Der Eingang des Parzivals gehört zu den umstrittensten und meist erforschten Prologen des Hochmittelalters. Der Roman ist gefüllt mit sprachlichen Bildern und Metaphern, die alle kontrovers und disputabel ausgelegt sind. So wurde besonders das metaphorische Beispiel des Elsterngleichnisses vielfach diskutiert und analysiert.
Ziel dieser Arbeit ist es zu analysieren, wie sich die angesprochene Ambivalenz des Elsterngleichnisses im weiteren Verlauf des Prologs und der Geschichte, mit Berücksichtigung auf die Figuren des Feirefiz, des Parzivals und deren Eltern, vollzieht. Dazu wird der Haupttext von Karl Lachmann, mit der Übersetzung von Dieter Kühn für eine textnahe Interpretation primär herangezogen. Überdies werden mehrere Aufsätze über den Eingang des Parzivals zurate gezogen, die dann zusammenfassend analysiert werden sollen, um zu einem homogenen Ergebnis zu kommen.
Die vorliegende Arbeit skizziert zuerst einen kurzen Aufriss zur Tradition der mittelalterlichen Dichtung, insbesondere der Prologe. Dann soll ein Vergleich zu Wolframs Prolog stattfinden und gezeigt werden, inwiefern sich der Eingang von der damaligen Norm unterscheidet. Anschließend soll kurz auf das Symbol der Elster in der Kultur und auf die Bedeutung der Farben schwarz und weiß eingegangen werden, um einen Kontext zur Elsternmotivik herzustellen. Hiernach soll dann die eigentliche Analyse und Interpretation des Elsterngleichnisses folgen. Danach soll an den einzelnen Schlüsselfiguren (Feirefiz, Parzival, Gahmuret und Belakane) gezeigt werden, inwiefern die Schwarz-Weiß-Motivik auf ebendiese bezogen werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Parzival-Prolog. Eine Ausnahme?
- Ein kurzer Aufriss zur Struktur der mittelalterlichen Prologe
- Der Eingang des Parzivals als Bruch in der Tradition
- Das Symbol der Elster in der Gesellschaft
- Die Bedeutung von Schwarz und Weiß
- Die Deutung des Elsterngleichnis im Eingang des Parzivals (1,1-1,14)
- ,,diz vliegende bîspel“ – Die tumben und die wîsen als Kontrastveranschaulichung (1,15-1,25)
- Schwarz und weiß in Bezug auf die Schlüsselfiguren des Parzivals
- Gahmurt und Belakane - Der unstaete Christ und die staete Heidin
- Feirefiz-,, ein geschriben permint, swarz und blanc here unde dâ\" (Pz,747,26)
- Parzival-der tumbe und zwivelnde geselle
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Ambivalenz des Elsterngleichnisses im Prolog von Wolframs Parzival. Ziel ist es zu analysieren, wie sich die in diesem Gleichnis angesprochene Ambivalenz im weiteren Verlauf des Prologs und der Geschichte, insbesondere in Bezug auf die Figuren Feirefiz, Parzival und deren Eltern, vollzieht.
- Analyse der Struktur und Tradition des mittelalterlichen Prologs
- Untersuchung der Besonderheiten des Parzival-Prologs und seiner Abweichungen von der Tradition
- Die Bedeutung des Elsternsymbols in der Gesellschaft und Kultur
- Interpretation des Elsterngleichnisses im Prolog
- Analyse der Schwarz-Weiß-Motivik in Bezug auf die Hauptfiguren
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den Fokus der Arbeit auf die Analyse der Ambivalenz des Elsterngleichnisses im Parzival-Prolog dar. Die Arbeit nutzt den Haupttext von Karl Lachmann mit der Übersetzung von Dieter Kühn für eine textnahe Interpretation und zieht weitere Aufsätze über den Prolog zurate.
- Das Kapitel „Der Parzival-Prolog. Eine Ausnahme?“ beschreibt die Struktur und Tradition mittelalterlicher Prologe im Vergleich zu Wolframs Prolog. Es zeigt auf, wie sich Wolframs Werk von der Norm unterscheidet.
- Das Kapitel „Das Symbol der Elster in der Gesellschaft“ beleuchtet die Bedeutung der Elster in der mittelalterlichen Kultur und ihr Verhältnis zur Gesellschaft.
Schlüsselwörter
Parzival, Prolog, Elsterngleichnis, Ambivalenz, Schwarz-Weiß-Motivik, Mittelalter, Tradition, Kultur, Symbol
- Quote paper
- Jasmine R. (Author), 2018, Der Parzival Prolog. Die Ambivalenz des Elsterngleichnisses mit Bezügen auf verschiedene Schlüsselfiguren des Romans, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426970