Im vorliegenden Essay soll die konstruktivistische Lerntheorie auf ihr Lernverständnis hin betrachtet und Schlussfolgerungen für den Unterricht erarbeitet werden.
Die konstruktivistische Didaktik basiert auf der Tatsache, dass jedes Individuum, anlehnend an sein Wissen und Erfahrungen, seine eigene Wirklichkeit konstruiert. Lernen wird dementsprechend als selbstständiger „Konstruktionsprozess“ gesehen. Die Maxime des Konstruktivismus lautet „Konstruktion statt Instruktion“ und lässt sich hinsichtlich der politischen Bildung lockern und ermöglicht so eine Mischung zwischen Konstruktion und Instruktion. Lernen ist aus konstruktivistischer Sicht u.a. auf kooperatives, situiertes, selbsttätiges, handelndes, entdeckendes Lernen angewiesen.
Der Konstruktivismus stellt ein gegensätzliches Lernverständnis zum üblichen Lernverständnis dar und bietet darüber hinaus diverse Arrangements für (Lehr-)und Lernprozesse. Einige Aspekte des konstruktivistischen Lernverständnisses sollen im Folgenden erläutert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Lernverständnis der konstruktivistischen Didaktik und die Konsequenzen für den Politikunterricht
- Konstruktion statt Instruktion: Ein Lernverständnis im Wandel
- Lernen als Konstruktion von Wissen und Verstehen
- Zwei maßgebliche Konsequenzen: Toleranz und Verantwortlichkeit
- Viabilität statt Wahrheit: Ein neuer Ansatz zur Wissensgewinnung
- Strukturdeterminierte Wahrnehmung: Eine Ebene der individuellen Lernprozesse
- Der didaktisch-konstruktivistische Ansatz: Input=Output?
- Ein subjektorientierter Lernbegriff: Lernen durch Eigentätigkeit
- Offener Unterricht: Ein Raum für vielfältige Lernwege
- Schlüsselbegriffe: Problemorientierung, soziales Lernen
- Kognitive Konflikte: Der Motor des Lernens
- Lernverständnis der konstruktivistischen Didaktik und die Konsequenzen für den Politikunterricht: Ein Beispiel - Nachrichten
- Rekonstruktion, Konstruktion, Dekonstruktion: Drei Lernschritte
- Die Ziele des konstruktivistischen Unterrichts
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht das Lernverständnis der konstruktivistischen Didaktik und erarbeitet Schlussfolgerungen für den Unterricht, insbesondere den Politikunterricht. Es wird die Rolle der Selbstkonstruktion von Wissen durch Lernende in den Fokus gerückt, die im Kontrast zu traditionellen instruktiven Ansätzen steht.
- Lernen als aktiver und konstruktiver Prozess
- Die Bedeutung von Toleranz und Verantwortlichkeit im Kontext des Konstruktivismus
- Der didaktisch-konstruktivistische Ansatz und seine Kritik an der Gleichung Input=Output
- Die Rolle der Selbstbestimmung und Eigentätigkeit im konstruktivistischen Unterricht
- Die Verbindung von problemorientiertem und sozialem Lernen im konstruktivistischen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel beschreibt das Lernverständnis der konstruktivistischen Didaktik, die darauf basiert, dass jedes Individuum seine eigene Wirklichkeit konstruiert. Lernen wird als selbstständiger Prozess der Wissenskonstruktion betrachtet, der auf kooperatives, situiertes, selbsttätiges, handelndes und entdeckendes Lernen angewiesen ist.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die Konsequenzen des konstruktivistischen Lernverständnisses. Es werden die Bedeutung von Toleranz für die Konstruktion der Welt durch andere und die absolute Verantwortlichkeit für die eigene Konstruktion der Welt hervorgehoben.
- Das dritte Kapitel fokussiert sich auf die strukturdeterminierte Wahrnehmung, die das Lernen als aktiven Prozess prägt. Es werden die Ebenen der biologischen Determination, der soziokulturellen Konstruktion der Wirklichkeit und des individuellen Weltverstehens erläutert.
- Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit dem didaktisch-konstruktivistischen Ansatz, der die Gleichung Input=Output in Frage stellt und die Bedeutung des subjektorientierten Lernens betont.
- Das fünfte Kapitel zeigt die Vorteile des offenen Unterrichts im konstruktivistischen Kontext auf und erklärt, wie dieser die methodische Vielfalt und die individuellen Lernwege der Schüler und Schülerinnen berücksichtigt.
- Das sechste Kapitel untersucht die Gemeinsamkeiten zwischen dem konstruktivistischen Unterricht und anderen didaktischen Ansätzen wie dem problemorientierten Unterricht und dem sozialen Lernen.
- Das siebte Kapitel beleuchtet die Rolle von kognitiven Konflikten im konstruktivistischen Lernprozess und zeigt auf, wie diese durch Reflexion und diskursiven Austausch mit anderen Lernenden evoziert werden.
- Das achte Kapitel veranschaulicht die Prinzipien des konstruktivistischen Unterrichts anhand des Themas Nachrichten. Es werden die drei Lernschritte - Rekonstruktion, Konstruktion und Dekonstruktion - erläutert, die den Lernenden zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema führen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieses Essays sind konstruktivistische Didaktik, Lernverständnis, Selbstkonstruktion, Konstruktion statt Instruktion, Toleranz, Verantwortlichkeit, Viabilität, Strukturdeterminiertheit, offener Unterricht, problemorientiertes Lernen, soziales Lernen, kognitive Konflikte, Handlungskompetenz. Diese Begriffe bilden die zentralen Themen und Konzepte des Textes, die das Lernverständnis und die Auswirkungen des Konstruktivismus auf den Unterricht beleuchten.
- Quote paper
- Altay Siakiroglou (Author), 2015, Konstruktivismus. Lernverständnis der konstruktivistischen Didaktik und die Konsequenzen für den Politikunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424189