Die Sprache und das menschliche Wesen sind so miteinander geflochten, dass für das letztere ein Leben ohne dieses Kommunikationsmittel nur schwer oder kaum vorstellbar ist. Die Menschen sind sich ihrer Relevanz und der Tatsache, dass die abstrakte Sprache nur der menschlichen Spezies eigen ist bewusst. Die immense Bedeutsamkeit der Sprache setzte ihre intensive Forschung in Gang. Hierbei kristallisierte sich der Spracherwerb, auch Sprachentwicklung genannt, der ein Forschungsgegenstand gewisser wissenschaftlicher Disziplinen, wie Linguistik oder Didaktik ist heraus. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass Spracherwerb und Sprachenlernen voneinander zu differenzieren sind. Klann-Delius deutet darauf hin, dass der Erwerb von Sprache eine durchaus komplexe Aufgabe ist, da er nicht nur das Lernen von Sprachlauten und Wörtern, sondern auch die Kombinationsregeln dieser Wörter zu sinnvollen Sätzen mit einschließt. Des Weiteren macht sie darauf aufmerksam, dass der Spracherwerb neben dem Erlernen der Regeln der Muttersprache auch das Lernen des Ausdrückens von Gedanken und Gefühlen umfasst. Diese diffizile Aufgabe scheint den Kindern nicht schwer zu fallen, zumal sie im Stande sind, sie innerhalb kurzer Zeit zu meistern.
Doch wie ist es möglich, dass Kinder ihre Muttersprache scheinbar ohne großen Aufwand, fast sogar mühelos und schnell aneignen? Viele Wissenschaftler befassten sich in den vergangenen Jahren mit diesem Phänomen und arbeiteten heraus, wie sich die Sprache eines Kindes über die Zeit verändert und wie diese Veränderung zustande kommt. Die dokumentierten Ergebnisse fielen ziemlich unterschiedlich aus, sodass heute mehrere Theorien über den Spracherwerb eines Kindes existieren.
In der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit sollen diese erarbeiteten Resultate detailliert dargestellt werden. Hierfür werden zuerst die verschiedenen Spracherwerbstheorien und ihre Initiatoren vorgestellt. Daraufhin wird auf die Entwicklung des Fötus bzw. des Embryos im Bauch der Mutter eingegangen, um auf die Frage antworten zu können, zu welchem Zeitpunkt der Spracherwerb beginnt. Zu guter Letzt soll die Sprachentwicklung des Kindes nach der Geburt unter die Lupe genommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Spracherwerbstheorien
- Nativismus
- Interaktionismus
- Kognitivismus
- Behaviorismus
- Rational-Konstruktivismus
- Die Entwicklung der auditiven Wahrnehmung
- Entwicklungsperioden im Mutterleib
- Ab wann hört der Fötus?
- Verfahren zur Untersuchung der Diskriminationsfähigkeit
- Sprachentwicklung bei Kindern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Frage des Spracherwerbs und beleuchtet verschiedene Theorien, die sich mit diesem Prozess befassen. Das Hauptziel ist es, ein umfassendes Verständnis davon zu entwickeln, wie Kinder ihre Muttersprache lernen und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf die wichtigsten Theorien, die in der Spracherwerbsforschung eine bedeutende Rolle spielen.
- Spracherwerbstheorien: Nativismus, Interaktionismus, Kognitivismus, Behaviorismus, Rational-Konstruktivismus
- Die Entwicklung der auditiven Wahrnehmung im Mutterleib
- Verfahren zur Untersuchung der Diskriminationsfähigkeit bei Säuglingen
- Die Sprachentwicklung bei Kindern nach der Geburt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Spracherwerbs für das menschliche Wesen dar und führt in die Problematik der Sprachentwicklung ein. Sie stellt die Frage, wie Kinder ihre Muttersprache lernen und welche Theorien es dazu gibt.
Im zweiten Kapitel werden die verschiedenen Spracherwerbstheorien vorgestellt und ihre Kernaussagen diskutiert. Dazu gehören der Nativismus, der Interaktionismus, der Kognitivismus, der Behaviorismus und der Rational-Konstruktivismus.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der auditiven Wahrnehmung im Mutterleib. Es untersucht die Frage, ab wann der Fötus in der Lage ist, Geräusche wahrzunehmen und wie diese Wahrnehmungsfähigkeit sich entwickelt.
Das vierte Kapitel widmet sich den verschiedenen Verfahren, die eingesetzt werden, um die Diskriminationsfähigkeit von Säuglingen zu untersuchen. Hierbei werden Methoden wie die Herzschlagratenmessung, High Amplitude Sucking, Operant Headturn Procedure und Visual Fixation Procedure vorgestellt.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der Sprachentwicklung bei Kindern nach der Geburt. Es beleuchtet verschiedene Aspekte der Sprachentwicklung, wie z.B. die Entwicklung des Vokabulars, der Grammatik und der Sprachproduktion.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Spracherwerb, Sprachentwicklung, Nativismus, Interaktionismus, Kognitivismus, Behaviorismus, Rational-Konstruktivismus, auditive Wahrnehmung, Fötus, Diskriminationsfähigkeit, Sprachentwicklung bei Kindern.
- Quote paper
- M.o.A. Fatma Betül Akcora (Author), 2016, Der Spracherwerb. Eine angeborene oder erlernte Fähigkeit?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426470