Horváths Roman Jugend ohne Gott schildert die Durchdringung nahezu aller Lebensbereiche durch faschistische Ideologie und deren Einfluss auf die Figuren. Die vorliegende Arbeit analysiert den Einfluss der faschistischen Erziehung auf die Schulklasse, deren Lehrer der Ich-Erzähler ist.
Dabei soll zudem der Zusammenhang des im Roman dargestellten Faschismus und dem Nationalsozialismus untersucht werden. Inwieweit Horváth eine bestimmte oder beliebige Ausprägung des Faschismus darstellt und kritisiert, ist nämlich umstritten. Der biografische Kontext des Autors, der Entstehungsort und einige recht eindeutige Anspielungen im Roman, lassen einen möglichen Bezug zum Nationalsozialismus erkennen, während andere Aspekte gegen diese Deutung sprechen.
Zur Untersuchung der Fragestellung sollen zunächst typische Merkmale der nationalsozialistischen Erziehung dargestellt werden. Dann wird die Schulklasse unter Beachtung der Besonderheiten einiger ihrer Mitglieder als Gruppe charakterisiert und zuletzt wird überprüft, inwiefern sich die nationalsozialistische Erziehung in den Eigenschaften der Schüler wiederfindet.
Neben der Entwicklung des Ich-Erzählers auf „seine[m] Weg zu Gott“ ist die moralische Verfassung der Jugend zentrales Thema des Romans. Dabei wird die Frage aufgeworfen, wodurch die Jugendlichen in ihrem Denken und Handeln beeinflusst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erziehung im Nationalsozialismus
- Darstellung und Einfluss nationalsozialistischer Erziehung in Jugend ohne Gott
- Ideologisierung der Jugend
- Charakterliche Einflussnahme
- Umgang mit abweichendem Verhalten
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den Einfluss der nationalsozialistischen Erziehung auf die Schulklasse in Ödön von Horváths Roman „Jugend ohne Gott“. Die Analyse soll den Zusammenhang zwischen dem im Roman dargestellten Faschismus und dem Nationalsozialismus untersuchen und die Frage nach der Übertragbarkeit der in der nationalsozialistischen Erziehung verbreiteten Ideologien auf die Figuren im Roman untersuchen.
- Charakterisierung der nationalsozialistischen Erziehung
- Analyse der Schulklasse als Gruppe
- Zusammenhang zwischen nationalsozialistischer Erziehung und Schülerverhalten
- Untersuchung der Ideologisierung der Jugend in „Jugend ohne Gott“
- Bewertung des Einflusses der nationalsozialistischen Erziehung auf die moralische Verfassung der Figuren im Roman
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das zentrale Thema des Romans „Jugend ohne Gott“ vor und beleuchtet die Frage nach dem Einfluss der faschistischen Erziehung auf die moralische Verfassung der Jugendlichen. Das erste Kapitel behandelt die Merkmale der nationalsozialistischen Erziehung und deren Ziele, insbesondere die Heranbildung von jungen Männern zu Soldaten. Das zweite Kapitel untersucht, inwiefern diese Merkmale in den Einstellungen und Verhaltensweisen der Schüler in „Jugend ohne Gott“ widergespiegelt werden.
Schlüsselwörter
Nationalsozialistische Erziehung, Jugend ohne Gott, Ödön von Horváth, Faschismus, Ideologisierung, Moral, Charakterentwicklung, Gruppenverhalten, Schüler, Lehrer, Abweichler, Propaganda.
- Quote paper
- Steven Dunn (Author), 2015, Der Einfluss nationalsozialistisch geprägter Erziehung auf die Schüler in Ödön von Horváths „Jugend ohne Gott“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/423853