Schulabsentismus stellt keine exklusive Erscheinung der heutigen Gesellschaft dar, vielmehr existiert er, seitdem die Schulpflicht eingeführt wurde.
Es stellt sich die Frage, was Experten präzise unter dem Begriff ‚Schulabsentismus‘ verstehen. Was gibt es für Arten von Schulabwesenheit? Welchen Umfang kann das Fernbleiben von der Schule aufweisen? Was kann gegen Schulpflichtverletzungen unternommen werden? Wer steht in der Verantwortung? Im Folgenden gilt es diese und weitere Fragestellungen zu beantworten, die mit dem Phänomen Schulabsentismus und entsprechenden Handlungsoptionen in Zusammenhang stehen.
Der zweite Teil meiner Arbeit beschäftigt sich zunächst mit der Begriffsbestimmung von Schulabsentismus, die eine terminologische Abgrenzung zwischen den möglichen Unterarten von Schulabsentismus einschließt. Im darauf folgenden Kapitel wird Schulabsentismus im politischen Kontext beleuchtet, wobei auf die allgemeine Schulpflicht Nordrhein-Westfalens sowie Konsequenzen bei Missachtung dieser eingegangen wird. Das vierte Kapitel befasst sich mit den unterschiedlichen Beweggründen für Schulabsentismus. Darauf folgend wird das Ausmaß von Schulabsentismus bezüglich Alter und Geschlecht dargestellt und Handlungsoptionen gegen Schulabsentismus in den Blick genommen. Im Anschluss wird, neben dem Aspekt der Prävention, Intervention am Standort Schule sowie intervenierenden schulalternativen Lernangeboten, Stellung zum Interventionsprojekt ‘Kneifzange‘ des Handwerkerinnenhauses Köln e.V. genommen, zu dem ein Interview mit zwei Fachkräften der Einrichtung (einer Sonder- und einer Sozialpädagogin) geführt und anschließend anhand der objektiv-hermeneutischen Textinterpretation nach Oevermann analysiert wurde. Ferner wird der Fokus auf den Aspekt der Reintegration ins Regelschulsystem und ihrer Hindernisse gelegt.
Zum Abschluss werden die wichtigsten Erkenntnisse in einem Resümee zusammengefasst, wobei nicht zuletzt die Erfolgsbilanz schulalternativer Lernangebote eingeschätzt und ein Ausblick hinsichtlich der Thematik Schulabsentismus gegeben wird.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Schulabsentismus– Begriffsbestimmung und terminologische Abgrenzung
2.1 Schulschwänzen
2.2 Schulverweigerung
2.3 Zurückhalten von der Schule
3. Schulabsentismus im Kontext der Schulpflicht
3.1 Entwicklung der Schulpflicht und Schulgesetz in NRW
3.2 Konsequenzen bei Missachtung der Schulpflicht
4. Ausmaß von Schulabsentismus
4.1 Alter
4.2 Geschlecht
5. Motive für Schulabsentismus
5.1 Familiäre Faktoren
5.2 Peer-Group
5.3 Schulische Faktoren
5.3.1 Unterricht
5.3.2 Schulatmosphäre
5.3.3 Lehrkörper
6. Handlungsoptionen gegen Schulabsentismus
6.1 Prävention
6.2 Intervention
6.2.1. Intervention am Standort Schule
6.2.2. Intervention durch schulalternative Lernangebote
6.2.2.1 Das Projekt „Schulverweigerung- Die Zweite Chance“
6.2.2.2 Die Werkstattschule Bremerhaven
6.2.2.3 Das Interventionsprojekt ‘Kneifzange‘ des Handwerkerinnenhauses Köln e.V
6.2.2.4 Objektiv-hermeneutische Inhaltsanalyse des im Handwerkerinnenhaus Köln e.V. geführten Interviews
6.3 Reintegration ins Regelschulsystem- Besonderheiten und Hürden
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Patrycia Gellert (Author), 2015, Schulabsentismus. Hintergründe und Handlungsoptionen unter Einbezug des Projekts "Kneifzange" vom Handwerkerinnenhaus Köln e.V., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/428980
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