In Berlin wird ebenso wie in anderen Regionen Deutschlands ein lokaler Dialekt, das Berlinische, gesprochen. Aber wenn man sich Berlin und auch den Großraum Berlin genauer ansieht, kann man erkennen, dass es in manchen Gruppen und Netzwerken unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Während es in einigen Gegenden besonders stark verbreitet ist, ist es in anderen geradezu verpönt und mit starken Sanktionen verbunden.
Um herauszufinden, wie die Stratifikation des Berlinischen in der Hauptstadt ist, werden die verschieden Schichten und Wohngegenden Berlins in dieser Arbeit näher beleuchtet. Ziel ist es, herauszufinden, ob es sich, wie es eine unter Berlinern weitverbreitete Meinung ist, beim Berlinischen um eine Unterschichtssprache handelt. Ebenso wird ein Blick darauf geworfen, inwieweit sich die Situation vor und nach der Wende verändert hat und welchen Einfluss der Mauerfall auf die Sprache in Berlin Ost und West hatte.
Um einen guten Überblick über das Thema Soziolekt zu bekommen, werden zunächst der Begriff Soziolekt und die Merkmale, die eine Unterschichtssprache auszeichnen würden, besprochen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Soziolekt
- Restringierter und elaborierter Kode
- Das Berlinische
- Merkmale des Berlinischen
- Berlinisch vor der Wende
- Die Distribution der Merkmale vor der Wende
- Berlinisch nach der Wende
- Die Distribution der Merkmale nach der Wende
- Auswertung der Hörbeispiele
- Evaluation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Stratifikation des Berlinischen in Berlin und dem Umland. Das Hauptziel ist es, der weit verbreiteten Annahme nachzugehen, dass Berlinisch eine Unterschichtssprache ist. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung des Berlinischen vor und nach der deutschen Wiedervereinigung und analysiert den Einfluss des Mauerfalls auf die sprachliche Entwicklung in Ost- und West-Berlin.
- Definition und Merkmale des Soziolekts
- Unterscheidung zwischen restringiertem und elaboriertem Kode
- Phonologische Merkmale des Berlinischen
- Soziolinguistische Verteilung des Berlinischen in Berlin
- Entwicklung des Berlinischen vor und nach der Wende
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach der Existenz und den Merkmalen einer Unterschichtssprache in Berlin, speziell des Berlinischen, in den Mittelpunkt. Die Arbeit untersucht die soziale Schichtung des Berlinischen und den Einfluss der politischen Veränderungen nach der Wende auf dessen Verbreitung und Wahrnehmung.
Soziolekt: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Soziolekt" als sprachliche Konventionen innerhalb sozialer Gruppen, die oft von anderen Gruppen bewertet werden. Es werden die Merkmale soziolinguistischer Varietäten erläutert, die Asymmetrien in der gesellschaftlichen Bewertung von Sprachformen aufzeigen. Der Zusammenhang zwischen Soziolekt und regionalen Dialekten wird hergestellt, und die Bedeutung der sozialen Situation und der Beziehung zwischen den Kommunikationspartnern für die sprachliche Variation wird hervorgehoben. Stigmatisierte und prestigebesetzte Varietäten werden kontrastiert und die Problematik von Vorurteilen gegenüber Unterschichtvarietäten thematisiert.
Restringierter und elaborierter Kode: Dieses Kapitel beschreibt die Unterscheidung zwischen restringiertem und elaboriertem Kode. Der restringierte Kode ist durch kurze, einfache Sätze, fehlerhafte Syntax und eingeschränkte lexikalische und syntaktische Variabilität gekennzeichnet. Der elaborierte Kode hingegen zeichnet sich durch grammatikalisch korrekte, komplexe Sätze und einen reichhaltigeren Wortschatz aus. Die Arbeit diskutiert Bernsteins Theorie der sprachlichen Unterschiede und deren soziale Bedingtheit, wobei der Einfluss der elterlichen Kommunikation auf die sprachliche Entwicklung der Kinder im Vordergrund steht.
Das Berlinische: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Berliner Dialekt und seinen phonologischen Merkmalen. Es werden spezifische Beispiele für lautliche Besonderheiten des Berlinischen genannt und es wird darauf hingewiesen, dass die geographische Verbreitung des Berlinischen detaillierter in weiteren Kapiteln behandelt wird.
Schlüsselwörter
Soziolekt, Berlinisch, Unterschichtssprache, restringierter Kode, elaborierter Kode, Sprachvariation, soziale Schichtung, Wiedervereinigung, Sprachwandel, Phonologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema: Soziolinguistische Untersuchung des Berlinischen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die soziale Schichtung des Berlinischen in Berlin und dem Umland. Ein zentrales Thema ist die Überprüfung der weit verbreiteten Annahme, dass Berlinisch eine Unterschichtssprache ist. Die Analyse umfasst die Entwicklung des Berlinischen vor und nach der deutschen Wiedervereinigung und den Einfluss des Mauerfalls auf die sprachliche Entwicklung in Ost- und West-Berlin.
Welche Aspekte des Berlinischen werden untersucht?
Die Arbeit betrachtet phonologische Merkmale des Berlinischen, seine soziolinguistische Verteilung in Berlin und die Entwicklung des Dialekts vor und nach der Wende. Dabei werden auch die theoretischen Konzepte des Soziolekts, des restringierten und elaborierten Kodes behandelt.
Was ist ein Soziolekt und welche Rolle spielt er in dieser Arbeit?
Ein Soziolekt wird als sprachliche Konventionen innerhalb sozialer Gruppen definiert, die oft von anderen Gruppen bewertet werden. Die Arbeit erläutert Merkmale soziolinguistischer Varietäten und deren Asymmetrien in der gesellschaftlichen Bewertung. Der Zusammenhang zwischen Soziolekt und regionalen Dialekten wird hergestellt, und die Bedeutung der sozialen Situation für die sprachliche Variation wird hervorgehoben.
Was versteht man unter restringiertem und elaboriertem Kode?
Der restringierte Kode zeichnet sich durch kurze, einfache Sätze, fehlerhafte Syntax und eingeschränkte lexikalische und syntaktische Variabilität aus. Der elaborierte Kode hingegen ist durch grammatikalisch korrekte, komplexe Sätze und einen reichhaltigeren Wortschatz gekennzeichnet. Die Arbeit diskutiert Bernsteins Theorie der sprachlichen Unterschiede und deren soziale Bedingtheit.
Wie wird das Berlinische in der Arbeit beschrieben?
Die Arbeit beschreibt den Berliner Dialekt und seine phonologischen Merkmale anhand spezifischer Beispiele. Die geographische Verbreitung des Berlinischen wird detaillierter in weiteren Kapiteln behandelt.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, Kapitel zum Soziolekt, zum restringierten und elaborierten Kode, ein Kapitel zum Berlinischen (inkl. Merkmalen, Entwicklung vor und nach der Wende und deren Distribution), ein Kapitel zur Auswertung von Hörbeispielen und eine Evaluation.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Soziolekt, Berlinisch, Unterschichtssprache, restringierter Kode, elaborierter Kode, Sprachvariation, soziale Schichtung, Wiedervereinigung, Sprachwandel, Phonologie.
Welches ist das Hauptziel der Arbeit?
Das Hauptziel ist es, der Annahme nachzugehen, dass Berlinisch eine Unterschichtssprache ist. Die Arbeit untersucht die soziale Schichtung des Berlinischen und den Einfluss der politischen Veränderungen nach der Wende auf dessen Verbreitung und Wahrnehmung.
- Quote paper
- Daniela Krämer (Author), 2004, Soziolekte. Gibt es in Berlin noch eine Unterschichtssprache und welche Merkmale hat sie?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42528