Die Psychopathie bezeichnet jene Form der Persönlichkeitsstörung, deren Hauptmerkmale Gewissenlosigkeit, fehlende Empathie, fehlende Reue und Skrupellosigkeit darstellen. Psychopathen manipulieren, empfinden keine Angst, sind trickreich und ausschließlich auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Der Prozentsatz von Psychopathen ist mit 30 Prozent in Gefängnissen sehr hoch, aber auch unter der normalen Bevölkerung findet man sie. Forscher gehen hier von einem durchschnittlichen Prozentsatz von 1 bis 3 Prozent aus. Abhängig von ihrer Intelligenz und begünstigt durch ein gesundes familiäres Umfeld gelingen Psychopathen im Berufsleben oft spektakuläre Karrieren, da sie weder durch ein schlechtes Gewissen, Reue oder Angst abgehalten werden. Doch auch wenn diese Psychopathen nicht straffällig werden, so fehlt ihnen jeder Ethik und Moralbegriff. Diese Arbeit beschäftigt sich damit, ob eine konstruktive Zusammenarbeit mit einem Vorgesetzten, der stark ausgeprägte psychopathische Züge aufweist, möglich ist und welche Strategien hier zum Einsatz kommen können. Dafür untersuchte der Autor anhand von betroffen Arbeitnehmern, deren Einstellungen und Verhaltensweisen mithilfe narrativer Interviews. Die Analyse der Daten bestätigte, dass - unter einem psychopathischen Vorgesetzten - sowohl konstruktives als auch produktives Arbeiten unmöglich wird und, dass die Lösung oft nur in Form einer Kündigung zu finden ist.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Kapitel 1: Grundlagen der Psychopathie
- 1.1 Historische Grundlagen
- 1.2 Definition Psychopathie
- 1.2.1 Antisoziale Persönlichkeitsstörung nach DSM-5
- 1.2.2 Dissoziale Persönlichkeitsstörung nach ICD-10
- 1.3 Das Psychopathie-Konstrukt nach Hare
- 1.4 Psychopathie-Modelle
- 1.4.1 Zwei-Phasenmodell nach Hare
- 1.4.2 Vierphasen-Modell nach Hare
- 1.4.3 Modell der Zusammenhänge von Psychopathie und Persönlichkeitsstörungen nach Nedopil
- 1.5 Diagnostikinstrumente des Psychopathie-Konstrukts
- 1.5.1 Psychopathiechecklist PCL und PCL-revised
- 1.5.2 PPI-R: Psychopathic Personality Inventory Revised
- 1.5.3 Kleiner Psychopathie-Selbsttest nach Birbaum
- 1.6 Prävalenz
- 1.7 Psychopathie und Angst
- 1.8 Psychopathie in der Kindheit
- 1.9 Ursachen
- 1.9.1 Neurobiologische Ursachen
- 1.9.1.1 Störungen im orbitofrontalen Cortex
- 1.9.1.2 Störungen der Amygdala
- 1.9.1.3 Störung der Signalübertragung von Spiegelneuronen
- 1.9.2 Genetische Ursachen
- 1.10 Therapie
- Kapitel 2: Der Psychopath in der Berufswelt
- 2.1 Berufsbilder und deren Anteil an Psychopathen
- 2.2 Berufe mit dem geringsten Psychopathenanteil
- 2.3 Die Führungsperson mit psychopathischen Eigenschaften
- 2.3.1 Psychopathic Trait Leaderboard
- 2.3.2 Beispiele für Führungspersönlichkeiten mit psychopathischen Zügen
- 2.3.4 Die Unterscheidung von Vorgesetzten mit psychopathischer Störung vom Typ Histrionisch und Typ Narzisstisch
- 2.4 Fragebogen zur Klassifizierung eines histrionisch versus narzisstisch betonten psychopathischen Vorgesetzten
- Kapitel 3: Empirischer Teil
- 3.1 Methode: Qualitative Forschung
- 3.2 Planung und Vorbereitung der Erhebung
- 3.3 Vorbereitung und Durchführung des Interviews
- 3.4 Verarbeitung der Erkenntnisse
- Kapitel 4: Interpretation der Ergebnisse
- 4.1 Stichprobe
- 4.2 Interpretation
- Kapitel 5: Zusammenfassung – Abstract
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht Strategien im Umgang mit Vorgesetzten, die psychopathische Züge aufweisen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Herausforderungen im Arbeitsumfeld durch solche Vorgesetzten zu beleuchten und effektive Bewältigungsmechanismen aufzuzeigen.
- Definition und Erscheinungsformen von Psychopathie
- Häufigkeit von Psychopathie in verschiedenen Berufsgruppen
- Auswirkungen psychopathischer Führungsstile auf das Arbeitsklima und die Mitarbeiter
- Entwicklung und Analyse von Strategien zum Umgang mit psychopathischen Vorgesetzten
- Qualitative Forschungsergebnisse und deren Interpretation
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Grundlagen der Psychopathie: Dieses Kapitel legt das theoretische Fundament der Arbeit, indem es verschiedene Definitionen und Modelle von Psychopathie vorstellt, diagnostische Instrumente erläutert und die Ursachen sowie Prävalenz von Psychopathie beleuchtet. Es wird ein umfassender Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema gegeben, einschließlich neurobiologischer und genetischer Aspekte sowie möglicher Therapiemöglichkeiten. Die verschiedenen Definitionen nach DSM-5 und ICD-10 werden verglichen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Psychopathie-Konstrukt nach Hare und den verschiedenen Modellen, die zur Beschreibung der Störung entwickelt wurden.
Kapitel 2: Der Psychopath in der Berufswelt: Dieses Kapitel untersucht die Präsenz von Personen mit psychopathischen Zügen in verschiedenen Berufsgruppen. Es werden Berufsbilder mit einem hohen und niedrigen Anteil an Psychopathen verglichen und die spezifischen Herausforderungen im Umgang mit psychopathischen Führungskräften beleuchtet. Das Kapitel analysiert die Auswirkungen psychopathischer Eigenschaften auf Führungsstile und gibt Beispiele für bekannte Persönlichkeiten mit solchen Zügen. Die Unterscheidung zwischen narzisstischen und histrionischen Persönlichkeitsstörungen im Kontext von psychopathischen Führungspersönlichkeiten wird detailliert dargestellt, um ein differenziertes Verständnis zu ermöglichen.
Kapitel 3: Empirischer Teil: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik der durchgeführten qualitativen Forschung. Es erläutert die Wahl des Forschungsdesigns, die Datenerhebungsmethode (Leitfadeninterviews) und die Auswahl der Interviewpartner. Der Fokus liegt auf der detaillierten Beschreibung des Forschungsprozesses, von der Planung und Vorbereitung der Interviews bis hin zur Verarbeitung der gewonnenen Daten. Die Kapitel beschreibt die angewandte qualitative Forschungsmethode und setzt diese in Relation zu quantitativen Methoden. Die Begründung für die Wahl einer qualitativen Vorgehensweise wird detailliert dargelegt.
Kapitel 4: Interpretation der Ergebnisse: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Interviews interpretiert und analysiert. Es werden die Probleme im Arbeitsfeld durch den Vorgesetzten mit psychopathischen Eigenschaften detailliert beschrieben, zum Beispiel Beeinträchtigung des Arbeitsklimas, Körperliche und seelische Probleme sowie Existenzängste. Des Weiteren werden Strategien im Umgang mit solchen Vorgesetzten vorgestellt und diskutiert, wie Abgrenzung, indirekte Manipulation und Netzwerkbildung. Der Kapitel beinhaltet eine eingehende Analyse der ermittelten Daten und deren Bedeutung im Kontext der Forschungsfrage. Die Ergebnisse werden detailliert dargestellt und durch Beispiele aus den Interviews verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Psychopathie, Persönlichkeitsstörung, Führungsstil, Arbeitswelt, qualitative Forschung, Strategien, Bewältigungsmechanismen, Vorgesetzter, Arbeitsplatz, Stress, Manipulation, Narzissmus, Histrionisch.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Strategien im Umgang mit psychopathischen Vorgesetzten
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht Strategien im Umgang mit Vorgesetzten, die psychopathische Züge aufweisen. Sie beleuchtet die Herausforderungen im Arbeitsumfeld durch solche Vorgesetzten und zeigt effektive Bewältigungsmechanismen auf.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Erscheinungsformen von Psychopathie, Häufigkeit von Psychopathie in verschiedenen Berufsgruppen, Auswirkungen psychopathischer Führungsstile auf das Arbeitsklima und die Mitarbeiter, Entwicklung und Analyse von Strategien zum Umgang mit psychopathischen Vorgesetzten sowie qualitative Forschungsergebnisse und deren Interpretation.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 behandelt die Grundlagen der Psychopathie (Definitionen, Modelle, Diagnostik, Ursachen, Prävalenz). Kapitel 2 untersucht den Psychopathen in der Berufswelt (Berufsbilder, Führungsstile). Kapitel 3 beschreibt die qualitative Forschungsmethodik. Kapitel 4 interpretiert die Ergebnisse der Studie (Probleme, Strategien). Kapitel 5 fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Definitionen von Psychopathie werden verwendet?
Die Arbeit vergleicht verschiedene Definitionen von Psychopathie, darunter die Antisoziale Persönlichkeitsstörung nach DSM-5 und die Dissoziale Persönlichkeitsstörung nach ICD-10. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Psychopathie-Konstrukt nach Hare und seinen verschiedenen Modellen (Zwei-Phasenmodell, Vierphasen-Modell).
Welche diagnostischen Instrumente werden erwähnt?
Die Arbeit erwähnt verschiedene diagnostische Instrumente zur Erfassung von Psychopathie, darunter die Psychopathiecheckliste PCL und PCL-revised, den PPI-R (Psychopathic Personality Inventory Revised) und den kleinen Psychopathie-Selbsttest nach Birbaum.
Welche Ursachen für Psychopathie werden diskutiert?
Die Arbeit diskutiert sowohl neurobiologische Ursachen (Störungen im orbitofrontalen Cortex, Amygdala, Spiegelneuronen) als auch genetische Ursachen von Psychopathie.
Welche Berufsgruppen werden im Hinblick auf den Anteil an Psychopathen untersucht?
Die Arbeit vergleicht Berufsbilder mit hohem und niedrigem Anteil an Psychopathen und analysiert die Auswirkungen psychopathischer Eigenschaften auf Führungsstile. Es werden Beispiele für bekannte Persönlichkeiten mit solchen Zügen gegeben.
Wie wird die Unterscheidung zwischen narzisstischen und histrionischen Persönlichkeitsstörungen im Kontext von psychopathischen Führungskräften behandelt?
Die Arbeit stellt die Unterscheidung zwischen narzisstischen und histrionischen Persönlichkeitsstörungen im Kontext psychopathischer Führungspersönlichkeiten detailliert dar, um ein differenziertes Verständnis zu ermöglichen. Ein Fragebogen zur Klassifizierung wird vorgestellt.
Welche Forschungsmethode wurde angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Forschungsmethode, genauer Leitfadeninterviews. Der Forschungsprozess wird detailliert beschrieben, von der Planung und Vorbereitung der Interviews bis hin zur Verarbeitung der gewonnenen Daten. Die Wahl der qualitativen Methode wird begründet.
Welche Ergebnisse wurden erzielt und wie wurden sie interpretiert?
Kapitel 4 interpretiert die Ergebnisse der Interviews und analysiert die Probleme im Arbeitsfeld durch den Vorgesetzten mit psychopathischen Eigenschaften (Beeinträchtigung des Arbeitsklimas, körperliche und seelische Probleme, Existenzängste). Strategien im Umgang mit solchen Vorgesetzten (Abgrenzung, indirekte Manipulation, Netzwerkbildung) werden vorgestellt und diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Psychopathie, Persönlichkeitsstörung, Führungsstil, Arbeitswelt, qualitative Forschung, Strategien, Bewältigungsmechanismen, Vorgesetzter, Arbeitsplatz, Stress, Manipulation, Narzissmus, Histrionisch.
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- Constanze Brixel (Author), 2017, Strategien zum Umgang mit einem Vorgesetzten mit psychopathischen Zügen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/423602