Die Frage nach einem ethischen und tugendhaften Leben ist gegenwärtig sehr aktuell. Die Welt hat sich globalisiert. Technische und medizinische Errungenschaften haben den Bereich des Möglichen stark erweitert. Während früher die zentrale Frage war, ob etwas getan werden kann, stellt sich heute oft die Frage, ob etwas getan werden sollte. Gentechnik, Massentierhaltung, Umweltschutz und viele weitere Themen und Diskussionsfelder verdeutlichen die Relevanz der Begriffe der Ethik und Tugend. Allerdings sorgt die Medienindustie immer wieder dafür, dass viele Menschen sich mit diesen Themen kaum beschäftigen. Meinungen und Haltungen werden vorformuliert und dem Zuschauer mehr oder weniger subtil vermittelt. Dies führt dazu, dass viele Menschen vorformulierte Standpunkte annehmen und aus Bequemlichkeit nicht hinterfragen. Um jedoch zu einem eigenen ethischen Urteil zu gelangen, ist sowohl eine Beschäftigung mit den entsprechenden Themen, als auch mit dem Begriff der Tugend notwendig. Dafür lohnt es sich, auf die Ursprünge des Begriffs zurückzublicken, welche in der Antike liegen. In dieser Arbeit sollen deshalb die Anfänge der Ethik in der Antike anhand einer Untersuchung der drei berühmten griechischen Philosophen Sokrates, Platon und Aristoteles dargestellt werden. In einer kurzen Darstellung werden in historischer Reihenfolge ihre Positionen und Theorien dargestellt und in einem Abschlusskommentar gebündelt.
Inhaltsverzeichnis
- Die Anfänge der Ethik in der Antike
- Sokrates (469-399 v. Chr.)
- Platon (427-348/347 v. Chr.)
- Aristoteles (384 - 322 v. Chr.)
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Anfänge der Ethik in der Antike, indem sie die philosophischen Positionen von Sokrates, Platon und Aristoteles beleuchtet. Das Ziel ist es, die Entwicklung des ethischen Denkens in dieser Zeit zu verstehen und die zentralen Fragen und Konzepte aufzuzeigen, die bis heute relevant sind.
- Das Wesen der Tugend (άpɛτń) und ihre Bedeutung für ein ethisches Leben
- Die Rolle von Wissen und Vernunft im ethischen Handeln
- Die Beziehung zwischen individueller Freiheit und gesellschaftlichen Normen
- Die Bedeutung der Selbsterkenntnis und ihre Auswirkungen auf das ethische Urteil
- Die Kritik des Hedonismus und die Suche nach einem objektiven Maßstab für das Gute
Zusammenfassung der Kapitel
1. Die Anfänge der Ethik in der Antike
1.1 Sokrates (469-399 v. Chr.)
Das Kapitel beleuchtet das Leben und die Lehre von Sokrates, dessen Schriften nur über die Zeugnisse seines Schülers Platon zugänglich sind. Sokrates widmete sich der Frage nach der Tugend (άpɛτń) und deren Wesen. Er untersuchte, ob die Tugend eine einzige sei oder sich in verschiedene Tugenden aufteile. Seine zentrale These war, dass Tugend durch Wissen und Einsicht in das Gute entsteht und somit automatisch zu gutem Handeln führt. Sokrates kritisierte den Hedonismus, der Glück mit Lust gleichsetzt, und plädierte für ein Leben, das von Vernunft und Selbsterkenntnis geleitet wird. Er starb durch Gift, da er sich weigerte, seine Prinzipien zu verraten, und für ihn die Wahrheit über die Selbsterhaltung stand.
Schlüsselwörter
Antike, Ethik, Tugend (άpɛτń), Sokrates, Platon, Aristoteles, Wissen, Vernunft, Selbsterkenntnis, Hedonismus, Gerechtigkeit, Freiheit, Gesellschaft.
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- Lukas Jäger (Author), 2018, Die Anfänge der Ethik in der Antike von Sokrates, Platon und Aristoteles, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/424137