Das Streben nach fundierter Gewissheit in der Philosophie mithilfe einer Methode des radikalen Zweifels bildete das Fundament der Decartesschen Arbeit. In sechs Kapiteln seiner "Meditationes de Prima Philosophia" erarbeitet er, was wir wirklich als wahr annehmen können und liefert einen Ansatz, welcher apriorisch auskommen soll.
Zwei seiner Meditationen kommen mit der Ausarbeitung der Gottesbeweise eine eminente Wichtigkeit zu. Sie verkörpern neben dem "Cogito" Grundlage für folgende aber auch vorangegangene Urteile Descartes'. Wie das möglich ist, soll sich durch meine Ausführungen in dieser Arbeit als Nebenprodukt zeigen. Die philosophische Debatte über Gott ist seit einigen Jahren wiedereröffnet und aktueller denn je und schon Theodor W. Adorno wusste, dass "wohl eine jede Philosophie um den ontologischen Gottesbeweis [kreise]". Auf diese Form des Beweises soll sich diese Arbeit konzentrieren. Bereits Anselm von Canterbury verschrieb sich dem Versuch, das Dasein Gottes zu beweisen, indem er "ihn" als das vollkommenste Wesen, über das nichts Größeres gedacht werden kann, beschrieb. Auch Descartes entwirft einen ontologischen Gottesbeweis, welchen ich in dieser Arbeit zu prüfen ersuche. Inwiefern kann sein Gottesbeweis unbezweifelbar sein?
Um diese Frage hinreichend beantworten zu können, muss natürlich zunächst der Descartessche Beweis näher beleuchtet und auf bereits bekannte Kritiken eingegangen werden. Da "Ich denke, also bin ich" den introspektiven Ausgangspunkt seines Denkens verkörpert, wird auch die Bedeutung dieses Ausspruchs im Sinne des Gottesbeweises Zuwendung finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der ontologische Gottesbeweis nach Anselm
- Der ontologische Gottesbeweis nach René Descartes
- Das Problem am ontologischen Gottesbeweis
- Descartes' frühe Kritiker
- Erste Antwort auf die Einwände im Sinne Descartes'
- Der Vorwurf des Zirkels bei Röd und dessen Lösungsversuch
- Henning Tegtmeyer: Eine endgültige Lösung für Descartes?
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den ontologischen Gottesbeweis von René Descartes und erörtert die damit verbundenen Probleme und möglichen Lösungen. Sie setzt sich kritisch mit Descartes' Argumentation auseinander und beleuchtet die Einwände seiner Kritiker.
- Der ontologische Gottesbeweis als Grundlage für Descartes' Erkenntnistheorie
- Die Bedeutung des "Cogito, ergo sum" im Kontext des Gottesbeweises
- Die Kritik an Descartes' Beweisführung und deren Relevanz
- Die Frage nach der Möglichkeit eines unbezweifelbaren Gottesbeweises
- Der Vergleich mit Anselm von Canterbury und dessen Einfluss auf Descartes' Argumentation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Hintergrund und die Relevanz des ontologischen Gottesbeweises beleuchtet. Kapitel 2 stellt den Gottesbeweis von Anselm von Canterbury vor und zeigt die Entwicklung des Gedankens auf. Kapitel 3 widmet sich dem Gottesbeweis von René Descartes und erläutert dessen Argumentation im Detail. Kapitel 4 analysiert die Kritik am Gottesbeweis und diskutiert die Einwände von Descartes' Kritikern. Kapitel 5 untersucht die Lösungsvorschläge von Henning Tegtmeyer, welche auf Descartes' Gottesbeweis Bezug nehmen. Die Arbeit endet mit einer Schlussbetrachtung, welche die Ergebnisse und die Bedeutung der Argumentation zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Ontologischer Gottesbeweis, René Descartes, Anselm von Canterbury, "Cogito, ergo sum", Kritik, Zirkelschluss, Henning Tegtmeyer, Wolfgang Röd, Existenz Gottes, Gewissheit, Erkenntnis, Rationalismus, Philosophie, Theologie.
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- Maria Neumann (Author), 2018, Der ontologische Gottesbeweis. Descartes Problem und (un)mögliche Lösung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424800