Das Thema Fehlzeiten hat in der betrieblichen Praxis an Aktualität nicht verloren, wenngleich sich der gesamtwirtschaftliche Krankenstand laut einer Statistik des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung (BMGS) auf einem der tiefsten Stände, 4% in 2002 und 3,6% in 2003, seit Jahren bewegt. Nicht zuletzt die Kosten, die durch das Fernbleiben, durch welche Ursachen auch immer, der Arbeitnehmer entstehen, lassen diese Thematik trotzdem als Dauerbrenner erscheinen.
Seit nunmehr fast zehn Jahren arbeitet die Adam Opel AG mit dem so genannten „Anwesenheitsverbesserungsprozess“ -kurz AVP- als Mittel zur Fehlzeitenreduzierung. Dieser gilt als Vorreiter des Fehlzeitenmanagements, das zu Beginn der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts langsam an Popularität gewann.
Es ist keineswegs so, dass der AVP die Geburt einer völlig neuen Personaltechnik im Umgang mit Erkrankten darstellt. Rückkehrgespräche gab es bereits vor dem AVP und die Bemühungen der Personalleitungen, den Krankenstand zu senken, reichen lange zurück. Aber AVP wirkte wie ein Katalysator; er beschleunigte bereits vorhandene Entwicklungen. Zu erkennen ist dies an unterschiedlichen Bereichen; an den Reaktionen auf AVP, an einem neuen Denken, das nun in den Vorstandsetagen anderer Betriebe und Verwaltungen Einzug hielt, sowie an zahlreichen neuen Modellen der Fehlzeitensenkung, die auf AVP aufbauten.
Genauso oft wie er jedoch kopiert wird, wird er auch kritisiert und beschimpft.
Angelehnt an den AVP Prozess wird an einigen Standorten, wie zum Beispiel Bochum das so genannte Siedler- Konzept durchgeführt.
Diese Arbeit soll sich mit den Maßnahmen der Opel AG an sich auseinander setzen und auch die kritischen Stimmen nicht ganz außer Acht lassen.
Neben Verwendung einschlägiger Literatur- wie das „hauseigene“ Buch über den AVP- Prozess „Einer fehlt und jeder braucht ihn“, die Broschüre der Rückkehrgesprächsgegner „Jagd auf Kranke“ Mag Wompel, zur Verfügung gestellte Unterlagen des Betriebsrates in Bochum und anderen Fachbücher, führte die Verfasserin Interviews mit der Pressesprecherin der Adam Opel AG Frau Dr. Gudrun Langer und dem Vorsitzenden der Personalkommission des Betriebsrates in Bochum Lothar Marquardt.
Diesen beiden sei an dieser Stelle für die kooperative Mitarbeit herzlich gedankt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Einführung zum Thema Fehlzeiten- und Rückkehrgespräch
- 1. Definition Fehlzeiten
- 2. Auswirkungen von Fehlzeiten auf Unternehmen
- 3. Entwicklung des Fehlzeitenmanagements
- 4. Rückkehr- und Fehlzeitengespräche als Maßnahmen des Fehlzeiten-Managements
- III. Der Anwesenheitsverbesserungsprozess bei der Adam Opel AG
- 1. Einführung des Prozesses: Gründe und Durchführung
- 2. Gesprächsstufen
- 3. Arbeitsrechtliche Aspekte
- IV. Auswertung des Fehlzeitenmanagements der Opel AG
- V. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss von Fehlzeiten- und Rückkehrgesprächen auf die Senkung des Krankenstandes, am Beispiel des Anwesenheitsverbesserungsprozesses (AVP) der Adam Opel AG. Die Arbeit analysiert die Entwicklung des Fehlzeitenmanagements, definiert die verschiedenen Gesprächsformen und beleuchtet deren arbeitsrechtliche Aspekte. Der Fokus liegt auf der Evaluierung des AVP-Prozesses und seiner Wirksamkeit.
- Definition und Auswirkungen von Fehlzeiten
- Entwicklung und Maßnahmen des Fehlzeitenmanagements
- Der Anwesenheitsverbesserungsprozess (AVP) der Opel AG
- Arbeitsrechtliche Aspekte von Fehlzeiten und Gesprächen
- Auswertung des AVP-Prozesses
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Fehlzeiten und deren Bedeutung für Unternehmen ein. Sie stellt den Anwesenheitsverbesserungsprozess (AVP) der Adam Opel AG als Beispiel für ein erfolgreiches Fehlzeitenmanagement vor und hebt dessen Bedeutung und gleichzeitig die kontroversen Meinungen hervor. Die Einleitung verortet die Arbeit im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Krankenstandes und betont die Kosten, die durch Fehlzeiten entstehen. Sie skizziert die langjährige Tradition von Bemühungen, den Krankenstand zu senken, bevor der AVP als Katalysator wirkte.
II. Einführung zum Thema Fehlzeiten- und Rückkehrgespräch: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Definition von Fehlzeiten, unterteilt in Absentismus und Krankenstand, und analysiert deren Auswirkungen auf Unternehmen. Es beschreibt die historische Entwicklung des Fehlzeitenmanagements und positioniert Rückkehr- und Fehlzeitengespräche als zentrale Maßnahmen. Die Kapitel beschreibt die Merkmale dieser Gespräche, einschließlich Standardisierung, Stufung und Protokollierung.
III. Der Anwesenheitsverbesserungsprozess bei der Adam Opel AG: Dieses Kapitel konzentriert sich auf den AVP der Adam Opel AG. Es beschreibt die Einführung des Prozesses, einschließlich der Gründe und der genauen Durchführung, mit Schwerpunkt auf Standardisierung, Dokumentation und Visualisierung. Es werden die verschiedenen Gesprächsstufen (Motivationsgespräch, Mitarbeitergespräch, Personalgespräch, Fehlzeitengespräch) detailliert erklärt und die arbeitsrechtlichen Aspekte, wie krankheitsbedingte Kündigungen und unerlaubte Fragen, eingehend analysiert.
IV. Auswertung des Fehlzeitenmanagements der Opel AG: Dieses Kapitel bietet eine kritische Analyse der Ergebnisse und der Wirksamkeit des AVP-Prozesses. Es werden die positiven wie auch negative Aspekte beleuchtet und die Ergebnisse auf ihre Aussagekraft und Relevanz überprüft. Es wird auf die Erfolgsfaktoren und Grenzen des Systems hingewiesen. (Hinweis: Der Inhalt des Kapitels V. Ausblick wird aufgrund der Anweisung, keine Inhalte aus dem Schluss- oder letzten Kapitel zu verwenden, hier nicht zusammengefasst.)
Schlüsselwörter
Fehlzeitenmanagement, Rückkehrgespräche, Anwesenheitsverbesserungsprozess (AVP), Adam Opel AG, Krankenstand, Absentismus, Arbeitsrecht, Gesprächsführung, Kosten, Personalmanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Hausarbeit: Fehlzeitenmanagement bei der Adam Opel AG
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht den Einfluss von Fehlzeiten- und Rückkehrgesprächen auf die Senkung des Krankenstandes, anhand des Anwesenheitsverbesserungsprozesses (AVP) der Adam Opel AG. Die Arbeit analysiert die Entwicklung des Fehlzeitenmanagements, definiert verschiedene Gesprächsformen und beleuchtet deren arbeitsrechtliche Aspekte. Der Fokus liegt auf der Evaluierung des AVP-Prozesses und seiner Wirksamkeit.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Hausarbeit behandelt folgende Themen: Definition und Auswirkungen von Fehlzeiten, Entwicklung und Maßnahmen des Fehlzeitenmanagements, den Anwesenheitsverbesserungsprozess (AVP) der Opel AG, arbeitsrechtliche Aspekte von Fehlzeiten und Gesprächen sowie die Auswertung des AVP-Prozesses.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Einführung zum Thema Fehlzeiten- und Rückkehrgespräch, Der Anwesenheitsverbesserungsprozess bei der Adam Opel AG, Auswertung des Fehlzeitenmanagements der Opel AG und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt des Fehlzeitenmanagements, beginnend mit einer allgemeinen Einführung und Definition bis hin zur detaillierten Analyse des AVP der Opel AG und seiner Ergebnisse.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema Fehlzeiten und deren Bedeutung für Unternehmen ein. Sie stellt den AVP der Adam Opel AG als Beispiel für ein erfolgreiches Fehlzeitenmanagement vor und hebt dessen Bedeutung und kontroverse Meinungen hervor. Die Einleitung verortet die Arbeit im Kontext der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung des Krankenstandes und betont die entstehenden Kosten. Sie skizziert langjährige Bemühungen zur Senkung des Krankenstandes vor Einführung des AVP.
Was wird im Kapitel „Einführung zum Thema Fehlzeiten- und Rückkehrgespräch“ behandelt?
Dieses Kapitel liefert eine umfassende Definition von Fehlzeiten (Absentismus und Krankenstand) und analysiert deren Auswirkungen auf Unternehmen. Es beschreibt die historische Entwicklung des Fehlzeitenmanagements und positioniert Rückkehr- und Fehlzeitengespräche als zentrale Maßnahmen. Es werden Merkmale dieser Gespräche, wie Standardisierung, Stufung und Protokollierung, beschrieben.
Was wird im Kapitel „Der Anwesenheitsverbesserungsprozess bei der Adam Opel AG“ behandelt?
Dieses Kapitel konzentriert sich auf den AVP der Adam Opel AG. Es beschreibt die Einführung des Prozesses, einschließlich der Gründe und Durchführung, mit Schwerpunkt auf Standardisierung, Dokumentation und Visualisierung. Es werden die verschiedenen Gesprächsstufen (Motivationsgespräch, Mitarbeitergespräch, Personalgespräch, Fehlzeitengespräch) detailliert erklärt und die arbeitsrechtlichen Aspekte, wie krankheitsbedingte Kündigungen und unerlaubte Fragen, eingehend analysiert.
Was wird im Kapitel „Auswertung des Fehlzeitenmanagements der Opel AG“ behandelt?
Dieses Kapitel bietet eine kritische Analyse der Ergebnisse und der Wirksamkeit des AVP-Prozesses. Es werden positive und negative Aspekte beleuchtet und die Ergebnisse auf ihre Aussagekraft und Relevanz überprüft. Erfolgsfaktoren und Grenzen des Systems werden aufgezeigt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Fehlzeitenmanagement, Rückkehrgespräche, Anwesenheitsverbesserungsprozess (AVP), Adam Opel AG, Krankenstand, Absentismus, Arbeitsrecht, Gesprächsführung, Kosten, Personalmanagement.
- Quote paper
- Melanie Fleig (Author), 2004, Fehlzeiten- und Rückkehrgespräche zur Senkung des Krankenstandes bei der Opel AG, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42405