderen Ordensgemeinschaften unterscheidet. Er wurde im Laufe der Geschichte des Öfteren kritisiert und in vielen Ländern Europas sogar verboten. Nichtsdestotrotz besteht er immer noch und listet zum jetzigen Zeitpunkt 51 Heilige sowie 148 Selige, die dem Orden entstammen, auf.
Einer von ihnen ist der Ordensgründer Ignatius von Loyola selbst, dessen Biografie sich selbst wie eine Heiligenlegende liest und sich somit im Besonderen für eine nähere Betrachtung anbietet. Aber wer war Ignatius von Loyola eigentlich? Wie lebte er sein Leben und was machte ihn zu etwas Besonderem, so dass er von der katholischen Kirche in den Stand eines Heiligen erhoben wurde?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenlage
- Jugend des Ignatius von Loyola
- Beginn der Reise
- Pilgerreise nach Jerusalem
- Studienjahre, Häresie Anschuldigungen und Priesterweihe
- Alcalá & Salamanca
- Paris & Venedig
- Die Gesellschaft Jesu
- Tod & Heiligsprechung
- Ignatius Visionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Leben des Ignatius von Loyola, dem Gründer der Gesellschaft Jesu. Ziel ist es, Ignatius' Lebensweg von seiner Jugend bis zu seinem Tod und die Entstehung des Jesuitenordens aufzuzeigen. Zudem werden die wichtigsten Stationen seiner Entwicklung vom weltlichen Leben zum spirituellen Pilger und die Hintergründe seiner Heiligsprechung beleuchtet.
- Der Wandel von Iñigo López de Loyola vom weltlichen Leben zum spirituellen Pilger
- Die Entstehung der Gesellschaft Jesu
- Die zentralen Lehren und Prinzipien des Jesuitenordens
- Die Rolle von Visionen im Leben des Ignatius von Loyola
- Die Hintergründe und Bedeutung der Selig- und Heiligsprechung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Bedeutung der Heiligenverehrung in der katholischen Kirche und führt in die Lebensgeschichte von Ignatius von Loyola ein.
Das Kapitel "Quellenlage" beleuchtet die wichtigsten Quellen über Ignatius von Loyola, darunter der von ihm selbst diktierte "Bericht des Pilgers" und die offizielle Biographie von Pedro de Ribadeneira.
Das Kapitel "Jugend des Ignatius von Loyola" zeichnet die frühen Jahre des späteren Heiligen nach, die geprägt waren von einer hochadeligen, kriegerischen Familie und einem weltlichen Lebenswandel.
Das Kapitel "Beginn der Reise" beschreibt die entscheidende Wende in Ignatius' Leben nach seiner schweren Kriegsverletzung und seinen ersten Schritten auf dem Weg zur Pilgerreise nach Jerusalem.
Das Kapitel "Pilgerreise nach Jerusalem" erzählt von Ignatius' Reise ins Heilige Land und seinen Erlebnissen dort, die ihn in seinen spirituellen Ansichten weiterfestigten.
Das Kapitel "Studienjahre, Häresie Anschuldigungen und Priesterweihe" beleuchtet Ignatius' Studienzeit in Alcalá, Salamanca und Paris sowie die Herausforderungen, die er während seiner Seelenhilfe und der Gründung der Gesellschaft Jesu mit der Inquisition zu bewältigen hatte.
Das Kapitel "Die Gesellschaft Jesu" widmet sich der Gründung des Jesuitenordens und erläutert dessen zentrale Gelübde, Aufgaben und Aktivitäten.
Das Kapitel "Tod & Heiligsprechung" schildert Ignatius' Tod und den Prozess seiner Selig- und Heiligsprechung, der den späteren Heiligen in den Kanon der Heiligen aufnahm.
Das Kapitel "Ignatius Visionen" beschäftigt sich mit der Bedeutung von Visionen im Leben des Ignatius von Loyola und untersucht die Frage, ob diese aus religiösen oder psychologischen Gründen entstanden sind.
Schlüsselwörter
Ignatius von Loyola, Gesellschaft Jesu, Jesuitenorden, Seelenhilfe, Exerzitien, Heiligsprechung, Visionen, Spiritualität, Kirchenrecht, Reformation, Gehorsam, Armut, Keuschheit, Bildung, Mission, Soziales Engagement.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Selige und Heilige. Der Jesuitenheilige Ignatius von Loyola, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429545