Aktuelle Studien belegen durch die Hinzunahme von wertorientierten Kennzahlen in das Firmenkundenrating neben einer genaueren Trennschärfe auch eine realitätsnähere und zeitlich frühere Bonitätseinschätzung. In dem bisherigen etablierten Firmenkundenrating spielen jedoch bei der Analyse der Bonität, sowohl der zukunftsorientierte Unternehmenswert als auch Indikatoren dieses Unternehmenswertes, wie wertorientierte Kennzahlen, keine Rolle. Speziell der Unternehmenswert bündelt jedoch quantitative und qualitative Kennzahlen und verdichtet diese auf einen Wert. Insbesondere kann gerade eine Cashflow- und zukunftsorientierte Unternehmensbewertung einen entscheidenden Mehrwert in der Kreditentscheidung bieten und somit die Statik des klassischen Ratingansatzes aufbrechen. Die Einbindung eines zukunftsorientierten Konzepts mit Hilfe einer planzahlenbasierten Ermittlung des Unternehmenswertes in das traditionelle statische Firmenkundenrating kann die Bonitätseinstufung deutlich verbessern. Vor diesem Hintergrund wird im Rahmen dieser Masterarbeit die folgende Forschungsfrage untersucht:
„Eignet sich das Discounted-Cashflow-Verfahren im Entity-WACC-Ansatz für die Ermittlung eines Unternehmenswertes bei einem nicht börsennotierten mittelständischen Unternehmen und wie kann der Unternehmenswert in einem Firmenkundenrating eingeordnet werden?“
Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf dem internen Firmenkundenrating für den nicht börsennotierten Mittelstand. Um hierbei den genannten notwendigen Elementen der Cashflow-Orientierung und der Zukunftsorientierung Rechnung zu tragen, wird der Fokus auf das Discounted-Cashflow-Verfahren (DCF) im Entity-WACC-Ansatz gelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation und Problemstellung
- Gang der Arbeit
- Rating als Rahmenbedingung der Kreditfinanzierung
- Ökonomische Betrachtung
- Gesetzliche Grundlage
- Basel I
- Basel II
- Aktueller Stand Basel III
- Arten von Rating
- Internes Rating
- Externes Rating
- Firmenkundenrating im Mittelstand
- Merkmale und Bedeutung des Mittelstandes in Deutschland
- DSGV- Firmenkundenrating
- Datengrundlage Jahresabschluss
- Kreditprüfung
- Klassische Bilanzkennzahlen
- Definition des Cashflow
- Kritische Würdigung klassischer Kennzahlen
- Der Prieẞsche Ansatz
- Vorstellung und Herleitung wertorientierter Kennzahlen
- Kritische Würdigung wertorientierter Kennzahlen
- Betrachtung des Unternehmenswertes
- Einordnung des Unternehmenswertes als Risikokennzahl
- Klassische Verfahren der Unternehmensbewertung
- Substanzwertverfahren
- Multiplikatorverfahren
- Ertragswertverfahren
- Discounted-Cashflow-Verfahren
- DCF-Verfahren im Equity-Ansatz
- Weighted-Average-Costs-of-Capital (WACC)
- DCF-Verfahren im Entity-Ansatz
- Ermittlung der zukünftigen Diskontierungsgröße
- Abschließende Würdigung
- Praktische Umsetzung eines Ratings im DCF-Entity-WACC-Ansatz
- Vorstellung und Zukunftsprognose des Unternehmens
- Anwendung der DCF-Methode im Entity-WACC-Ansatz
- Objektivierung des Unternehmenswertes im Firmenkundenrating
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die zukunftsorientierte Ermittlung von Kreditratings mithilfe des Discounted-Cashflow-Verfahrens im Entity-WACC-Ansatz. Das Ziel ist es, die Potenziale dieses Ansatzes für eine präzisere und nachhaltigere Beurteilung von Kreditrisiken aufzuzeigen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Anwendung im Kontext des Firmenkundenratings im Mittelstand.
- Bewertung von Kreditrisiken im Kontext des Mittelstands
- Analyse des Discounted-Cashflow-Verfahrens im Entity-WACC-Ansatz
- Bedeutung des Unternehmenswertes als Risikokennzahl
- Kritische Betrachtung klassischer und wertorientierter Kennzahlen
- Praktische Anwendung des DCF-Entity-WACC-Ansatzes im Firmenkundenrating
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Ausgangssituation und Problemstellung im Bereich der Kreditrisikobewertung vor. Sie beleuchtet den Bedarf an zukunftsorientierten Ratingverfahren und skizziert den Gang der Arbeit.
- Rating als Rahmenbedingung der Kreditfinanzierung: Dieses Kapitel analysiert Rating als ein zentrales Element der Kreditfinanzierung. Es beleuchtet sowohl ökonomische Aspekte als auch die rechtlichen Grundlagen, insbesondere im Hinblick auf die Basel-Regulierung.
- Firmenkundenrating im Mittelstand: Dieses Kapitel untersucht die Besonderheiten des Firmenkundenratings im Mittelstand. Es beleuchtet die Merkmale des Mittelstands und analysiert verschiedene Ratingansätze, darunter den DSGV-Ansatz und den Prieẞschen Ansatz.
- Betrachtung des Unternehmenswertes: Dieses Kapitel widmet sich der Einordnung des Unternehmenswertes als Risikokennzahl. Es erläutert verschiedene Verfahren der Unternehmensbewertung, wobei der Fokus auf dem Discounted-Cashflow-Verfahren liegt, insbesondere im Entity-WACC-Ansatz.
- Praktische Umsetzung eines Ratings im DCF-Entity-WACC-Ansatz: Dieses Kapitel zeigt die konkrete Anwendung des DCF-Entity-WACC-Ansatzes im Firmenkundenrating anhand eines Beispiels. Es beleuchtet die Objektivierung des Unternehmenswertes und die praktische Umsetzbarkeit des Ansatzes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie Firmenkundenrating, Kreditrisikobewertung, Discounted-Cashflow-Verfahren, Entity-WACC-Ansatz, Unternehmenswert, Mittelstand, Basel-Regulierung, klassische und wertorientierte Kennzahlen. Sie trägt zur Weiterentwicklung der Kreditrisikobewertung im Kontext des Mittelstands bei.
- Quote paper
- M.Sc. Grischa Klawe (Author), 2017, Ermittlung von Kreditratings mittels Discounted-Cashflow-Verfahren im Entity-WACC-Ansatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426860