„La petite danseuse de quatorze ans“ ist die einzige Plastik, die zu Lebzeiten Edgar Degas’ ausgestellt wurde. In der fünften Impressionistenschau 1880 hatte Degas sie im Katalog der Ausstellung angekündigt. Ebenso hatte er eine Glasvitrine aufstellen lassen, in der die Tänzerin präsentiert werden sollte.
Bei der Tänzerin handelt es sich nicht nur um einen Wettstreit zwischen Bildhauerei und Malerei, sondern auch zwischen Bildhauerei und Tanz. Ob die Bildhauerei oder die Malerei in der Bildenden Kunst den ersten Rang einnehmen soll, wird im Paragone diskutiert. In der Regel wurde die Malerei vor die Bildhauerei gesetzt. Als wesentlichen Kritikpunkt an der idealen Bildhauerei wurde auf ihre Farblosigkeit verwiesen. Der Wettstreit der Bildhauerei mit der Musik und dem Tanz kann auf die philosophische Kunsttheorie der Frühromantik zurückgeführt werden, die sich mit „der Polarität der zeit- und raumgebundenen Künsten“ beschäftigt hat und sich so an den Paragone von Malerei und Bildhauerei anschloss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thesen
- Die Beschreibung und Provenienz
- „Unreines“ Material
- Warum bevorzugte Degas Wachs als Werkstoff?
- Das Wachsbildnis im geschichtlichen Kontext
- Die Eigenschaften und die Kritik am Material Wachs in der Bildhauerei
- Die Farbe in der Bildhauerei
- Die Kombination aus Wachs, Textilien und Rosshaar
- Mimik, Gestik und Physiognomie
- Der schlechte Ruf der Tänzerinnen und die daraus folgende Physiognomie
- Die Mimik und Gestik in der Bildhauerei und im Tanz
- Der Tanz und die Bildhauerei als vernachlässigte Kunstformen des 19. Jahrhunderts?
- Die Zeitgenossen über die Tänzerin
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Edgar Degas' Skulptur „Kleine Tänzerin von 14 Jahren“, mit besonderem Fokus auf die Verbindung zwischen Bildhauerei und Tanz sowie die Rolle des Materials Wachs. Die Arbeit untersucht Degas' künstlerische Entscheidungen und beleuchtet den Kontext der damaligen Kunstwelt.
- Die Wahl des Materials Wachs als Werkstoff in der Bildhauerei des 19. Jahrhunderts
- Die Verbindung zwischen Bildhauerei und Tanz im Werk Edgar Degas'
- Der Realismus der Skulptur und die Reaktionen der Zeitgenossen
- Die Bedeutung von Physiognomie, Mimik und Gestik in der Darstellung der Tänzerin
- Der Stellenwert der Bildhauerei und des Tanzes im 19. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die zentralen Thesen der Arbeit vor. Kapitel 2 befasst sich mit dem Material Wachs und untersucht, warum Degas diesen Werkstoff bevorzugte. Es betrachtet den geschichtlichen Kontext der Verwendung von Wachs in der Bildhauerei und analysiert die spezifischen Eigenschaften und Kritikpunkte des Materials. Kapitel 3 untersucht die Physiognomie, Mimik und Gestik der Tänzerin im Kontext des Balletts und der Bildhauerei. Das vierte Kapitel widmet sich dem Stellenwert von Tanz und Bildhauerei im 19. Jahrhundert. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, warum diese Kunstformen als unzeitgemäß galten.
Schlüsselwörter
Edgar Degas, „Kleine Tänzerin von 14 Jahren“, Wachs, Bildhauerei, Tanz, Realismus, Physiognomie, Mimik, Gestik, Kunstgeschichte, 19. Jahrhundert, Impressionismus, Paragone
- Citar trabajo
- Astrid Klahm (Autor), 2007, Eine Verbingung zwischen Bildhauerei und Tanz, unter besonderer Berücksichtigung des Materials Wachs. Edgar Degas "Kleine Tänzerin von 14 Jahren", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424839