In der heutigen Zeit gewinnen audiovisuelle Medien immer mehr an Bedeutung. Der technische Fortschritt ermöglicht immer wieder neue und vereinfachte Möglichkeiten um mit audiovisuellen Medien umzugehen. So besitzt jeder Standardcomputer die Möglichkeit, audiovisuelle Medien abzuspielen und nach Belieben zu stoppen, zu vergrößern und auszuschneiden. Handys, die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, werden täglich eingesetzt, um Bilder zu machen oder Videos aufzuzeichnen. Die technischen Entwicklungen gehen voran und der Mensch zieht nach und gewöhnt sich immer schneller an neue technische Möglichkeiten.
Einleitung
In der heutigen Zeit gewinnen audiovisuelle Medien immer mehr an Bedeutung. Der technische Fortschritt ermöglicht immer wieder neue und vereinfachte Möglichkeiten um mit audiovisuellen Medien umzugehen. So besitzt jeder Standardcomputer die Möglichkeit, audiovisuelle Medien abzuspielen und nach Belieben zu stoppen, zu vergrößern und auszuschneiden. Handys, die aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken sind, werden täglich eingesetzt, um Bilder zu machen oder Videos aufzuzeichnen. Die technischen Entwicklungen gehen voran und der Mensch zieht nach und gewöhnt sich immer schneller an neue technische Möglichkeiten.
Durch die Digitalisierung und die vereinfachte Bearbeitung von Videodateien findet dieser Datentyp auch immer mehr Beachtung in der erziehungswissenschaftlichen Forschung. Es haben sich bereits verschiedene Ansätze heraus gebildet, die sich in ihren Untersuchungen auf Videos stützen. Hierzu gehören die Filmanalyse, die erziehungswissenschaftliche Videographie und die videogestützte Unterrichtsqualitätsforschung (hierzu: Dinkelaker/Herrle 2009, 9ff).
Für die kommende Auseinandersetzung ist die videogestützte Unterrichtsqualitätsforschung die „nach Effekten, die bestimmte, mit Hilfe videographischer Daten erfassbare Unterrichtsmerkmale auf das Lehren und Lernen haben“ sucht und in der Wissenschaft wie es scheint allgemeingültig wie oben definiert wird (vgl. Kounin 1970, aktuell, Aufschnaiter/Wetzel 2001, Helmke u.a. 2003, Hugener u.a. 2006, Pauli/Reusser 2006, Prenzel u.a. 2001).
An der Fülle der hier aufgeführten Belege ist es offensichtlich, dass die rasante und vereinfachte für jedermann zugängliche Videotechnik auch die Forschung in einem sich schnell entwickeltem Maße beeinflusst hat.
Auf die genaue Unterscheidung der verschiedenen Forschungsrichtungen, die sich auf Videoanalysen stützen wird in dieser Arbeit nicht näher eingegangen werden, da der Gehalt von Unterrichtsvideos für die Unterrichtsqualität im besonderen Bezug auf die Lehrerbildung diskutiert werden soll und keine wissenschaftliche Analyse der jeweiligen Forschungsrichtung vorgenommen wird.
Ist Qualität allgemein gültig?
Zur Beantwortung dieser Frage, ist es zunächst notwendig, zu definieren, was Qualität überhaupt bedeutet. Wie man sich vorstellen kann, stellt dies zunächst die erste große Hürde da. Wer legt den Maßstab fest? Qualität richtet sich immer nach dem Kontext. Um Qualität überprüfen zu können benötigt man einen Kriterienkatalog, der zunächst herausgebildet werden muss. Es stellt sich als schwierig heraus Qualität zu definieren, da unterschiedliche Personen und unterschiedliche Rahmenbedingungen auch ein unterschiedliches Verständnis von Qualität hervorbringen. So besitzen Schüler, Studenten, Lehrer, Eltern, Großeltern etc. um den Rahmen möglichst weit zu spannen jeweils ein unterschiedliches Verständnis von Qualität. Damit einhergeht nicht nur ein Generationenkonflikt, sondern auch ein Ausbildungskonflikt einher. Diese unterschiedlichen Qualitätsbestimmungen sind nicht dazu geeignet, eine allgemein gültige Definition von Qualität hervorzubringen und auch nicht dazu diese Definition allgemein anzuwenden. Zusätzlich schwierig, gestaltet sich das Ganze dadurch, dass sich Qualität nicht nur auf Ergebnisse sondern auch auf Prozesse richten kann. (Zu den Schwierigkeiten der Qualitätsdefinition: Harvey/Green 2000). Nach Hilbert Meyer ist guter Unterricht gekennzeichnet durch einen Mix an Kriterien, die zusammengenommen guten Unterricht ergeben sollen (Mayer 2004). Um beispielsweise diesen Kriterienkatalog im echten Unterrichtsgeschehen analysieren zu können, machen Unterrichtsvideos durchaus Sinn, da man ein und dieselbe Unterrichtsstunde immer wieder hinsichtlich unterschiedlicher Merkmale untersuchen kann und sich auf vereinzelte Kriterien konzentrieren kann. Dies ist in diesem detailgetreuen Umfang in einer Unterrichtsbeobachtung so nicht möglich. Ein Beobachter, der den Unterricht analysiert ist immer subjektiv geprägt und lässt sein eigenes Urteil und seine Empfindungen, Erwartungen und eigenen Erlebnisse immer mit in die Unterrichtsbewertung einfließen. Hierbei muss man jedoch beachten, da auch diese Form der „aktiven Beobachtung“ seine Vorteile besitzt. So ist es beispielsweise noch nicht möglich ein vollständiges Abbild von Interaktionsgeschehnissen zu erzeugen. Neben der auditiven und visuellen Wahrnehmung sind auch sinnhafte Wahrnehmungen wie Körpergefühl, Tastsinn, Geruchs- und Temperaturwahrnehmung und etliche andere bedeutende Faktoren, die in eine Untersuchung miteinfließen können von Relevanz (hierzu Dinkelaker/Herrle 2009, 15).
Das Zusammenspiel verschiedener Beobachtungsfaktoren
Interessanterweise bewirkt ein Zusammenspiel oder eine Kooperation mehrerer Beobachtungsleistungen wie sie beispielsweise in der EMU-Studie vorkommen meines Erachtens nach durchaus eine Verbesserung der Unterrichtsleistungen. Hier gibt die Kombination von Selbsteinschätzung, Schülereinschätzung und Kollegeneinschätzung anhand von Kriterienkatalogen ein Bild wieder, welches zur Reflexion anregt und durch Korrelationen Gesprächsstoff liefert. Der Ansatz der durch die Universität Koblenz-Landau ausgefertigten Softwareprogramms auf Initiative der Kultusministerkonferenz des Landes Rheinland-Pfalz hat nicht zum Ziel Bewertungskriterien aufzustellen, sondern das Ziel auf einer Metaebene über Unterricht zu reflektieren. Besonders erwähnenswert sind hierbei meiner Ansicht nach, die Kriterienkataloge, die für spezielle Unterrichtseinheiten wie Gruppenarbeit, selbständiges Lernen etc. entwickelt wurden, da sie neue oder auch bereits eingeübte soziale Gebilde in einem neuen Kontext betrachten. Um Unterricht verbessern zu können ist eine kontinuierliche Reflexion des Unterrichtsgeschehens unerlässlich. Denn was gestern funktioniert hat, kann heute schon ganz anders sein. Dies sollte man sich als angehende Lehrerperson stets vor Augen halten. Wenn Unterrichtsvideos Anlass zur Diskussion im Lehrerkollegium ohne Bewertung bieten, dann hat man das große Ziel der Kommunikation und Zusammenarbeit bereits initiiert, was durchaus weitere Maßnahmen zur Folge haben kann. Die Zukunft steht nicht auf einer einzelnen Lehrerperson sondern auf der Basis einer Kooperation von mehreren Lehrkräften. Die Schulen befinden sich in einem Wandel, der schon lange notwendig gewesen wäre, da sich bereits das Lernen verändert hat. Digitale Medien sind aus dem Alltag von Schülerinnen und Schülern bereits nicht mehr wegzudenken, finden aber erst seit kurzem und in geringem Maße Gebrauch im Schulalltag, besser wäre der Gedanke, dass beides zeitgleich von statten geht. Um auf den Punkt der Lehrerkooperation zurück zu kommen ist dieser Gedanke schon seit langer Zeit notwendig, da erst der Übergang von verschiedenen Fächern zu einem allgemeinen Wissenstand führt und Übergänge wie sie bereits in der Wirtschaft und Alltagswelt in Geberauch sind möglich macht. Der Chemieunterricht endet nicht an der Tür des Chemiesaales sondern lässt sich in andere Fächer übertragen und kombiniert mit anderen Fächern anwenden. Diese Einstellung, sollte auch bei zukünftigen Lehrerinnen und Lehrern Anklang finden. Über subjektive Beobachtungsbogen lässt sich streiten und wie in der EMU- Studie und unzähligen anderen deutlich wird, lässt der Korrelationsrahmen einen gewissen Spielraum zwischen subjektiven Meinungen. Ein Video wiederum lässt sich immer wieder neu interpretieren, weil man auf unterschiedliche Kriterien mit ungeteilter Aufmerksamkeit achten kann. Dies öffnet den Bogen sich selbst beispielsweise auch über Microteaching zu beurteilen und explizit Einzelheiten heraus zu greifen in denen man offensichtlich oder auch nur subjektiv Schwächen aufweist auf ihre tatsächlichen Gehalt hin zu überprüfen. Der Lehrer verbleibt gerne in einem Rahmen in dem er sich als kompetent erachtet. Aber ist die eigene Selbsteinschätzung immer die Richtige? Ist nicht Feedback die Lösung aus dieser Comfortzone heraus zu treten und neues zu wagen. Stellt sich nicht manchmal heraus, dass auch andere Techniken, denen man zunächst kein Vertrauen schenkt auf fruchtbaren Boden stoßen? Es ist auch von Vorteil anderen Feedback geben zu können, weil man damit Ideen anstößt, wie man den beobachteten Unterricht selbst besser machen könnte und was man selbst anders machen würde. Der Unterricht von anderen gibt auch die Möglichkeit sich an Methoden zu wagen, die man selbst für sich und seinen Unterricht ausgeschlossen hätte und das nur, weil man glaubt das diese Dinge undienlich für den eigenen Unterricht sind. So kann vielleicht auch der Physikunterricht eine Inspiration für den Deutschunterricht darstellen oder sogar eine Verbindung der beiden Fächer untereinander herstellen. Was sich in der Theorie als absurd erweist hat erst in der Praxis, um die es ja beim Unterrichten gehen sollte ein Moment der Beurteilung erfahren. Der Unterrichtsentwurf kann noch so gut sein, wenn er sich in der Praxis nicht als gewinnbringend erweist, hat er keine Bedeutung.
[...]
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2013, Dienen Unterrichtsvideoanalysen der Verbesserung von Unterrichtsqualität?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/426400
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.