Wenn von Afrika gesprochen wird, setzt sich bei vielen Menschen das Bild des dunklen, abenteuerlich und wild wirkenden Kontinents durch. Dieser Eindruck kommt nicht von ungefähr und hat sich über viele Epochen entwickelt. Schon seit der Antike ist Afrika, zu mindestens mit den an das Mittelmeer grenzenden Gebieten, den Menschen Europas bekannt - sei es durch Völker wie Karthago oder Ägypten, welche die Ausgangspunkte für den Handel ins Innere des Kontinents darstellten.
Wie es im Inneren von Afrika jedoch tatsächlich aussah, blieb den Europäern vorerst verwehrt. Ab dem 11. Jahrhundert erfolgte ein erster Wandel in Folge der Verbreitung des Islams und der Niederlassung bzw. Eroberung verschiedener Gebiete in Nord und Ostafrika. Dies stellte nicht nur eine Art „erste Kolonisierung“ Afrikas dar, sondern brachte langsam auch vermehrt Informationen über den fremdartig wirkenden Kontinent nach Europa. Zum Ende des 19. Jahrhunderts führte dieser neue Kenntnisstand als einer der Gründe dazu, dass es zum Kolonialismus und damit zum „Wettlauf um Afrika“ kam, in welchem es zu willkürlichen Landeinnahmen, Grenzziehung und Versklavung der indigenen Bevölkerung kam.
Christof Hamanns Roman „Usambara“ setzt genau in dieser Zeit ein. Das Werk rückt das Wettlaufmotiv dabei in den Vordergrund und projiziert es auf den höchsten Bergs Afrikas, den Kilimandscharo. Erzählt wird die Handlung aus den Perspektiven Fritz Benders in der Gegenwart und seines Urgroßvaters Leonhard Hagebucher zur Kolonialzeit in Deutsch-Ostafrika. Der Kilimandscharo wird für beide aus unterschiedlichen Gründen zum Punkt ihrer Faszination, ihres Interesses und bewegt sie zu einem Wettlauf auf dessen Gipfel.
Inwiefern hat der Kilimandscharo etwas mit einem „Wettlauf um Afrika“ zu tun? Wodurch entsteht die Faszination? Steht er stellvertretend als Symbol für Afrika und u.a. die Fremdheit, die damit verbunden wird? Hierbei soll die These untersucht werden, inwieweit der Kilimandscharo als Motiv des Wettlaufs um Afrika verstanden werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition der Begriffe Imperialismus, Kolonialismus und Wettlauf um Afrika
- Der Wettlauf um Afrika in Christof Hamanns „Usambara“
- Kilimandscharo als treibendes Motiv Afrikas
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert die Darstellung des „Wettlaufs um Afrika“ in Christof Hamanns Roman „Usambara“ am Beispiel des Kilimandscharos. Ziel ist es, die Faszination des Berges und seine Rolle als Symbol für Afrika im Kontext der kolonialen Expansion zu untersuchen.
- Definition der Begriffe Imperialismus und Kolonialismus
- Analyse des „Wettlaufs um Afrika“ in Hamanns Roman
- Die Rolle des Kilimandscharos als Motiv und Symbol
- Verbindung des „Wettlaufs um Afrika“ mit dem Kilimandscharo
- Bedeutung des Berges als Symbol für die Fremdheit Afrikas
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des „Wettlaufs um Afrika“ und die Bedeutung des Kilimandscharos ein. Sie beleuchtet die historischen und geographischen Hintergründe, sowie den ambivalenten Blick Europas auf Afrika.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Definition der Begriffe Imperialismus und Kolonialismus, um den Kontext der Handlung in „Usambara“ besser zu verstehen. Es wird gezeigt, dass der Imperialismus das Streben nach Macht und Einfluss beinhaltet, während der Kolonialismus die direkte Herrschaft über fremde Gebiete und deren Ausbeutung bezeichnet.
Kapitel 3 analysiert die Darstellung des „Wettlaufs um Afrika“ in Hamanns Roman. Der Text fokussiert auf die Verbindung des Wettlaufmotivs mit der Bezwingung des Kilimandscharos. Es werden die Perspektiven von Fritz Bender und seinem Urgroßvater Leonhard Hagebucher beleuchtet, die beide vom Berg fasziniert sind.
Das vierte Kapitel vertieft die Bedeutung des Kilimandscharos als Symbol für Afrika und seine Rolle im Kontext des „Wettlaufs um Afrika“. Es werden Fragen nach der Faszination des Berges und seiner Symbolik für die Fremdheit Afrikas aufgeworfen.
Schlüsselwörter
Der Text behandelt die Themen Imperialismus, Kolonialismus, „Wettlauf um Afrika“, Kilimandscharo, Symbolismus, Fremdheit, Afrika, Christof Hamann, „Usambara“, Erkundungsdrang, Fernweh, und die Perspektive der beiden Protagonisten Fritz Bender und Leonhard Hagebucher.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2016, Usambara und der Kilimandscharo als Motiv des Wettlaufs um Afrika, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429206