In dieser Seminararbeit wird das zyklische Verhalten der Fiskalpolitik der drei OECD-Länder Kanada, USA und UK empirisch untersucht. Die Hypothese dabei ist, dass diese Länder eine antizyklische Fiskalpolitik betreiben.
Das Verhalten von Fiskalpolitik auf den Konjunkturzyklus hat in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit in der Forschung erzielt. Dabei lautet die übliche Meinung, dass Fis-kalpolitik antizyklisch sein sollte, jedoch wurde in vielen Studien auch das Gegenteil enthüllt. Spricht man von zyklischer Fiskalpolitik, ist damit das Verhalten des Staates auf den Konjunkturzyklus gemeint. Im Falle von antizyklischem Verhalten und einer boomenden Wirtschaftslage erhöht der Staat die Steuern und verringert die Staatsausgaben. Er nutzt also die gute Wirtschaftslage, um Geld einzunehmen bzw. zu sparen. Dieses wird wiederum im Falle einer wirtschaftlichen Rezession verwendet, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Staatsausgaben werden also erhöht und Steuern gesenkt. Insgesamt wird somit durch antizyklische Fiskalpolitik versucht, den Konjunkturzyklus zu glätten.
Gegenteiliges Verhalten liegt im Falle von prozyklischer Fiskalpolitik vor. Durchläuft die Wirtschaft eine Boom-Phase, so erhöht der Staat zusätzlich die Staatsausgaben und verringert die Steuern, um die gute Wirtschaftslage weiter auszudehnen. Andersherum versucht der Staat im Falle einer schlechten Wirtschaftslage zusätzlich die Steuern zu erhöhen und Staatsausgaben zu senken, wodurch Geld gespart wird und die Rezessionsphasen mögli-cherweise zunächst größer werden. Die Phasen des Konjunkturzyklus werden somit ausgedehnt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Hintergrund
- 2.1 John Maynard Keynes
- 2.2 Weitere Überlegungen und Implikationen
- 3. Empirisches Vorgehen
- 3.1 Daten
- 3.2 Spezifikation
- 3.3 Regressionsanalysen und Ergebnisse
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht empirisch das zyklische Verhalten der Fiskalpolitik in Kanada, den USA und Großbritannien. Ziel ist es, die Hypothese zu überprüfen, dass diese Länder eine antizyklische Fiskalpolitik betreiben. Die Analyse konzentriert sich auf den Einfluss der Fiskalpolitik auf den Konjunkturzyklus, ohne die Bedeutung der Finanzpolitik im Allgemeinen systematisch zu bewerten.
- Zyklisches Verhalten der Fiskalpolitik in OECD-Ländern
- Theoretische Grundlagen der antizyklischen Fiskalpolitik nach Keynes
- Empirische Analyse mittels Regressionsanalysen
- Vergleich der Ergebnisse für Kanada, USA und UK
- Bedeutung von Staatsausgaben im Vergleich zu Steuereinnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der zyklischen Fiskalpolitik ein und stellt die Forschungsfrage nach dem anti- oder prozyklischen Verhalten der Fiskalpolitik in Kanada, den USA und Großbritannien. Sie beschreibt den Unterschied zwischen antizyklischer und prozyklischer Fiskalpolitik und erläutert die Bedeutung der Untersuchung von OECD-Ländern aufgrund der Verfügbarkeit umfangreicher Datensätze. Die Arbeit skizziert den Aufbau, beginnend mit dem theoretischen Hintergrund, gefolgt von der empirischen Analyse und abschließend dem Fazit.
2. Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der antizyklischen Fiskalpolitik, insbesondere die Konjunkturtheorie von John Maynard Keynes. Es wird detailliert erklärt, wie Keynes die Bedeutung der Defizitfinanzierung und staatlicher Eingriffe zur Glättung des Konjunkturzyklus begründet. Weiterhin werden alternative Überlegungen und Forschungsergebnisse diskutiert, die den Einfluss von Staatsausgaben und Steuereinnahmen auf den Konjunkturzyklus beleuchten und die Herausforderungen bei der empirischen Messung dieser Einflüsse thematisieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle automatischer Stabilisatoren im Steuersystem.
3. Empirisches Vorgehen: Dieses Kapitel beschreibt die empirische Vorgehensweise der Arbeit. Es erläutert die verwendeten Daten, die Spezifikation des ökonometrischen Modells und die Durchführung der Regressionsanalysen. Dieser Abschnitt beinhaltet eine detaillierte Beschreibung der Datenbasis und der methodischen Ansätze zur Analyse des Zusammenhangs zwischen Fiskalpolitik und Konjunkturzyklus. Die einzelnen Schritte der Regressionsanalysen und die Interpretation der Ergebnisse werden hier detailliert dargelegt.
Schlüsselwörter
Fiskalpolitik, Konjunkturzyklus, Antizyklische Fiskalpolitik, Prozyklische Fiskalpolitik, John Maynard Keynes, Defizitfinanzierung, Staatsausgaben, Steuereinnahmen, Regressionsanalyse, OECD-Länder, Kanada, USA, UK, Automatische Stabilisatoren.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Zyklisches Verhalten der Fiskalpolitik in Kanada, den USA und Großbritannien
Was ist das Thema der Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht empirisch das zyklische Verhalten der Fiskalpolitik in Kanada, den USA und Großbritannien. Der Fokus liegt auf der Überprüfung der Hypothese, ob diese Länder eine antizyklische Fiskalpolitik betreiben.
Welche Forschungsfrage wird behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Verhalten sich die Fiskalpolitiken in Kanada, den USA und Großbritannien antizyklisch oder prozyklisch?
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Konjunkturtheorie von John Maynard Keynes, insbesondere seine Konzepte der Defizitfinanzierung und staatlicher Eingriffe zur Konjunkturstabilisierung. Zusätzlich werden alternative Überlegungen und Forschungsergebnisse diskutiert, die den Einfluss von Staatsausgaben und Steuereinnahmen auf den Konjunkturzyklus beleuchten.
Welche Methode wird zur empirischen Analyse verwendet?
Die empirische Analyse erfolgt mittels Regressionsanalysen. Die Arbeit beschreibt detailliert die verwendeten Daten, die Spezifikation des ökonometrischen Modells und die Durchführung der Analysen.
Welche Daten werden verwendet?
Die Arbeit verwendet umfangreiche Datensätze von OECD-Ländern, um den Zusammenhang zwischen Fiskalpolitik und Konjunkturzyklus zu analysieren. Details zur Datenbasis werden im Kapitel "Empirisches Vorgehen" beschrieben.
Welche Länder werden untersucht?
Die Untersuchung konzentriert sich auf Kanada, die USA und Großbritannien.
Welche Aspekte der Fiskalpolitik werden betrachtet?
Die Analyse betrachtet den Einfluss von Staatsausgaben und Steuereinnahmen auf den Konjunkturzyklus. Die Bedeutung automatischer Stabilisatoren im Steuersystem wird ebenfalls berücksichtigt.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussfolgerungen der Arbeit werden im Fazit zusammengefasst. Hier werden die Ergebnisse der Regressionsanalysen interpretiert und im Kontext der Forschungsfrage bewertet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Fiskalpolitik, Konjunkturzyklus, Antizyklische Fiskalpolitik, Prozyklische Fiskalpolitik, John Maynard Keynes, Defizitfinanzierung, Staatsausgaben, Steuereinnahmen, Regressionsanalyse, OECD-Länder, Kanada, USA, UK, Automatische Stabilisatoren.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum theoretischen Hintergrund, ein Kapitel zum empirischen Vorgehen und ein Fazit. Der theoretische Hintergrund konzentriert sich auf Keynes' Konjunkturtheorie. Das Kapitel zum empirischen Vorgehen beschreibt die Daten, Methoden und Ergebnisse der Regressionsanalysen.
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- Lukas Veit (Author), 2016, Ist Fiskalpolitik anti- oder prozyklisch? Evidenz aus USA, Kanada und UK, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424219