Menschen benutzen oft Worte über Jahrhunderte hinweg, obwohl sie deren Bedeutung und deren eigentlichen Inhalt meist nicht ausreichend verstehen. Eines dieser Worte ist die Freundschaft. Schon Aristoteles hat sich mit diesem Thema in seinem überlieferten Werk „Nikomachische Ethik“ befasst. Auf den Abschnitt über die Freundschaft legt Aristoteles ein besonderes Augenmerk, da für ihn die Freundschaft einen großen Stellenwert im Leben des Menschen einnimmt und zu einem guten Leben einen erheblichen Beitrag leistet. Freundschaft ist essentiell für die menschliche Ordnung und das Bindeglied, das menschliche Beziehungen zusammenhält.
Vor diesem Hintergrund ist es unerlässlich, das Thema der Freundschaft genauer zu betrachten und sich damit auseinanderzusetzen, was den Kern der Freundschaft ausmacht.
Um dieses Ziel zu erreichen, wird zunächst untersucht, was Aristoteles unter dem Freundschaftsbegriff versteht. Im Folgenden soll dann die Vielschichtigkeit der Freundschaft aufgezeigt werden, um festzustellen, welche Voraussetzungen für die Freundschaft nötig sind. Um diese Tatsache so genau wie möglich zu erläutern, wird ein kleiner Exkurs ausgeführt, der die Verwendung des Freundschaftsbegriffs in unterschiedlichen sozialen Bedingungen aufzeigt. Schließlich wird der Fokus auf die Veränderungen in unserer heutigen Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf den freundschaftlichen Umgang miteinander gesetzt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Aristoteles über die Freundschaft
- 1.1 Drei Arten der Freundschaft
- 1.2 Zeitlichkeit der Freundschaftsformen
- 1.3 Freundschaft als streng enthaltsame Lebensweise
- 2. Der Weg zur wahren Freundschaft
- 2.1 Freundschaft als alter Ego
- 2.2 Alter Ego, Gefahr für wahre Freundschaft?
- 2.3 Exkurs
- 2.3.1 Freundschaft in der Familie
- 2.3.2 Freundschaft unter Frauen
- 2.3.3 Freundschaft in einem moralischen Dilemma
- 2.3.4 Freundschaft als Pflicht
- 3. Freundschaft in der heutigen Gesellschaft
- 3.1 Misstrauen zum Selbstschutz
- 3.2 Über die Freundschaft
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, Aristoteles' Gedanken zur Freundschaft in seinem Werk „Nikomachische Ethik“ zu beleuchten und in einen soziologisch-historischen Kontext zu stellen. Sie analysiert, wie der Philosoph verschiedene Arten von Freundschaft definiert, welche Bedingungen er für wahre Freundschaft hält und wie diese im Laufe der Zeit und in verschiedenen sozialen Kontexten betrachtet werden können.
- Definition von Freundschaft nach Aristoteles
- Die drei Arten der Freundschaft bei Aristoteles
- Der Weg zur wahren Freundschaft: Tugend und Selbstkontrolle
- Der Einfluss von Freundschaft auf die Gesellschaft
- Aktuelle Herausforderungen für die Freundschaft in der heutigen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Freundschaft und deren Bedeutung für Aristoteles ein. Sie stellt heraus, dass der Freundschaftsbegriff in der Antike bereits intensiv betrachtet wurde und dass er in den „Nikomachischen Ethik“ eine zentrale Rolle spielt.
Das erste Kapitel beleuchtet Aristoteles' Definition von Freundschaft und stellt die drei von ihm beschriebenen Arten vor: Freundschaft um des Nutzens, der Lust und des guten Willens willen. Im Folgenden wird die Zeitlichkeit dieser Arten sowie die Bedeutung der Tugendhaftigkeit und Selbstkontrolle für wahre Freundschaft erläutert.
Kapitel zwei widmet sich dem Weg zur wahren Freundschaft, wobei Aspekte wie Zuneigung, Vertrauen und gemeinsame Erfahrungen im Vordergrund stehen. Das Kapitel enthält einen Exkurs, der die Freundschaft in verschiedenen sozialen Kontexten beleuchtet: in der Familie, unter Frauen, in moralischen Dilemmata und als Pflicht.
Das dritte Kapitel untersucht den Einfluss der modernen Gesellschaft auf das Konzept der Freundschaft und betrachtet, wie Misstrauen und andere Faktoren die freundschaftlichen Beziehungen beeinflussen können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Freundschaft, Tugend, Selbstkontrolle, Aristoteles, Nikomachische Ethik, Gesellschaft, soziale Beziehungen, Zeitlichkeit, Zuneigung und Vertrauen. Sie untersucht die verschiedenen Arten der Freundschaft, die Voraussetzungen für eine wahre Freundschaft und die Herausforderungen, die sie in der heutigen Zeit erfährt.
- Quote paper
- Thomas Purkart (Author), 2011, Freundschaft bei Aristoteles. Die Nikomachische Ethik aus soziologisch-historischer Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/427032