Das Blut ist ein wichtiges Transportmittel für die unterschiedlichsten Stoffe im Körper. Eine wichtige Stoffklasse, die durch das Blut transportiert, sind die Kohlenhydrate (vorallem Glucose). Kohlenhydrate sind ein wichtiger Energielieferant für verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper und müssen deshalb vom Blut in unterschiedliche Regionen des Körpers transportiert werden.
Bei einem erwachsenen Menschen im nüchternen Zustand ist ein Blutzucker von 90 – 110 mg/dl der Normalwert. Einen zu hohen Blutzuckerspiegel bezeichnet man als Hyperglykämie, einen zu niedrigen als Hypoglykämie. Symptome der Hyperglykämie sind z.B. ein starkes Durstgefühl, Exsikkose (Austrocknung) und/oder Bewusstseinsstörungen. Eine Hypoglykämie hingegen ist geprägt durch Zittern, Heißhunger, Verwirrtheit, Sprach- und Sehstörungen, Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit und/oder Koma. Im Folgenden möchte ich nun darauf eingehen wie der Körper es schafft, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten.
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeines
2. Die Regulation des Blutzuckerspiegels
3. Störungen in der Regulation des Blutzuckerspiegels – Diabetes mellitus
a) Diabetes Typ 1
I) Ursachen
II) Symptome
III) Therapie
b) Diabetes Typ 2
I) Ursachen
II) Symptome
III) Therapie
c) Folgen des Diabetes mellitus
4. Literatur- und Quellenverzeichnis
1. Allgemeines
Das Blut ist ein wichtiges Transportmittel für die unterschiedlichsten Stoffe im Körper. Eine wichtige Stoffklasse, die durch das Blut transportiert, sind die Kohlenhydrate (vorallem Glucose). Kohlenhydrate sind ein wichtiger Energielieferant für verschiedene Stoffwechselvorgänge im Körper und müssen deshalb vom Blut in unterschiedliche Regionen des Körpers transportiert werden.
Bei einem erwachsenen Menschen im nüchternen Zustand ist ein Blutzucker von 90 – 110 mg/dl der Normalwert.1 Einen zu hohen Blutzuckerspiegel bezeichnet man als Hyperglykämie, einen zu niedrigen als Hypoglykämie.2
Symptome der Hyperglykämie sind z.B. ein starkes Durstgefühl, Exsikkose (Austrocknung) und/oder Bewusstseinsstörungen.3 Eine Hypoglykämie hingegen ist geprägt durch Zittern, Heißhunger, Verwirrtheit, Sprach- und Sehstörungen, Krampfanfälle, Bewusstlosigkeit und/oder Koma.4
Im Folgenden möchte ich nun darauf eingehen wie der Körper es schafft, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten.
2. Die Regulation des Blutzuckerspiegels
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten5
Schema der Blutzuckerregulierung
Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist bei Wirbeltieren für die Produktion von Verdauungsenymen zuständig. Jedoch besitzt die Bauchspeicheldrüse außerdem spezielle Gewebeschichten, in denen die Hormone Insulin und Glucagon produziert werden. Diese Gewebeschichten bezeichnet man als Langerhans’sche Inseln. Sie unterteilen sich in α- und β-Zellen. Dabei produzieren die α-Zellen das Glucagon und die β-Zellen das Insulin. Beide Hormone sind für die Blutzuckerregulierung unerlässlich.6
Im Folgenden möchte ich das auf voriger Seite abgebildete Schaubild (Schema der Blutzuckerregulierung) näher erläutern und dabei auf die Wirkung von Insulin und Glucagon eingehen.
Steigt nach der Aufnahme von Kohlenhydraten in der Nahrung der Blutzuckerspiegel, wird dieser Zustand von Rezeptoren bemerkt, die veranlassen, dass die β-Zellen der Langerhans’schen Inseln mehr Insulin ausschütten. Das Insulin ermöglicht schließlich den Glucosemolekülen, das sie in die Zellen aufgenommen werden können. Somit sinkt der Blutzuckerspiegel, bis er wieder seinen Normalwert (Sollwert) erreicht.7
Sinkt der Blutzuckerspiegel (z.B. bei sportlicher Betätigung) scheiden die α-Zellen der Langerhans’schen Inseln auf den Befehl der Rezeptoren im Blut hin vermehrt das Hormon Glucagon aus. Das Glucagon ist sozusagen der Gegenspieler des Insulins und sorgt für die Umsetzung von Glycogen zu Glucose in der Leber. Die dabei entstehende Glucose gelangt ins Blut. Somit wird der Blutzuckerspiegel bis zum Erreichen des Normalwerts erhöht.8
Die Blutzuckerregulierung erfolgt also über einen Regelkreis. Störgrößen in diesem Regelkreis sind die Ausscheidung von Glucose sowie Muskelarbeit, die eine Absenkung des Blutzuckerspiegls verursachen, und die Aufnahme von Kohlenhydrate durch die Nahrung, was zu einer Erhöhung des Blutzckerspiegels führt. Das Zusammenspiel von Glucagon und Insulin sorgt für einen Ausgleich des Blutzuckerspiegels.Folgendes Schaubild soll noch einmal die Wirkung von Insulin (A) und Glucagon (B) verdeutlichen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten9
Die Rezeptoren geben nicht nur Signale an die Bauchspeicheldrüse, sondern auch an die Nebennieren. Dies führt dazu, dass bei einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel vermehrt Adrenalin am Nebennierenmark und vermehrt Glucocorticoide an der Nebennierenrinde ausgeschüttet werden. Diese beiden Hormone fördern ebenfalls den Glykogenabbau in der Leber, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führt. Sie unterstützen also die Wirkung des Glucagons.10
Weil Adrenalin und Glucocorticoide in erster Linie Stresshormone sind, Adrenalin also bei Kurzzeitstress und Glucocorticoide bei Langzeitstress vermehrt ausgeschüttet werden, spricht man bei diesem Phänomen auch von „Stresszucker“. Es kommt demnach dazu, dass bei vermehrtem Stress der Blutzucker steigt und somit das Insulin vermehrt beansprucht wird.
3. Störungen in der Regulation des Blutzuckerspiegels – Diabetes mellitus
In diesem Kapitel möchte ich die Frage näher beleuchten, welche Auswirkungen es hat, wenn es zu Fehlfuntionen im oben beschriebenen Regelkreis kommt. Dabei möchte ich auf die beiden Blutzuckerkrankheiten Diabetes Typ 1 und Diabetes Typ 2 eingehen, die beide zur Krankheitsgruppe Diabetes mellitus gehören.
a) Diabetes Typ 1
I) Ursachen
Ursache des Diabetes Typ 1 ist die Zerstörung der β-Zellen der Langerhans’schen Inseln durch das körpereigene Immunsystem. Dies führt zu einem absoluten Insulinmangel.11
Durch das fehlende Insulin, das durch die Destruktion der β-Zellen begründet ist, kommt es schließlich dazu, dass die Glucose nicht mehr von den Zellen aufgenommen werden kann. In der Zelle kommt es also zu einem Glucosemangel und somit zum Fehlen eines wichtigen Energielieferanten; im Blut hingegen häuft sich die Glucose an, was noch dadurch verstärkt wird, dass die Glucoseneubildung aus Glykogen in der Leber weiter ungebremst fortläuft. Ohne fremde Eingriffe steigt der Blutzuckerspiegel also kontinuierlich, weil kein Zucker von der Zelle aufgenommen werden kann, aber die Leber weiterhin Glucose produziert.12
Bei Diabetes Typ 1 handelt es sich um eine Autoimunerkrankung. Der Körper produziert dabei Antikörper, die nicht gegen körperfremde Zellen oder Krankheitserreger gerichtet sind, sondern in diesem Fall gegen die β-Zellen der Langerhans’schen Inseln in der Bauchspeicheldrüse. Die Antikörper verwechseln also die β-Zellen mit Zellen eines Krankheitserregers. Die Destruktion der β-Zellen führt schließlich dazu, dass nicht mehr genügend Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegls produziert werden kann.
Der Grund, weshalb der Körper die β-Zellen durch Antikörper vernichtet, ist bis heute noch nicht eindeutig geklärt. Vermutungen sprechen dafür, dass eine erbliche Vorbelastung sowie zusätzliche Einflussfaktoren den Ausbruch des Diabetes 1 begünstigen.13
II) Symptome
Der Diabetes Typ 1 tritt häufig im jugendlichen Alter. Deshalb wird er auch „Jugend-Diabetes“ genannt. 14
Ein wichtiges Symptom, das auf Diabetes Typ 1 hinweißt, ist ein starkes Durstgefühl. Das liegt daran, dass durch den hohen Blutzuckerspiegel die Nierenschwelle überschritten wird. Der überschüssige Zucker muss durch den Urin ausgeschieden werden. Dafür ist Flüssigkeit notwendig. Es kommt also nicht nur zu einem häufigen Harndrang, sondern auch zu einem Durstgefühl, um die verloren gegangene Flüssigkeit zu ersetzen.
Der Körper verliert jedoch nicht nur Wasser, sondern baut auch vermehrt seine Eiweiß- und Fettreserven ab, weil zur Energiegewinnung durch das Fehlen des Insulins und der daraus resultierenden Unfähigkeit, dass Zucker in die Zelle aufgenommen werden kann, der Blutzucker unbrauchbar geworden ist. Dadurch entsteht ein deutlicher Gewichtsverlust, ein weiteres Symptom für den Diabetes Typ 1. Desweiteren kommt es zu Hautjucken, zu schlechter Wundheilung und zur Schwächung des körpereigenen Imunsystems. Der Patient empfindet eine große Müdigkeit und in manchen fällen kann es sogar zu Sehstörungen kommen. Es gibt hingegen auch Fälle, bei denen vor lebensgefährlichen Komplikationen keine weiteren Symptome aufgetreten sind. Dies ist aber die Minderheit. 15
III) Therapie
Der Diabetes Typ 1 ist nicht heilbar. Dennoch ist es möglich, durch eine konsequente Behandlung die Lebenserwartung und Lebensqualität zu verbessern, das diabetische Koma, das bei einem sehr hohen Blutzuckerspiegel entsteht, zu verhindern und Folgeerkrankungen wie Augenkrankheiten, Nervenkrankheiten Niernekrankheiten und Gefäßverkalkungen zu vermeiden.
Um die Zuckerkrankheit aber erst einmal zu diagnostizieren, ist es wichtig, den Blutzuckerspiegel zu messen. Dabei ist der HbA1c-Wert ein grober, aber wichtiger Indikator. 16
Dabei steht Hb für Hämoglobin, ein Protein im Blut, das für den Sauerstofftranport im Blut zuständig ist. Ein Glucosemolekül kann mit einem Hämoglobinmolekül eine chemische Reaktion eingehen. Der prozentuale Anteil der Hämoglobinmoleküle, die mit Glucosemolekülen verbunden sind im Bezug auf die Gesamtzahl der Hämoglobinmoleküle wird als HbA1c-Wert bezeichnet. Ist der Blutzuckerspiegel normal, liegt ein HbA1c-Wert von ca. 5 vor. Ist der Blutzuckerspiegel zu hoch, liegt ein höherer HbA1c-Wert vor, ist der Blutzuckerspiegel zu niedrig, liegt demnach ein niedrigerer HbA1c-Wert vor. Mithilfe des HbA1c-Wert kann also der Blutzuckerspiegel gemessen werden.17
Ist einmal der Diabetes Typ 1 festgestellt, muss er mithilfe von Insulin behandelt (nicht geheilt) werden. Dabei gibt es zwei verschiedene Arten von Insulinbehandlung: die intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT) und die Insulinpumpentherapie (CSII).
[...]
1 vgl. http://www.krankheiten.de/laborwerte/blutzucker.php
2 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Blutzucker#Normalwerte
3 vgl. http://flexikon.doccheck.com/de/Hyperglyk%C3%A4mie
4 vgl. http://flexikon.doccheck.com/de/Hypoglyk%C3%A4mie
5 Prof. Süßen, Ulrich Weber: Biologie Oberstufe. 2. Auflage, Berlin 2009. Seite 463 (Schema adaptiert und im Design abgeändert)
6 vgl. Prof. Süßen, Ulrich Weber: Biologie Oberstufe. 2. Auflage, Berlin 2009. Seite 463
7 vgl. Prof. Dr. Bayrhuber, Horst, u.a.: Linder Biologie. 21. Auflage, Hannover 1998. Seite 260
8 vgl. Prof. Süßen, Ulrich Weber: Biologie Oberstufe. 2. Auflage, Berlin 2009. Seite 463
9 vgl. Dr. Jungbauer, Wolfgang: Netzwerk Biologie. Braunschweig 2006. Seite 183
10 vgl. http://www.wissen.de/thema/blutzuckerregulierung-durch-hormone?chunk=zus%C3%A4tzliche-regelkreise-
11 vgl. Dr. med. Herold; Gerd: Innere Medizin. Eine vorlesungsorientierte Darstellung. Köln 2005. Seite 604
12 vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Diabetes_mellitus#Diabetes_Typ_1
13 vgl. http://www.internisten-im-netz.de/de_typ-1-diabetes-ursachen_233.html
14 vgl. Süßen, Ulrich Weber: Biologie Oberstufe. 2. Auflage, Berlin 2009. Seite 470
15 vgl. http://www.gesundheit-nordhessen.medical-guide.net/deutsch/S/Stoffwechsel/DiabetesTyp1 /page.html
16 vgl. http://www.netdoktor.de/Krankheiten/Diabetes/Therapie/Diabetes-mellitus-Typ-1-Therap-7642.html
17 vgl. http://www.diabetiker-hannover.de/diab_hannover/hba1c.htm
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