Im Jahre 1978 kamen Hampton Fancher und Brian Kelly auf den Produzenten Michael Deeley zu, um den Roman „Do androids dream of electric sheep“ von Phillip K. Dick zu verfilmen. Deeley zeigte sich zuerst skeptisch, lies aber mehrere Drehbuchversionen unter diversen Titeln anfertigen.
Auf eine dieser Versionen wurde schließlich Ridley Scott aufmerksam, der sich zu diesem Zeitpunkt gerade im Abschluss von Alien befand. 1980 unterschrieb er einen Vertrag über die Verfilmung.
Scott und Fancher hatten zwar immer wieder Verbesserungen am Skript vorgenommen, arbeiteten jedoch weiterhin an Überarbeitungen. Obwohl Fancher nach einiger Zeit keine Verbesserungsmöglichkeiten mehr sah, holte Scott trotz unmittelbar bevorstehendem Drehbeginn noch David Peoples ins Team, der noch einige Veränderungen vornahm.
Das finale Drehbuch war letztendlich eine Zusammenwürfelung vieler früherer Versionen.
Auch während des Drehs wurden immer wieder weitere Veränderungen vorgenommen. Dies führte nicht zuletzt dazu, dass der Hauptdarsteller Harrison Ford und Ridley Scott mehrere Auseinandersetzungen hatten, hauptsächlich bzgl. des Deckard-Charakters.
Nicht zuletzt die Producer hatten maßgeblichen Einfluss an der Originalversion von Blade Runner. Sie zeichnen für das Herausschneiden des Einhorn-Szene, den voice-over Kommentar und das nachträglich angeführte Happy End verantwortlich.
Die Produktionskosten beliefen sich auf ca. 30 Millionen Dollar.
Wäre es nach Ridley Scott gegangen, hätte es eine Fortsetzung von Blade Runner gegeben, wenn nicht das sogenannte „Blade Runner Partnership“ dies unterbunden hätte. Hinter dem Ausdruck verbergen sich Jerry Perenchio und Bud Yorkin. Letzterer ist ein einflussreicher Producer, u.a. steht er hinter einigen großen TV-Serien. Diese beiden halten die Rechte am Film und stimmten einem Sequel nicht zu.
Die Bezeichnung „Blade Runner“ stammt nicht aus Phillip Dicks Buch, sondern von Alan E. Nourse, der eine Geschichte mit dem Blade Runner geschrieben hatte. Die einzige Gemeinsamkeit von Geschichte und Film besteht jedoch im Namen. Die Namensrechte wurden an Ridley Scott verkauft.
In der folgenden Ausarbeitung werde ich erläutern, wie es zu den unterschiedlichen Versionen der Blade Runner Filme kam, wieso BR als DER Proto-Cyberpunk-Film gilt, worin die Problematik des Deckard-Charakters liegt und welche Botschaft der Film vermitteln könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung – Entstehung des Films
- Blade Runner - DER Cyberpunk-Prototyp
- Cyberpunk - eine Definition
- Der Zusammenhang Cyberpunk? Blade Runner
- Einflüsse und Inspirationen
- Originalversion und Director's Cut – Welche Unterschiede gab es und wieso?
- Die verschiedenen Versionen
- Unterschiede zwischen BRDC und OV
- Die Replikantenfrage
- Die Sinnfrage des Films – welche Botschaften enthält er
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht die Entstehung und die verschiedenen Versionen des Films Blade Runner, beleuchtet dessen Bedeutung als Prototyp des Cyberpunk-Genres und analysiert die zentralen Botschaften des Films. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Films, seinen Einflüssen und seiner kulturellen Relevanz.
- Entstehung und Entwicklung des Films Blade Runner
- Blade Runner als Prototyp des Cyberpunk-Genres
- Analyse der verschiedenen Filmversionen (Originalversion und Director's Cut)
- Die Bedeutung der Replikanten und ihre Rolle im Film
- Die philosophischen und gesellschaftlichen Botschaften des Films
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung – Entstehung des Films: Die Einleitung beschreibt die Entstehung des Films Blade Runner, beginnend mit der Idee, den Roman "Do Androids Dream of Electric Sheep?" von Philip K. Dick zu verfilmen. Sie skizziert die verschiedenen Drehbuchversionen, die Beteiligung von Ridley Scott und die Herausforderungen während der Produktion, einschließlich der kreativen Differenzen zwischen Scott und Harrison Ford bezüglich der Darstellung des Deckard-Charakters. Die Rolle der Produzenten bei der Gestaltung der Originalversion, insbesondere das Herausschneiden der Einhorn-Szene und das Hinzufügen des Happy Ends, wird hervorgehoben. Schließlich wird die verpasste Gelegenheit einer Fortsetzung aufgrund des "Blade Runner Partnership" erwähnt. Der Abschnitt betont die komplexe Produktionsgeschichte und den Einfluss verschiedener Parteien auf das Endergebnis.
2. Blade Runner - DER Cyberpunk-Meilenstein: Dieses Kapitel definiert zunächst das Cyberpunk-Genre als Subgenre der Science-Fiction, charakterisiert durch eine düstere Zukunftsvision, gesellschaftlichen Zerfall, Umweltzerstörung und die Verschmelzung von Mensch und Technologie. Im Anschluss wird Blade Runner als Proto-Cyberpunk-Film eingeordnet, indem die typischen Cyberpunk-Elemente im Film identifiziert werden: L.A. als post-apokalyptische Megastadt, die Überlegenheit von Technologie, die Rolle der Tyrell Corporation als mächtiger Konzern und die Außenseiterposition von Deckard und den Replikanten. Der Einfluss von Blade Runner auf das Cyberpunk-Genre wird unterstrichen und der Film als Meilenstein dieses Genres etabliert, der viele nachfolgende Werke beeinflusst hat.
Schlüsselwörter
Blade Runner, Cyberpunk, Ridley Scott, Philip K. Dick, Replikanten, Science-Fiction, Zukunftsvision, Megastadt, Technologie, Originalversion, Director's Cut, Deckard.
Häufig gestellte Fragen zu "Blade Runner": Eine umfassende Analyse
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet eine umfassende Analyse des Films "Blade Runner", einschließlich seiner Entstehung, der verschiedenen Versionen (Originalfassung und Director's Cut), seiner Bedeutung als Cyberpunk-Prototyp und seiner zentralen Botschaften. Sie untersucht die Produktionsgeschichte, die Einflüsse auf den Film und seine kulturelle Relevanz.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die Entstehung und Entwicklung des Films, "Blade Runner" als Prototyp des Cyberpunk-Genres, eine detaillierte Analyse der Unterschiede zwischen der Originalversion und dem Director's Cut, die Bedeutung der Replikanten und ihre Rolle im Film, sowie die philosophischen und gesellschaftlichen Botschaften des Films.
Welche Kapitel sind enthalten?
Die Arbeit umfasst Kapitel zur Entstehung des Films, "Blade Runner" als Cyberpunk-Meilenstein (mit Definition des Genres und Analyse der typischen Elemente im Film), und die Sinnfrage des Films mit seinen verschiedenen Botschaften. Eine Zusammenfassung jedes Kapitels ist ebenfalls enthalten.
Welche Unterschiede gibt es zwischen der Originalversion und dem Director's Cut?
Die Arbeit beschreibt die verschiedenen Versionen von "Blade Runner" und analysiert detailliert die Unterschiede zwischen der Originalversion und dem Director's Cut. Ein besonderer Fokus liegt auf der "Replikantenfrage" und den damit verbundenen Änderungen.
Was ist die Bedeutung von "Blade Runner" im Kontext des Cyberpunk-Genres?
Die Arbeit definiert das Cyberpunk-Genre und positioniert "Blade Runner" als Prototyp bzw. Meilenstein dieses Genres. Sie analysiert, wie die typischen Cyberpunk-Elemente (düstere Zukunftsvision, gesellschaftlicher Zerfall, Umweltzerstörung, Mensch-Maschine-Verschmelzung) im Film dargestellt werden und welchen Einfluss der Film auf nachfolgende Werke hatte.
Welche philosophischen und gesellschaftlichen Botschaften enthält der Film?
Die Arbeit analysiert die zentralen Botschaften des Films und beleuchtet seine philosophischen und gesellschaftlichen Implikationen. Diese Analyse umfasst die Bedeutung der Replikanten und ihre Rolle im Kontext der menschlichen Existenz und der gesellschaftlichen Entwicklung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Blade Runner, Cyberpunk, Ridley Scott, Philip K. Dick, Replikanten, Science-Fiction, Zukunftsvision, Megastadt, Technologie, Originalversion, Director's Cut, Deckard.
Wofür ist diese Analyse gedacht?
Diese Analyse ist für akademische Zwecke bestimmt und dient der strukturierten und professionellen Untersuchung der Themen in "Blade Runner".
- Citar trabajo
- Kathrin Büchner (Autor), 2003, Der Cyberpunk-Film "Blade Runner". Darstellung von Entstehungshintergründen der unterschiedlichen Versionen des Werkes, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42786