Das Augustinerkloster zu Erfurt blickt auf eine über 750 Jahre währende Historie zurück. Die mittelalterliche Architekturgeschichte ist dank zahlreicher Publikationen umfassend dargelegt. Eine durchgängige Betrachtung der Baugeschichte der Klosteranlage, die alle wesentlichen funktionsbedingten Veränderungen seit der Säkularisation bis zur Gegenwart umfasst, lag bisher jedoch nicht vor.
Diese Lücke wird durch diese Publikation geschlossen. Sie enthält die inhaltlich dichte Darstellung der Baugeschichte des Erfurter Augustinerklosters seit dem 17. Jahrhundert in Form eines materialintensiven Überblicks. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Erstmalig werden hierbei bislang nicht ausgewertete Quellen beleuchtet und in der Forschung nur geringe oder keinerlei Bedeutung findende Um- und Wiederaufbauten transparent.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Kirche und zum Kloster der Erfurter Augustiner vom 13. Jahrhundert bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts
- Das Erfurter Augustinerkloster nach der Säkularisation
- Das Evangelische Ratsgymnasium 1561
- Die Bibliothek des Evangelischen Ministeriums 1646
- Das Evangelische Waisenhaus 1669
- Das Augustinerkloster im 19. Jahrhundert
- Das Martinsstift 1821
- Der Umbau der Klosteranlage nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel 1841-1846
- Der Umbau der Augustinerkirche für die Zwecke des Unionsparlamentes 1850
- Rekonstruktionsarbeiten an Kirche und Kloster 1936-1938
- Die Wiederherstellung der Klosteranlage 1946-1990
- Erfurt im Zweiten Weltkrieg. Die Bombardierung des Augustinerklosters im Februar 1945
- Die erste Wiederaufbau- und Restaurierungsphase 1946-1965
- Die zweite Restaurierungsphase 1979-1990
- Der Ausbau des Augustinerklosters seit den 1990er Jahren
- Der Ausbau der Klosteranlage zur Tagungs- und Begegnungsstätte 1999-2002
- Zur Wiederherstellung der Waidhäuser und des Bibliotheksgebäudes nach 2003
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Baugeschichte des Erfurter Augustinerklosters seit dem 17. Jahrhundert darzustellen, da eine umfassende Betrachtung bisher fehlt. Der Fokus liegt auf zwei Schwerpunkten: den Umbauten im 19. Jahrhundert und den Restaurierungsarbeiten des 20. Jahrhunderts. Die Themenwahl resultiert aus dem Interesse an der Wiederherstellung der Klosteranlage nach dem Zweiten Weltkrieg und der geringen Beachtung der Umbauten nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel in der Forschung.
- Die Nutzung des Augustinerklosters nach der Säkularisation
- Die Umbauten im 19. Jahrhundert nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel
- Die Rekonstruktions- und Wiederaufbauarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg
- Der Einfluss von Martin Luther auf die Erhaltung des Klosters
- Die Entwicklung des Augustinerklosters als Lutherstätte und Baudenkmal
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit untersucht die Baugeschichte des Erfurter Augustinerklosters seit dem 17. Jahrhundert, wobei zwei Schwerpunkte im Fokus stehen: die Umbauten des 19. Jahrhunderts und die Restaurierungs- und Wiederaufbaumaßnahmen nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Bedeutung des Klosters als Lutherstätte und Baudenkmal wird hervorgehoben, und die Quellenlage wird beschrieben.
1. Zur Kirche und zum Kloster der Erfurter Augustiner vom 13. Jahrhundert bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts: Dieses Kapitel beschreibt die Gründung des Augustiner-Eremiten-Ordens und die Entstehung des Erfurter Klosters im 13. Jahrhundert. Es beleuchtet die Baugeschichte der Kirche und der Klostergebäude, die Erweiterung der Kirche, den Bau des Turms und die künstlerische Gestaltung des Kircheninneren. Die Bedeutung des Klosters als Predigtkirche und die Rolle Martin Luthers werden hervorgehoben.
2. Das Erfurter Augustinerkloster nach der Säkularisation: Dieses Kapitel behandelt die Folgen der Reformation und die Säkularisation des Klosters. Es beschreibt die Umwandlung der Klostergebäude in das Evangelische Ratsgymnasium, die Bibliothek des Evangelischen Ministeriums und das Evangelische Waisenhaus. Die jeweiligen baulichen Veränderungen und die Bedeutung dieser Institutionen für die Erhaltung des Klosters werden dargestellt.
3. Das Augustinerkloster im 19. Jahrhundert: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Einzug des Martinsstifts, einer Erziehungsanstalt, in die ehemaligen Räume des Gymnasiums. Es beschreibt den umfassenden Umbau der Klosteranlage nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel und Friedrich August Stüler zwischen 1841 und 1846, sowie den Umbau der Augustinerkirche für das Unionsparlament im Jahr 1850 und die anschließende Rückführung in den neugotischen Stil.
4. Rekonstruktionsarbeiten an Kirche und Kloster 1936-1938: Dieses Kapitel behandelt die Bemühungen um die Erhaltung und Restaurierung des Augustinerklosters in den 1920er und 1930er Jahren und den Beginn der Rekonstruktionsarbeiten 1936. Es beschreibt die Arbeiten von Theo Kellner und Fritz Spahr an der Kirche und Teilen der Klosteranlage, die Rückführung des Kircheninneren in seinen ursprünglichen Zustand und die Herausforderungen des Projekts.
5. Die Wiederherstellung der Klosteranlage 1946-1990: Dieses Kapitel schildert die Zerstörungen des Augustinerklosters im Zweiten Weltkrieg und die anschließende Wiederherstellung in zwei Phasen (1946-1965 und 1979-1990). Es beschreibt die Herausforderungen durch geteilte Eigentumsverhältnisse, die baulichen Maßnahmen, das Engagement von Käthe Menzel-Jordan und die schrittweise Wiederherstellung der Klosteranlage.
6. Der Ausbau des Augustinerklosters seit den 1990er Jahren: Dieses Kapitel beschreibt den Ausbau des Augustinerklosters zu einer Tagungs- und Begegnungsstätte ab den 1990er Jahren, die notwendigen Umbauten, die Herausforderungen und die Wiederherstellung der Waidhäuser und des Bibliotheksgebäudes nach einem Architekturwettbewerb.
Schlüsselwörter
Augustinerkloster Erfurt, Baugeschichte, Martin Luther, Reformation, Säkularisation, Karl Friedrich Schinkel, Friedrich August Stüler, Wiederaufbau, Restaurierung, Denkmalpflege, Lutherstätte, Evangelisches Waisenhaus, Martinsstift, Unionsparlament, Käthe Menzel-Jordan, Tagungsstätte, Begegnungsstätte.
Häufig gestellte Fragen zur Baugeschichte des Erfurter Augustinerklosters
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit beschreibt die Baugeschichte des Erfurter Augustinerklosters vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Ein besonderer Fokus liegt auf den Umbauten des 19. Jahrhunderts unter Schinkel und den Restaurierungsarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Bedeutung des Klosters als Lutherstätte und Baudenkmal wird hervorgehoben.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Nutzung des Klosters nach der Säkularisation, die Umbauten im 19. Jahrhundert nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel, die Rekonstruktions- und Wiederaufbauarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg, den Einfluss Martin Luthers und die Entwicklung des Klosters als Lutherstätte und Baudenkmal.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, die Geschichte des Klosters bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts, das Kloster nach der Säkularisation, das Kloster im 19. Jahrhundert, Rekonstruktionsarbeiten 1936-1938, Wiederherstellung 1946-1990 und der Ausbau seit den 1990er Jahren. Jedes Kapitel fasst einen bestimmten Zeitraum und die damit verbundenen baulichen Veränderungen zusammen.
Wie wurde das Augustinerkloster nach der Säkularisation genutzt?
Nach der Säkularisation diente das Klostergebäude verschiedenen Zwecken: Es beherbergte das Evangelische Ratsgymnasium (1561), die Bibliothek des Evangelischen Ministeriums (1646) und das Evangelische Waisenhaus (1669). Diese Nutzungen führten zu baulichen Veränderungen.
Welche Rolle spielte Karl Friedrich Schinkel beim Augustinerkloster?
Karl Friedrich Schinkel (zusammen mit Friedrich August Stüler) war für den umfassenden Umbau der Klosteranlage zwischen 1841 und 1846 verantwortlich. Der Umbau umfasste auch die Augustinerkirche, die 1850 für das Unionsparlament umgestaltet und später wieder in den neugotischen Stil zurückgeführt wurde.
Wie wurde das Kloster nach dem Zweiten Weltkrieg wiederhergestellt?
Die Wiederherstellung des nach dem Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Klosters erfolgte in zwei Phasen: 1946-1965 und 1979-1990. Die Arbeiten waren durch geteilte Eigentumsverhältnisse und andere Herausforderungen gekennzeichnet. Die Wiederherstellung umfasste die schrittweise Rekonstruktion der Gebäude und die Restaurierung der Klosteranlage.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Augustinerkloster Erfurt, Baugeschichte, Martin Luther, Reformation, Säkularisation, Karl Friedrich Schinkel, Friedrich August Stüler, Wiederaufbau, Restaurierung, Denkmalpflege, Lutherstätte, Evangelisches Waisenhaus, Martinsstift, Unionsparlament, Käthe Menzel-Jordan, Tagungsstätte, Begegnungsstätte.
Welche Bedeutung hat das Augustinerkloster als Lutherstätte?
Die Arbeit hebt die Bedeutung des Augustinerklosters als Ort, an dem Martin Luther wirkte, hervor und betrachtet die damit verbundene Entwicklung und den Einfluss auf die Erhaltung des Klosters als Baudenkmal und Lutherstätte.
Welche Quellen wurden für die Arbeit verwendet? (Diese Frage kann nur mit zusätzlichen Informationen beantwortet werden)
Die Arbeit beschreibt die Quellenlage in der Einleitung. Genaueres zu den verwendeten Quellen muss jedoch in der vollständigen Arbeit nachgelesen werden.
- Quote paper
- Janet Neßmann (Author), 2007, Die Baugeschichte des Augustinerklosters in Erfurt seit dem 17. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/423689