Was ist Intelligenz? An dieser Frage scheiden sich die Geister und auch innerhalb der Psychologie gibt es unterschiedliche Theorien beziehungsweise Konzepte über Intelligenz. Als eine Art Minimaldefinition kann Intelligenz als eine sehr allgemeine geistige Fähigkeit gesehen werden, die beispielsweise Problemlösung und abstraktes Denken ermöglicht. Innerhalb der Intelligenzforschung kann man drei grobe Richtungen ausmachen: Ein Teil der Forscherinnen und Forscher ist der Meinung, dass man Intelligenz quantifizieren und auf einen einzigen Wert reduzieren könne. Ein anderer Teil geht davon aus, dass Intelligenz sich in vielen Komponenten zeigt, die jedoch einzeln erfasst werden müssen. Wiederum andere Forscherinnen und Forscher gehen sogar soweit, dass es unterschiedliche Intelligenzarten gibt, die sich in verschiedenen Lebensbereichen zeigen.
Innerhalb der Intelligenzforschung gibt es Konzepte, die also nicht nur die kognitiven (intellektuellen), sondern auch die emotionalen bzw. sozialen Fähigkeiten von Menschen mehr oder weniger berücksichtigen. Schließlich entstand in den 1990er Jahren das sogenannte Konzept der emotionalen Intelligenz, das vor allem mit den Psychologen Salovey, Mayer und Goleman verbunden ist. Dieses Konzept richtet den Fokus auf die Emotionen, deren Erkennung, Selbstwahrnehmung und Verwendung. Entsprechend gibt es nicht nur intellektuelle oder kognitive Intelligenz, sondern auch eine bestimmte Intelligenz im Bereich der Emotionen. Demnach ist emotionale Intelligenz die Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen bzw. Gefühle richtig wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen.
In den 1990er Jahren verbreitete vor allem der US-Psychologe und Wissenschaftsjournalist Daniel Goleman Begriff und Konzept der emotionalen und später der sozialen Intelligenz. Das Konzept erfuhr eine hohe mediale Aufmerksamkeit und es entstanden unzählige Medienbeiträge über emotionale Intelligenz. Besonders im Bereich der zwischenmenschlichen Beziehungen wurde emotionale Intelligenz ausführlich thematisiert: Im Umgang mit Kolleginnen und Kollegen, bei Führungsaufgaben, in der Erziehung und Bildung (z.B. im Bereich Schule) und selbstverständlich auch im Bereich der Partnerschaften, allen voran der Ehe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Emotionale Intelligenz nach Mayer, Salovey & Goleman
- Kritik an dem Konzept der emotionalen Intelligenz
- Emotionale Intelligenz und ihre Auswirkungen im Alltag
- Emotionale Intelligenz in den Bereichen Arbeit, Erziehung & Bildung
- Die Bedeutung der emotionalen Intelligenz für Partnerschaften
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Konzept der emotionalen Intelligenz und untersucht dessen Bedeutung für zwischenmenschliche Beziehungen. Sie stellt das Konzept der emotionalen Intelligenz vor und beleuchtet wichtige Forschungsergebnisse im Bereich der Intelligenzforschung, insbesondere das Modell von Salovey & Mayer. Weiterhin wird der Zusammenhang zwischen emotionaler Intelligenz und zwischenmenschlichen Beziehungen in verschiedenen Lebensbereichen, wie beispielsweise Arbeit, Erziehung & Bildung und Partnerschaften, erörtert.
- Definition und Entwicklung des Konzepts der emotionalen Intelligenz
- Das Modell von Salovey & Mayer als ein wichtiges Konzept innerhalb der emotionalen Intelligenzforschung
- Bedeutung von emotionaler Intelligenz für den Erfolg in verschiedenen Lebensbereichen
- Die Rolle der emotionalen Intelligenz in Partnerschaften
- Zusammenhang zwischen emotionaler Intelligenz und zwischenmenschlicher Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der emotionalen Intelligenz ein und stellt die verschiedenen Konzepte von Intelligenz in der Psychologie vor. Sie erläutert den Hintergrund und die Bedeutung des Konzepts der emotionalen Intelligenz und skizziert die Zielsetzung der Arbeit.
Das Kapitel "Forschungsstand" bietet einen Überblick über die Geschichte der Intelligenzforschung und -diagnostik, beginnend mit dem Binet-Simon-Test. Es werden relevante Intelligenztheorien vorgestellt, die bereits emotionale oder soziale Fähigkeiten berücksichtigen. Das Kapitel endet mit einer kurzen Darstellung des Forschungsstandes zur emotionalen Intelligenz.
Kapitel 3 behandelt das Konzept von Salovey & Mayer im Detail und berücksichtigt auch die Erkenntnisse von Daniel Goleman. Es werden die verschiedenen Facetten der emotionalen Intelligenz und ihre Bedeutung für das menschliche Verhalten erörtert.
Kapitel 4 beleuchtet die Kritik am Konzept der emotionalen Intelligenz und diskutiert verschiedene Argumentationslinien. Es werden mögliche Schwächen des Konzepts und alternative Sichtweisen auf Emotionen und Intelligenz vorgestellt.
Kapitel 5 untersucht den Zusammenhang zwischen emotionaler Intelligenz und zwischenmenschlichen Beziehungen in verschiedenen Lebensbereichen, wie Arbeit, Erziehung & Bildung und Partnerschaften. Es werden konkrete Beispiele für die Auswirkungen von emotionaler Intelligenz in diesen Bereichen genannt.
Schlüsselwörter
Emotionale Intelligenz, soziale Intelligenz, Mayer, Salovey, Goleman, Intelligenzforschung, zwischenmenschliche Beziehungen, Partnerschaft, Arbeit, Erziehung, Bildung, Kommunikation, emotionale Kompetenz.
- Quote paper
- Alexander Fichtner (Author), 2018, Emotionale Intelligenz. Konzeption und Bedeutung für zwischenmenschliche Beziehungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/425829