Aufgrund des konstanten Marktwachstums des Social Trading stellt sich die Frage, welche Akteure von Social Trading profitieren. Insbesondere ist zu klären, wie sich das Herdenverhalten auf die finanzielle Situation der Marktteilnehmer auswirkt.
Die Arbeit ist wie folgt aufgebaut: Um ein besseres Verständnis für die Thematik zu erreichen, werden zunächst sie theoretischen Grundlagen dargestellt. Dazu gehören zum einen die Vorstellung der grundlegenden Funktionsweisen des Social Trading und zum anderen die Beschreibung der Ausprägungsformen und Erklärungsmodelle von Herdenverhalten auf Finanzmärkten. Darufhin werden die Beurteilungsperspektiven definiert und abgegrenzt sowie deren Interessen und Ziele beim Social Trading untersucht. Der nachfolgende Abschnitt widmet sich der Diskussion. In dieser wird zunächst geklärt, in welcher Form Herdenverhalten auftritt und welche Folgen dies für Finanzmärkte haben kann. Anschließend wird perspektivisch diskutiert, welche Chancen und Risiken sich den Marktteilnehmern beim Social Trading bieten.
Das sinkende Vertrauen von Privatanlegern in die Anlageempfehlungen von klassischen Finanzintermediären spätestens seit Beginn der Finanzkrise 2008 hat das Bedürfnis nach alternativen Informationsmöglichkeiten über Anlageprodukte gesteigert. Nachdem sich viele Privatanleger zunächst bei Facebook und Twitter über Anlagemöglichkeiten ausgetauscht haben, kamen mit ZuluTrade, ayondo und Currensee 2008 die ersten Social Trading Plattformen auf den Markt.
Social Trading Plattformen ermöglichen es Nutzern, die Aktivitäten anderer angemeldeter Anleger zu sehen und verfolgen zu können. Zu diesen Aktivitäten gehören je nach Plattform Handelsstrategien, Transaktionen oder Portfolios von anderen Anlegern. Möchte man eine Transaktion oder eine Strategie kopieren, kann man auf der Plattform sein eigenes Geld investieren. Das Kopieren von Transaktionen und Strategien anderer Investoren impliziert Herdenverhalten. Im Zusammenhang mit Fondsmanagement kann Herdenverhalten für Anleger potentiell eine verringerte Rendite und/oder ein erhöhtes Risiko zur Folge haben. Dennoch werden Social Trading Plattformen gerade in Deutschland immer beliebter. Aktuell sind 14 Anbieter aktiv, die Ende 2015 hierzulande etwa 180 Millionen Euro an Kapital verwalteten. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des verwalteten Vermögens seit 2008 liegt bei 213%; seit 2014 immer noch bei etwa 70% jährlich.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Theoretische Grundlagen
- Social Trading
- Herdenverhalten
- Perspektiven
- Follower
- Signalgeber
- Plattformbetreiber
- Broker/Emittent
- Diskussion
- Auftreten und Folgen von Herdenverhalten
- Diskussion aus Sicht des Followers
- Diskussion aus Sicht des Signalgeber
- Diskussion aus Sicht des Plattformbetreibers
- Diskussion aus Sicht des Broker/Emittenten
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen des Social Trading und analysiert dessen ökonomische Auswirkungen auf verschiedene Akteure im Markt. Die Arbeit untersucht die Entstehung und die Funktionsweise von Social Trading Plattformen sowie das damit verbundene Herdenverhalten von Anlegern. Im Fokus stehen die Auswirkungen des Herdenverhaltens auf die Rendite und das Risiko von Anlegern, die den Strategien anderer folgen, sowie die Gewinnmöglichkeiten von Signalgebern, Plattformbetreibern und Brokern/Emittenten.
- Funktionsweise und Akteure von Social Trading Plattformen
- Herdenverhalten und seine Auswirkungen auf Finanzmärkte
- Perspektiven der verschiedenen Akteure im Social Trading
- Chancen und Risiken des Social Trading für die einzelnen Marktteilnehmer
- Potenzielle Folgen von Herdenverhalten für die Finanzmärkte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die wachsende Bedeutung von Social Trading Plattformen als alternative Informationsquelle für Privatanleger. Die Problemstellung der Arbeit liegt darin, die Auswirkungen von Social Trading und Herdenverhalten auf die einzelnen Akteure am Markt zu analysieren.
Theoretische Grundlagen
Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Social Trading und des Herdenverhaltens. Es definiert die wichtigsten Akteure im Social Trading, erläutert die Funktionsweise der Plattformen und beschreibt verschiedene Arten und Modelle des Herdenverhaltens auf Finanzmärkten.
Perspektiven
In Kapitel 3 werden die Interessen und Ziele der verschiedenen Akteure im Social Trading beleuchtet, wobei die Perspektiven der Follower, Signalgeber, Plattformbetreiber und Broker/Emittenten betrachtet werden.
Diskussion
In diesem Kapitel wird die Diskussion über das Auftreten von Herdenverhalten und dessen Folgen auf Finanzmärkte vertieft. Darüber hinaus werden die Chancen und Risiken des Social Trading für die einzelnen Marktteilnehmer aus deren jeweiligen Perspektiven betrachtet.
Schlüsselwörter
Social Trading, Herdenverhalten, Finanzmärkte, Privatanleger, Signalgeber, Follower, Plattformbetreiber, Broker/Emittent, Rendite, Risiko, Chancen, Risiken.
- Quote paper
- Harry Kreil (Author), 2017, Social Trading. Eine perspektivengetriebene ökonomische Analyse unter Berücksichtigung empirischer Forschungsergebnisse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/427003