Hampi war das spirituelle Zentrum Südindiens und Pilger wie Könige kamen an die Tempel um dem Gott Shiva in seiner Form als Virupaksha und der Flussgöttin Parvati-Pampa zu huldigen. Der Name Hampi ist abgeleitet vom Wort Pampa, somit ist die Stadt eigentlich Parvati-Pampa gewidmet. Das Götterpärchen wird wohl seid dem 10. Jhd. in Hampi verehrt. Viele weitere Shivatempel sind um die Stadt herum anzutreffen, so auch die als „Dark-Shiva-Underground-Tempel“ bekannte Anlage. Tempel aus der Zeit vor dem Imperium sind meist wesentlich kleiner und weniger opulent. Ein genauer Vergleich der Tempel vor und während des Vijayanagar Reiches ermöglicht es, die Entwicklung der Architektur und Bildhauerei in der Region zu beobachten. Die in Vijayanagar entstandene Tempelarchitektur wurde richtungsweisend für viele spätere Tempel in Südindien. Alle Hindutempel sind nach einem alten Sanskrit Canon konstruiert und folgen dabei einer strengen Astronomie, Astrologie und Mathematik. So zeigt z.B. der Hauptschrein immer nach Osten, damit die ersten Sonnenstrahlen der Gottheit auf die Füße fallen. A. Verghese fand heraus, dass die Gopurams des Vitthala Tempels zeitgleich mit einer Sonnenfinsternis errichtet wurden. Als Quelle dienten hier die erhaltenen Schriften Krishnadevaraya`s. Die Shilpa Shastra beinhaltet die Regeln der hinduistischen Bildhauerei und Malerei. Traditionelle indische Kunst zieht laut dem Autor J. Fergusson das Perfekte und Ideale dem Realistischen. Auffällig ist, dass indische Skulpturen stets in einer lyrischen Pose zu finden sind. Wie die Götter, so mussten auch ihre Abbilder auf der Erde absolut perfekt sein, und so ist die Präzision und Proportion der Skulpturen bemerkenswert.
Inhaltsverzeichnis
- 1.0) Einführung zu Architektur Kunst und Tempeln in Vijayanagar
- 2.0) Wichtige Tempel in Hampi
- 2.1) Der Virupaksha Tempel
- 2.2) Der Vitthala Tempel
- 2.3) Der Krishna Tempel
- 2.4) Achyut Raya Tempel
- 2.5) Tempel auf dem Hemakuta Hügel
- 2.6) Der „,,Underground\" Virupaksha Tempel
- 3.0) Wichtige Gebäude im royalen Bereich
- 3.1) Mahanavami Dibba und weiter Plattformen ehemals königlicher Paläste
- 3.2) \"Women's quaters\", \"Elephant Stables\" und das \"Queens Bath\"
- 4.0) Ein architektonisches Beispiel
- 4.1) Architektonische Stilrichtung am Beispiel des Ramachandra Tempels
- 5.0) Die Ikonographie Hampis
- 5.1) Generelles zu Skulpturen und Wandbildern in Vijayanagar
- 5.2) Ikonographische Stilrichtung im Hazara Rama Tempel
- 5.3) Die royale Prozession auf der äußeren Schutzmauer
- 5.4) Geschichten aus dem Ramayana auf der inneren Schutzmauer
- 5.5) 108 Szenen aus dem Ramayana auf den äußeren Mauern des Schreins
- 5.6) Säulen des Schreins
- 5.7) Abschließendes zur Ikonographie des Ramachandra Tempels
- 6.0) Hampis Monolithen
- 6.1) Ganeshastatuen
- 6.2) Narasimha Statue
- 7.0) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Architektur und Ikonographie der Tempel und Skulpturen im Vijayanagar-Reich, insbesondere in Hampi. Sie beleuchtet die Entwicklung und den Stil dieser Kunstformen im Kontext der hinduistischen Religion und Kultur.
- Die Architektur der Tempel in Vijayanagar und ihre Einbindung in die traditionelle hinduistische Architektur und die Regeln der Vastu Shastra.
- Die Bedeutung der Tempel als Ausdruck der religiösen Praxis und der Verehrung von Gottheiten wie Shiva, Parvati und Vishnu.
- Die Ikonographie der Skulpturen und Wandbilder in Vijayanagar, ihre symbolische Bedeutung und ihre Verbindung zum hinduistischen Pantheon und den Epen.
- Die Einbindung von astronomischen und astrologischen Elementen in der Architektur und Ikonographie.
- Die Entwicklung der Architektur und Bildhauerei im Vijayanagar-Reich im Vergleich zu früheren Epochen.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Architektur, Kunst und Tempel in Vijayanagar ein und beleuchtet die Bedeutung der Stadt als spirituelles Zentrum und die Verehrung von Shiva und Parvati. Es erklärt die Konstruktionsgrundlagen der Tempel nach den Regeln der Vastu Shastra und die Rolle der Astronomie und Astrologie. Kapitel 2 stellt wichtige Tempel in Hampi vor, darunter der Virupaksha Tempel, der Vitthala Tempel und der Krishna Tempel.
Kapitel 3 beschreibt wichtige Gebäude im royalen Bereich, darunter der Mahanavami Dibba und die ehemaligen königlichen Paläste. Kapitel 4 analysiert die architektonische Stilrichtung am Beispiel des Ramachandra Tempels. Kapitel 5 befasst sich mit der Ikonographie Hampis, darunter Skulpturen und Wandbilder. Es beschreibt die ikonographische Stilrichtung im Hazara Rama Tempel, die royale Prozession auf der äußeren Schutzmauer, Geschichten aus dem Ramayana auf der inneren Schutzmauer und die 108 Szenen aus dem Ramayana auf den äußeren Mauern des Schreins.
Schlüsselwörter
Vijayanagar, Hampi, Tempelarchitektur, Ikonographie, Skulpturen, Wandbilder, Shiva, Parvati, Vishnu, Vastu Shastra, Ramayana, Hinduismus, Spiritualität, Kunstgeschichte, Südindien.
- Quote paper
- B.A. Martin Kleefeldt (Author), 2007, Ikonographie und Architektur Vijayanagars, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/429067