Umweltverschmutzung, Klimawandel, Hungerkatastrophen, Massenflucht – das alles sind Phänomene, von denen ein Großteil der Menschen in Industrienationen zumindest im Ansatz bereits gehört hat. Es ist keine neue Erkenntnis, dass die Erde als Lebensgrundlage des Menschen bedroht ist, wenn dieser seinen bisherigen Lebensstil nicht ändert. Eine Kommunikation über umweltrelevante und gesellschaftliche Inhalte ist daher unabdingbar. Und tatsächlich finden diese Themen zunehmende Beachtung in verschiedenen Bereichen des sozialen Lebens, so auch in Filmen.
Die didaktischen Herangehensweisen um umweltrelevante Informationen im Dokumentarfilm zu vermitteln, umfassen dabei ein breites Spektrum: von wissenschaftlich-analysierend bis hin zur engagierten Inszenierung der FilmemacherInnen selbst als ProtagonistInnen. Viele der Filme lassen die ZuschauerInnen einerseits tatendurstig mit dem Wunsch nach einer Veränderung, andererseits ohnmächtig im Bezug auf deren konkrete Umsetzung, zurück. Genau dort knüpft der Dokumentarfilm „Tomorrow“ von Mélanie Laurent und Cyril Dion an.
Die vorliegende Arbeit widmet sich einer detaillierten Untersuchung dieses Films. Der Fokus liegt dabei besonders auf der Frage der filmischen Mittel, durch deren Nutzung „Tomorrow“ Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umwelthandeln zu schaffen versucht. Als theoretische Grundlage dienen Parameter aus der Umweltpsychologie, durch die das Umweltbewusstsein eines Menschen bestimmt wird. Nach einer Definition dieser Parameter wird anschließend mithilfe des psychologischen Umweltverhaltensmodells nach K. Hamann, A. Baumann und D. Löschinger untersucht, wodurch umweltverträgliches Handeln bei Menschen ausgelöst und wie es beeinflusst werden kann. Die darauffolgende filmische Analyse betrachtet die spezifische Machart und Ästhetik des Films. Dabei werden sowohl die vermittelten Inhalte als auch die auditive und visuelle Gestaltung untersucht. Die Formanalyse ist die Voraussetzung, um abschließend beurteilen zu können, welche der umweltpsychologischen Motivatoren durch „Tomorrow“ angesprochen werden können.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Umweltbewusstsein in der Umweltpsychologie
2.1. Umweltwissen
2.2. Umwelteinstellung
2.3. Umweltverhalten
2.4. Motivation zum Umweltverhalten
2.4.1. Subjektive Motivation
2.4.2. Soziale Motivation
2.4.3. Rationale Motivation
2.4.4. Gewohnheiten
2.4.5. Emotionen
3. „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“
3.1. Inhaltsanalyse
3.1.1. Inhalt
3.1.2. Kontext
a. Kausaler Hintergrund des Films
b. Öffentlicher Diskurs
3.1.3. Zielgruppe
3.2. Formanalyse
3.2.1. Dramaturgie
a. Abschnitte
b. Argumentationslinie
3.2.2. Sprachlicher Diskurs
a. Ton
a.a. Sprache
a.b. Interviews
b. Musik
3.2.3. Filmbildlicher Diskurs
a. Licht
b. Farbe
c. Kamera und Perspektive
3.2.4. Kombination von sprachlichem und filmbildlichem Diskurs
4. Motivation zum Umweltverhalten durch „Tomorrow“
4.1. Rationale Motivation
4.2. Subjektive Motivation
4.3. Soziale Motivation
5. Zusammenfassung
6. Literaturverzeichnis
7. Anhang
8. Ehrenwörtliche Erklärung
DANKE.
An dieser Stelle möchte ich mich bei all jenen bedanken, die mich während der Anfertigung dieser Bachelorarbeit unterstützt und motiviert haben.
Vielen Dank an Frau Jun.-Prof. Dr. Julia Bee und Frau Dr. Rebekka Ladewig, die meine Bachelorarbeit betreut und begutachtet haben. Ihre hilfreichen Anregungen und die konstruktive Kritik haben mir bei der Erstellung dieser Arbeit sehr geholfen.
Ebenfalls möchte ich mich bei Maybritt, Anna und Felix bedanken, die mir während der Anfertigung dieser Arbeit mit Geduld, Hilfsbereitschaft und Wohlwollen zur Seite standen. Ich danke euch für die interessanten Gespräche, eure Ideen und eure Freundschaft.
Mein besonderer Dank gilt meinen Eltern, die mir ermöglicht haben, das zu studieren und zu tun, was mich interessiert. Danke, dass ihr mich in jeder Lebenslage unterstützt.
Johanna Jaurich,
Weimar, im Februar 2017
1. Einleitung
Umweltverschmutzung, Klimawandel, Hungerkatastrophen, Massenflucht – das alles sind Phänomene, von denen ein Großteil der Menschen in Industrienationen zumindest im Ansatz bereits gehört hat. Es ist keine neue Erkenntnis, dass die Erde als Lebensgrundlage des Menschen bedroht ist, wenn dieser seinen bisherigen Lebensstil nicht ändert.
Das konkrete Ausmaß dieser Bedrohung veröffentlichte eine Forschergruppe um Anthony D. Barnosky, der Wissenschaftler für Paläontologie und Professor für integrative Biologie an der Universität Berkeley in Kalifornien ist. Ihre Studie wurde 2012 in der Zeitschrift Nature publiziert und prognostiziert das Ende unserer bisherigen Zivilisation in den nächsten 80 bis 100 Jahren.[1] Das Blatt zu wenden ist nur möglich, wenn der Mensch umdenkt und sein Verhältnis zur natürlichen Umwelt radikal und sofort ändert.
Eine Kommunikation über umweltrelevante und gesellschaftliche Inhalte ist daher unabdingbar. Und tatsächlich finden diese Themen zunehmende Beachtung in verschiedenen Bereichen des sozialen Lebens, so auch in Filmen. Diese tragen das Potential in sich, große Bevölkerungsschichten direkt anzusprechen. Die Bandbreite reicht dabei von Fernsehwissenssendungen wie „planet e“ im ZDF, über Spielfilme wie „The Day After Tomorrow“ (R. Emmerich) bis hin zu Dokumentationen. Letztere unterscheiden sich wiederum in ihrem Zugang zu dem jeweiligen Thema.
Die didaktischen Herangehensweisen um umweltrelevante Informationen im Dokumentarfilm zu vermitteln, umfassen dabei ein breites Spektrum: von wissenschaftlich-analysierend, wie z.B. in „An Inconvenient Truth“ (Davis Guggenheim) bis hin zur engagierten Inszenierung der FilmemacherInnen selbst als ProtagonistInnen, wie es Michael Moore in „Supersize Me“ oder Werner Boote in „Plastic Planet“ machen. Viele der Filme lassen die ZuschauerInnen einerseits tatendurstig mit dem Wunsch nach einer Veränderung, andererseits ohnmächtig im Bezug auf deren konkrete Umsetzung, zurück.
Genau dort knüpft der Dokumentarfilm „Tomorrow“ von Mélanie Laurent und Cyril Dion an. Er schlägt bewusst einen alternativen narrativen und gestalterischen Weg ein und verzichtet sowohl auf große Aufklärung über den katastrophalen Zustand unseres Planeten als auch düstere Zukunftsprognosen. Stattdessen versucht er mit Leichtigkeit und Freude am Engagement, die die gezeigten Personen einen, ein anderes Bild für die Zukunft zu zeichnen. Die FilmemacherInnen reisen dafür in zehn unterschiedliche Länder zu Projekten und Initiativen, die sich schon heute für eine bessere Welt von morgen einsetzen. Dabei werden Projekte aus den Themenfeldern Landwirtschaft, Wirtschaft, Demokratie, Bildung und Energie vorgestellt. Sie werden jedoch nicht voneinander isoliert dargestellt, sondern fügen sich als einzelne Puzzleteile zu einer größeren Geschichte zusammen.
„Tomorrow“ liefert dabei mögliche Antworten für Menschen, die sich fragen: „Was kann ich alleine denn schon tun?“ Er zeigt eine Vielzahl konkreter Handlungsmöglichkeiten und Lösungen für die Probleme der Zeit und versucht damit, anders als viele bisherige Umweltschutzdokumentationen, seine ZuschauerInnen nicht nur zu informieren, sondern sie auch unmittelbar zu umweltgerechtem Handeln zu motivieren. Um dieses Ziel zu erreichen, benutzt er nicht nur einen überraschend positiven Zugang zu den Themen, sondern auch eine ganz eigene Bildsprache.
Die vorliegende Arbeit widmet sich einer detaillierten Untersuchung dieses Films. Der Fokus liegt dabei besonders auf der Frage der filmischen Mittel, durch deren Nutzung „Tomorrow“ Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umwelthandeln zu schaffen versucht.
Als theoretische Grundlage dienen Parameter aus der Umweltpsychologie, durch die das Umweltbewusstsein eines Menschen bestimmt wird. Nach einer Definition dieser Parameter wird anschließend mithilfe des psychologischen Umweltverhaltensmodells nach K. Hamann, A. Baumann und D. Löschinger untersucht, wodurch umweltverträgliches Handeln bei Menschen ausgelöst und wie es beeinflusst werden kann. Die darauffolgende filmische Analyse betrachtet die spezifische Machart und Ästhetik des Films. Dabei werden sowohl die vermittelten Inhalte als auch die auditive und visuelle Gestaltung untersucht. Die Formanalyse ist die Voraussetzung, um abschließend beurteilen zu können, welche der umweltpsychologischen Motivatoren durch „Tomorrow“ angesprochen werden können.
2. Umweltbewusstsein in der Umweltpsychologie
Nach einer kurzen Einführung in das Themenfeld der Umweltpsychologie werden in diesem Kapitel die im öffentlichen Diskurs oftmals ineinander übergehenden Begriffe Umweltwissen, Umwelteinstellung und Umweltverhalten voneinander differenziert. Unter Zuhilfenahme eines theoretischen psychologischen Modells wird daraufhin genauer analysiert, wie und warum Menschen umweltverträglich handeln. Schließlich werden die Strategien betrachtet, die zu diesem Verhalten motivieren können.
Doch was ist „Umweltpsychologie“ eigentlich und was hat das mit Umweltschutz zu tun?
„Umweltpsychologie ist eine Disziplin, die sich mit dem Denken, Fühlen und Handeln von Individuen in ihrer Umwelt sowie mit der Wechselwirkung zwischen Mensch und Umwelt beschäftigt.“[2]
Auch bekannt als „ökologische Psychologie“, etablierte sie sich als ein Teilgebiet der Psychologie unter dem Eindruck der aufkommenden Ökologie-Diskussion in den 1960er und 1970er Jahren vor allem in Deutschland und den Vereinigten Staaten. Der Begriff „Umwelt“ meint in diesem Fall nicht nur die natürliche Umwelt des Menschen, sondern auch soziokulturelle Umwelten. Die Umweltpsychologie betrachtet demnach z.B. auch Wechselwirkungen zwischen Menschen und ihren Lernumgebungen oder sie umgebenden Gebäuden. Im Zuge der Herausbildung der Umweltpsychologie fand auch die Umweltschutzpsychologie als einer ihrer Teilbereiche zunehmend wissenschaftliche Beachtung:
„Die Umweltschutzpsychologie […] zeigt auf, wie umweltschützendes Verhalten in der psychologischen Forschung […] gemessen werden kann, welche Eigenschaften umweltschützendem Verhalten vorausgehen und wie wir es verändern können.“[3]
Die beiden Begriffe „Umweltpsychologie“ und „Umweltschutzpsychologie“ werden in der öffentlichen Debatte oftmals synonym verwendet und beschäftigen sich in der Regel mit dem Menschen und seinem Bewusstsein der natürlichen Umwelt gegenüber. Dies ist auch in der vorliegenden Arbeit der Fall.
Spricht man vom „Umweltbewusstsein“ ist dabei aber eigentlich die Rede von drei unterschiedlichen Teilbereichen. Denn es setzt sich zusammen aus dem Umweltwissen eines Menschen, seiner Einstellung der Umwelt gegenüber und seinem tatsächlichen Umweltverhalten.[4] Nachfolgend werden diese drei Komponenten genauer analysiert, um besser zu verstehen, was mit umweltverträglichem Handeln gemeint ist.
2.1. Umweltwissen
„Unter Umweltwissen wird der Kenntnis- und der Informationsstand einer Person über Natur, über Trends und Entwicklungen in ökologischen Aufmerksamkeitsfeldern, über Methoden, Denkmuster und Traditionen im Hinblick auf Umweltfragen verstanden.“[5]
Wenn von Umweltwissen die Rede ist, wird dabei zwischen dem Problem- und dem Handlungswissen eines Menschen unterschieden.[6] Unter Problemwissen werden Kenntnisse über Umweltproblematiken verstanden, also warum man sich umweltschützend verhalten sollte. Wenn ein Mensch also weiß, dass der Flugverkehr zu einem erhöhten Ausstoß von Treibhausgasen führt und damit das Weltklima beeinflusst, besitzt dieser Mensch umweltrelevantes Wissen. Von Handlungswissen spricht man, wenn umweltschützendes Verhalten lösungsorientiert erkannt wird, ein Mensch also weiß, wie er sich umweltschützend verhalten kann und welches Verhalten wirksam ist.[7]
Viele wissenschaftliche Studien haben sich eingehend mit der Frage beschäftigt, inwiefern eine Zunahme an Umweltwissen auch zu umweltgerechterem Verhalten führt. Eine kausale Beziehung konnte jedoch kaum nachgewiesen werden.[8] Mehr Wissen führt also nicht automatisch zu einer Verhaltensänderung, wie auch die Kulturwissenschaftlerin Annett Entzian in ihrem Buch „Denn sie tun nicht, was sie wissen - Eine Studie zu ökologischem Bewusstsein und Handeln“ hervorstellt: „Angesichts des breiten und vorhandenen Wissens um die klimatischen Veränderungen, die bereits eingetreten sind und noch bevorstehen, sind keine oder unzureichend adäquate Reaktionen im Handeln zu erkennen – weder auf gesellschaftlicher noch auf individueller Handlungsebene.“[9]
2.2. Umwelteinstellung
„Unter Umwelteinstellungen werden neben Einstellungen zu Fragen des Umweltschutzes im engeren Sinne auch Ängste, Empörung, Zorn und Betroffenheit sowie persönliche Grundorientierungen und auf die Umwelt bezogene Werthaltungen verstanden.“[10]
Wenn ein Mensch eine starke Umwelteinstellung hat, tendiert er dazu, die gegenwärtigen Umweltzustände als unhaltbar zu beurteilen. Dieses Urteil führt zu emotionaler Betroffenheit und einer grundlegenden Ablehnung der wahrgenommenen Umweltprobleme.[11] Eine starke Umwelteinstellung ist keine unbedingt notwendige Voraussetzung für umweltgerechtes Handeln.[12] Sie kann jedoch einen positiven Einfluss auf die Motivation zum Umweltverhalten haben.
2.3. Umweltverhalten
„Mit Umweltverhalten (‚actual commitment‘) wird das Verhalten in umweltrelevanten Alltagssituationen bezeichnet. Davon zu unterscheiden sind die Handlungsbereitschaften bzw. Handlungsabsichten (‚verbal commitment‘), d.h. die verbal bekundete, in die Zukunft weisende Absicht, sich in einer bestimmten Art und Weise zu verhalten.“[13]
Der Begriff bezeichnet also das tatsächliche umweltspezifische Verhalten eines Menschen in seinem Alltag, wie beispielsweise aktiv Strom zu sparen, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder regionale und ökologische Lebensmittel zu konsumieren.
Das individuelle Umwelthandeln hängt dabei von Wissen, Emotionen, Interessen und Wertorientierungen ab. „Diese Teilaspekte des Denkens und Handelns [werden] durch das Selbstbild bzw. die Identität eines Menschen (aber auch eines kollektiven Akteurs) [bestimmt].“[14] Darüber hinaus hat auch der soziale Kontext eines Menschen maßgeblichen Einfluss auf dessen umweltbezogenes Handeln.
2.4. Motivation zum Umweltverhalten
Es wurde deutlich, dass eine Diskrepanz zwischen dem Wissen über den Zustand der Umwelt und dem tatsächlichen umweltschonenden bzw. -schützenden Verhalten der Menschen besteht. Was bedeutet diese Erkenntnis jedoch, wenn man die psychologischen Möglichkeiten betrachtet, zu umweltverträglichem Verhalten zu motivieren?
„Viele Umweltschutzaktionen haben das Ziel, eine Verhaltensänderung anzuregen. Dabei ist die häufigste Grundannahme, dass zusätzliches Wissen die gewünschte Verhaltensänderung herbeiführen könne. Wissen ist zwar meist eine gute Voraussetzung für Verhaltensänderungen – aber nicht hinreichend, da Verhalten von wesentlich mehr Faktoren beeinflusst wird. Daher ist ein komplexes psychologisches Verhaltensmodell wichtig, das neben Wissensvermittlung weitere Motivationsfaktoren einbezieht.“[15]
Daher ist die wissenschaftliche Grundlage dieser Arbeit das Modell zur Erklärung von Umweltschutzverhalten nach K. Hamann, A. Baumann und D. Löschinger[16]. Es ist eine Erweiterung des in der Umweltpsychologie bekannten Modells des „Integrativen Einflussschemas umweltgerechten Alltagshandelns“[17] von Ellen Matthies und stellt eine solide Basis der weiteren Argumentation dieser Arbeit dar, da es die Erkenntnisse verschiedener psychologischer Studien (u.a. die Theorie des geplanten Verhaltens[18] und des Norm-Aktivierungs-Modells[19] ) integriert und damit ein umfassendes Modell des Umweltverhaltens darstellt.
Laut Hamann/Baumann/Löschinger wird das umweltbezogene Verhalten eines Menschen von verschiedenen Faktoren bestimmt, die sich gegenseitig bedingen. Subjektive, soziale und rationale Aspekte werden gegeneinander aufgewogen und führen zur Intention, in einer Situation umweltschützend oder nicht umweltschützend zu reagieren. Diese inneren Beweggründe beeinflussen das tatsächliche Umweltverhalten (und dessen Konsequenzen). Darüber hinaus spielen Emotionen und Gewohnheiten eine Rolle. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die einzelnen Komponenten des Modells zu verändern, um so umweltgerechtes Verhalten zu erleichtern.[20] Nachfolgend werden diese vorgestellt.
2.4.1. Subjektive Motivation
Wie ein Mensch sich selbst und seine Umwelt wahrnimmt und erlebt, ist eine wesentliche Determinante für umweltschützendes Verhalten. Man spricht in der Umweltpsychologie hierbei von der „persönlichen ökologischen Norm“, die von Matthies als „die erlebte persönliche Verpflichtung, sich umweltschonend zu verhalten“[21] definiert wird.
Sie setzt sich zusammen aus dem Problembewusstsein, dem Verantwortungsgefühl und dem Empfinden von Selbstwirksamkeit. „Diese Bestandteile können in bestimmten Situationen gefördert werden und so zur Aktivierung und Erweiterung der persönlichen ökologischen Norm führen. Sie sind sozusagen Ansatzpunkte, um den inneren Wunsch zu stärken, sich ökologisch zu verhalten.“[22]
Einer der Bausteine der persönlichen ökologischen Norm eines Menschen ist also sein Problembewusstsein für die Gefährdung der natürlichen Umwelt und damit sein bereits erwähntes Umweltwissen. Dieses kann durch die Vermittlung von Problemwissen und Handlungswissen gefördert werden. Wichtig ist dabei, dass die Aufmerksamkeit und persönliche Integration des Menschen angesprochen werden, beispielsweise durch die Herstellung eines regionalen Bezugs. Besitzt ein Mensch Wissen über Umweltprobleme, verfügt er über entsprechende Argumente, weshalb eine Verhaltensänderung notwendig ist.
Außerdem beeinflusst die persönliche ökologische Norm, wie verantwortlich sich ein Mensch seiner Umwelt gegenüber begreift, ob er also der Meinung ist, dass sein „eigenes Verhalten für Umweltschäden und die Lösung von Umweltproblemen relevant ist“.[23] Dieses Verantwortungsgefühl kann gestärkt werden, indem einerseits umweltschützende Werte wie z.B. Nachhaltigkeit, Verantwortung und Engagement vermittelt werden. Sie werden dabei als Leitprinzipien und situationsübergreifende Ziele verstanden.[24] Andererseits kann das Verantwortungsgefühl bzw. der Handlungszwang durch die Strategie der Selbstverpflichtung gefördert werden, indem der Wille zur Änderung des eigenen Verhaltens mündlich oder schriftlich zugesichert wird. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Mensch vor seiner Familie oder seinen FreundInnen Stellung bezieht und sich für umweltgerechtes Verhalten ausspricht. Die öffentliche Bekundung dieser Verhaltensänderung oder des geplanten Aktionismus potenziert dabei die Wahrscheinlichkeit der tatsächlichen Umsetzung der umweltschützenden Handlung, da der öffentliche Druck bei Nichteinhaltung, zumindest subjektiv empfunden, steigt.
Die dritte Komponente der persönlichen ökologischen Norm besteht in der Selbstwirksamkeit eines Menschen. In der Psychologie wird Selbstwirksamkeit als die „Überzeugung [definiert], dass man fähig ist, etwas zu erlernen oder eine bestimmte Aufgabe auszuführen.“[25] Im Umweltkontext meint sie die Fähigkeiten eines Menschen sich umweltschützend zu verhalten und das Empfinden der eigenen Kompetenz.[26] Dabei bezieht sich Selbstwirksamkeit sowohl auf die individuelle Wahrnehmung als auch auf das Gefühl kollektiver Selbstwirksamkeit. Letzteres hat einen besonders starken Einfluss auf die Motivation zum Umweltverhalten.
Für das Empfinden von Selbstwirksamkeit ist das Wissen über umweltfreundliche Handlungsoptionen und ihre Effektivität wesentlich. Neben der Vermittlung dieser Informationen ist auch das Erlernen von Kompetenzen für umweltschützendes Verhalten ausschlaggebend. „Handlungswissen sollte einfach und für die Zielgruppe relevant und nützlich sein. Im Training sollte Handlungswissen auf Vorwissen aufbauen und Übertragbarkeit fördern, sowie Positiv- und Negativbeispiele enthalten. Im besten Fall ist es auf die spezifische Handlungssituation der Zielgruppe zugeschnitten.“[27]
Damit ein Mensch umweltschützendes Verhalten in seine persönliche ökologische Norm integriert, sind außerdem die jeweiligen Handlungssituationen ausschlaggebend. Es sollten daher Möglichkeiten geschaffen werden, durch die umweltgerechtes Verhalten wahrscheinlicher wird, z.B. infrastrukturelle Maßnahmen, die das Umweltverhalten erleichtern (wie der Ausbau öffentlicher Nahverkehrsmittel) bzw. Maßnahmen, die umweltschädigende Handlungen erschweren (wie eine Gebühr für Plastiktragetaschen im Supermarkt).
Schließlich erhöht ein positives Feedback über das eigene Verhalten und Verhaltensänderungen das Gefühl von Selbstwirksamkeit. Besonders motivierend wirkt dies in Verbindung mit sozialen Normen.
2.4.2. Soziale Motivation
Zusätzlich zur persönlichen ökologischen Norm eines Menschen sind auch gesellschaftliche Normen ausschlaggebend dafür, wie umweltverträglich ein Mensch handelt.
„Soziale Normen sind Regeln und Standards, die von den Mitgliedern einer Gruppe akzeptiert werden. Es handelt sich um Überzeugungssysteme dazu, wie man sich verhalten bzw. nicht verhalten soll; somit lenken sie das Verhalten, aber ohne die Wirkungskraft von Gesetzen, und sie sind Ausdruck gemeinsamer Erwartungen der Gruppenmitglieder über typische oder wünschenswerte Aktivitäten.“[28]
Indem sie das Verhalten eines Menschen lenken können, haben sie auch Einfluss auf die Umweltverträglichkeit seines Handelns. Soziale Normen werden in Soll- und Ist-Normen eingeteilt. „Soll-Normen sind moralische Regeln, die beschreiben, was wir in einer bestimmten Situation nach der Meinung anderer tun sollten.“[29] Psychologen sprechen hier von injunktiven Normen. Sie zeigen an, ob ein bestimmtes Verhalten innerhalb einer Gruppe anerkannt oder abgelehnt wird. Dem gegenüber stehen die Ist-Normen einer Gesellschaft, die „das tatsächliche und verbreitete Verhalten von Menschen wider[spiegeln]“[30]. Sie werden auch deskriptive Normen genannt und besagen, dass Menschen eher dazu neigen, das zu tun, was sie in ihrem Umfeld auch bei anderen wahrnehmen.
Um zu reflektiertem Umweltverhalten zu animieren, ist es daher wichtig, gegebene Soll- und Ist-Normen zu beachten und in die Motivationsstrategie einzubeziehen. Dies kann beispielsweise geschehen, indem auf den Umweltschutz als eine soziale (Soll-)Norm hingewiesen wird, die wichtig für die Zukunft der Gesellschaft ist. Es sollte auch betont werden, wenn sich Menschen bereits umweltschützend verhalten (Ist-Norm).
„Eine Methode, um umweltschützende Normen aufzuzeigen, ist soziales Modellverhalten. […] Soziales Modellverhalten im Umweltschutz bedeutet, einen nachhaltigen Lebensstil vorzuleben.“[31] Vorbilder können dabei nicht nur Prominente sein, sondern auch die Nachbarn, die ihren Müll trennen. Denn nicht nur soziale Mehrheiten beeinflussen das individuelle Umweltverhalten. Auch Minderheiten können wichtige Impulse geben, die umweltverträgliches Handeln befördern.[32]
2.4.3. Rationale Motivation
Neben der subjektiven und sozialen Situation, spielen auch rationale Motive eine Rolle dabei, ob sich ein Mensch umweltschützend verhält oder nicht. Denn Entscheidungen werden vor allem durch das Abwägen positiver und negativer Konsequenzen, also einer Kalkulation von Kosten und Nutzen, getroffen.[33] So versucht ein Mensch im Allgemeinen die Kosten seines Handelns zu verringern und seinen (Verhaltens-)Nutzen zu maximieren. Als Kosten werden dabei, laut Ellen Matthies, Verhaltenskosten (wie z.B. erzeugter Stress) und monetäre Kosten verstanden.[34]
Dieser Prozess der Entscheidungsfindung kann für den Umweltschutz nutzbar gemacht werden, wenn Verstärkungsmechanismen wie Belohnung und Bestrafung in das Modell mit einbezogen werden. In der Psychologie besteht die Grundannahme, dass ein bestimmtes Verhalten eher wiederholt wird, wenn eine Belohnung in Aussicht steht und wiederum zukünftig vermieden wird, wenn mit einer Bestrafung zu rechnen ist.[35] Das bedeutet, dass Menschen mit höherer Wahrscheinlichkeit umweltschützend handeln, wenn sie dafür belohnt werden (wie es z.B. bei Pfandflaschen der Fall ist) und wenn die umweltschützenden Maßnahmen dabei möglichst bequem umsetzbar sind.
Ein weiterer rationaler Aspekt, der zum Umweltverhalten motivieren kann, ist laut Hamann/Bauman/Löschinger die Leidenschaft. Viele Menschen haben ein Bedürfnis danach, sich kreativ zu betätigen. „Können wir unsere Kreativität einbringen und ausleben, wird Umweltschutz plötzlich zu dem, was er sein sollte: freiheitlich und erfüllend.“[36] Es ist daher sinnvoll, vorhandene Talente und Interessen bei der Motivation zum Umweltverhalten zu berücksichtigen.
2.4.4. Gewohnheiten
An vielen Stellen des Umweltverhaltens-Modells spielen zudem auch Gewohnheiten eine Rolle . Gewohnheiten sind „[…] Verhaltensweisen, die wir regelmäßig in einem stabilen Kontext ausüben – ohne viel darüber nachzudenken oder abzuwägen. Meist basieren sie auf Entscheidungen, die wir einmal bewusst getroffen haben.“[37]
Sprechen viele der Modellkomponenten für umweltgerechtes Handeln, ist damit die Wahrscheinlichkeit größer, dass umweltschützendes Verhalten zur Gewohnheit wird. Andererseits haben aber auch bereits gefestigte Gewohnheiten direkten und indirekten Einfluss auf das Umweltverhalten. Um umweltschädigende Gewohnheiten zu verändern, bedarf es daher einer temporären starken Veränderung der Handlungssituation, wie es z.B. bei kritischen Lebensereignissen wie einem Wohnortswechsel der Fall ist.[38] In diesen Situationen werden alte Handlungsmuster zwangsweise aufgebrochen, sodass Platz für neue (umweltgerechte) Denkweisen entsteht.
2.4.5. Emotionen
Umweltverhalten wird auch durch Emotionen geformt, sowohl durch positive wie z.B. Freude, Hoffnung und Interesse, als auch durch negative wie Angst, Wut oder Trauer. „Relevant in Bezug auf umweltschützendes Verhalten sind Emotionen, die im Moment der Handlung oder danach auftreten. Aber auch antizipierte Emotionen sind wichtig, denn sie treten vor der Handlungsausführung ein und nehmen so Auswirkung auf die Entscheidung, ob und wie ich mich verhalte.“[39] Damit zu umweltgerechtem Handeln animiert werden kann, sollte die Kommunikation darüber nicht nur als Orientierungshilfe durch das Aufzeigen von Möglichkeiten dienen, sondern auch positive Emotionen aufgreifen. Indem Glück und Nachhaltigkeit miteinander verknüpft werden, entsteht ein Bewusstsein für die gegenseitige Abhängigkeit individuellen Glücks und gesellschaftlicher Überlebensfähigkeit.[40]
Positive Emotionen können umweltschützendes Handeln fördern, indem der Einzelne für sein Verhalten Unterstützung und Anerkennung innerhalb einer Gruppe erfährt oder eine gute Atmosphäre erzeugt wird, die die Kreativität verstärkt. Zudem können sogenannte „Tales of Joy“ („Geschichten des Gelingens“) zu mehr Umweltschutz begeistern, weil sie die ZuschauerInnen emotional ansprechen und in ihnen die Motivation wecken, auch selbst etwas zu verändern.[41]
Doch auch negative Emotionen haben ein großes Potential, zum Umweltverhalten zu motivieren. In der Nachhaltigkeitsbewegung sind sie häufig einer der ersten Auslöser für persönliches Engagement im Umweltschutz, weil sich Menschen mit dem schlechten Zustand der Welt nicht abfinden wollen und deswegen aus Wut, Trauer und Angst heraus versuchen, etwas zu verändern. „Haben Menschen sich mit einem Umweltproblem bisher wenig auseinandergesetzt, so wird ihnen durch die negative Information das Ausmaß und der Ernst einer Situation überhaupt erst bewusst.“[42] Jedoch können negative Emotionen bei bereits sensibilisierten Menschen auch zu einem Gefühl der Hilflosigkeit führen. Daher ist bei der Kommunikation solcher Inhalte wichtig, das Vorwissen der Zielgruppe mit einzubeziehen,[43] damit die Menschen nicht auf Bewältigungsstrategien (wie z.B. Verdrängung) zurückgreifen, um negative Gefühle zu vermeiden. Solche Bewältigungsstrategien erschweren langfristiges umweltgerechtes Handeln. Vielmehr ist entscheidend, positive Gefühle in Verbindung mit Umweltschutz zu erzeugen, um so zu nachhaltigem Engagement anzuregen.[44]
Umweltverträgliches Handeln ist somit ein multifaktorielles Konstrukt, welches jeden einzelnen Menschen unterschiedlich stark beeinflusst. Es gibt jedoch Möglichkeiten, einzelne Faktoren so zu verändern, dass umweltgerechtes Verhalten erleichtert wird und Menschen eine innere Motivation ausbilden, sich für den Umweltschutz einsetzen zu wollen und dies folglich auch umsetzen.
Diese umweltpsychologischen Zusammenhänge können sich Dokumentarfilme wie „Tomorrow“ zunutze machen. Zuerst folgt daher eine ausführliche Filmanalyse im nächsten Kapitel dieser Arbeit, bevor die Anwendung und Umsetzung der Umweltpsychologie in Dokumentarfilmen exemplarisch am Film „Tomorrow“ charakterisiert wird.
3. „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“
„Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“[45] ist ein in Frankreich produzierter Dokumentarfilm aus dem Jahr 2015, bei dem Mélanie Laurent und Cyril Dion Regie führten.[46] 2016 gewann er den César als bester Dokumentarfilm. Erstaunlich ist die enorme Aufmerksamkeit, die der Film trotz des im Kino üblicherweise eher wenig beachteten Genres „Dokumentarfilm“ erhielt.[47] „Tomorrow“ haben bereits mehr als 1.000.000 Menschen gesehen.[48] Damit ist er einer der beliebtesten Dokumentarfilme weltweit.
Mit seiner Frage nach zukunftsfähigen Lebensweisen trifft er den Nerv der Zeit. Ausgehend von einer kurzen Inhaltsanalyse, soll der Film nachfolgend in seinen kulturellen Kontext eingeordnet werden. Hierbei interessiert, inwiefern der Film zum öffentlichen Diskurs über Nachhaltigkeit und Umweltschutz beiträgt. Außerdem wird die Zielgruppe bestimmt, die der Film anzusprechen versucht.
Anschließend erfolgt im zweiten Teil des Kapitels eine umfassende Formanalyse. Sie dient dazu, die ästhetische Machart des Films aufzuschlüsseln und so der weiteren Untersuchung zugänglich zu machen. Sie ist die Grundlage, um im darauffolgenden Kapitel beurteilen zu können, mit welchen filmischen Mitteln „Tomorrow“ versucht, das Umweltverhalten seiner Zielgruppe zu beeinflussen. Dafür wird zunächst der dramaturgische Aufbau des Films betrachtet und die besondere Argumentationslinie herausgestellt. Es schließt sich eine Untersuchung des sprachlichen Diskurses, der sich in Musik und Ton unterteilt, an. Die Schwerpunkte der Tonanalyse liegen dabei auf der Sprache, Interviews und Kommentaren. Erweitert wird diese Analyse durch die Untersuchung der Bildgestaltung des Films mit besonderem Fokus auf das Licht, die Farbgebung und die Kamera(-perspektive) im Film. Eine kurze Betrachtung der Kombination beider Diskurse zum Gesamtkonstrukt „Tomorrow“ rundet das Kapitel dieser Arbeit ab.
3.1. Inhaltsanalyse
3.1.1. Inhalt
Der Ausgangspunkt des Films „Tomorrow“ ist die 2012 veröffentlichte Studie „Approaching a state shift in Earth’s biosphere“[49] eines amerikanischen ForscherInnenteams um Anthony Barnosky in der Fachzeitschrift „Nature“. Sie prognostiziert den Zusammenbruch des ökologischen Systems innerhalb der nächsten 80 bis 100 Jahre.
Davon sensibilisiert, wollen die FilmemacherInnen Mélanie Laurent und Cyril Dion nicht weiter zusehen, wie sich die Gesellschaft ihrer eigenen Lebensgrundlage beraubt und beschließen zu handeln. Gemeinsam mit FreundInnen bilden sie ein Filmteam und brechen auf eine Reise in zehn verschiedene Länder auf, durch die sie nachhaltige Projekte und die dahinterstehenden Menschen kennenlernen wollen. Ihr Ziel ist dabei, Antworten auf die drängenden globalen Fragen der Zeit und Lösungen für eine umweltgerechte Zukunft zu finden.
Der Film ist in fünf ineinandergreifende Kapitel aus den Bereichen Landwirtschaft, Energie, Wirtschaft, Demokratie und Bildung unterteilt. Innerhalb dieser Bereiche werden vielzählige Menschen und alternative Initiativen vorgestellt. Die FilmemacherInnen nehmen die ZuschauerInnen so z.B. mit zu Urban-Gardening-Projekten in Detroit (USA) und Todmorden (UK) und einer Permakultur-Farm in der Normandie (FR). Außerdem reisen sie zu Initiativen, die in Island und Dänemark erneuerbare Energien nutzen, zu alternativer Stadtplanung in Kopenhagen (DNK) und Recyclinghöfen in San Francisco (USA). In Totnes (UK) und Bristol (UK) begegnen sie lokalen Währungen, in Reykjavik (ISL) und Chennai (IND) einem neuen Verständnis demokratischer Politik. In Espoo (FIN) lernen sie alternative Schulkonzepte kennen.
Das verbindende Element sind dabei die zahlreichen Interviews, in denen ExpertInnen und engagierte Menschen zu Wort kommen. Außerdem tauchen die FilmemacherInnen selbst immer wieder als ProtagonistInnen im Film auf. So begleiten die ZuschauerInnen sie auf ihrer Reise rund um den Globus nach Frankreich, La Réunion, Dänemark, Finnland, Indien, Großbritannien, die Vereinigten Staaten, die Schweiz, Schweden und Island und lernen dabei mit ihnen gemeinsam die Menschen hinter den Projekten kennen.
Der Film beschreibt die einzelnen Initiativen dabei nicht als voneinander getrennt, sondern als Teil eines größeren Systems. Er vertritt die Meinung, dass ein besseres Bild der Zukunft erst durch das Zusammenspiel vieler verschiedener Bereiche gezeichnet wird: eine nachhaltige Landwirtschaft, die Umstellung auf umweltfreundliche Energieversorgung, ein neues Verständnis gesellschaftlicher Partizipation, soziale Arbeitsatmosphären, Bildung, die Wert auf zwischenmenschliches Miteinander legt und nachhaltige Wirtschaftsweisen, um nur einige der Lösungsansätze zu nennen. Betont wird, dass die im Film gezeigten, nur einige der zahlreichen Initiativen sind, die sich weltweit bereits für eine nachhaltige Lebensweise einsetzen.
Am Ende des Films steht daher die Erkenntnis, dass es keine einfache Antwort auf die Frage nach einer „besseren Welt von morgen“ gibt, sondern sich die vielen verschiedenen Ideen wie Puzzleteile zu einer umfassenderen Lösung zusammensetzen.
3.1.2. Kontext
„Das, was mit den Bildern und Worten des Filmes an Denkmustern transportiert wird, die vielleicht für eine größere Gruppe von Menschen leitend sein können, kann erst mit einer weiteren Analyseleistung - auch des damit zusammenhängenden Diskurses - deutlich werden.“[50] Für eine Filmanalyse ist es daher essentiell, den Film auch in seinem kulturellen Kontext zu betrachten. Er kann damit im aktuellen Zeitgeschehen eingeordnet werden.
„Tomorrow“ reiht sich ein in die Debatte um Umweltschutz und Nachhaltigkeit, die vor allem mit dem Brundtland-Bericht im Jahr 1987 Einzug in den öffentlichen Diskurs hielt. Dieser Bericht wurde im Auftrag der Vereinten Nationen von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung herausgegeben und ist das erste Dokument, das ein Leitbild der nachhaltigen Entwicklung entwirft.[51]
Eine „Nachhaltige Entwicklung“ wird dabei verstanden als:
„ Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.“ [52]
1992 fand daraufhin der erste Weltgipfel der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro statt, auf dem sich die 178 Teilnehmerstaaten unter anderem auf die sogenannte „Agenda 21“ einigten, in der sie konkrete Handlungsvorgaben und Ziele für eine nachhaltige Entwicklung definierten. Seitdem wuchs das Bewusstsein über die Fragilität unseres Ökosystems beständig. Mit dem UNESCO-Weltaktionsprogramm von 2009 wurde das Konzept der „Nachhaltigen Entwicklung“ schließlich fest in der Bildung verankert. Das Ziel ist es, Menschen zu „zukunftsfähigem Denken und Handeln“[53] zu befähigen. Die Themen reichen dabei von Klimaschutz, Globalisierung, verantwortungsvollem Konsum und kultureller Vielfalt bis hin zu sozialer Gerechtigkeit.[54]
Auch „Tomorrow“ kann als Beitrag zu einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung verstanden werden. Folgend soll die dem Film zugrundeliegende Problematik – die unzureichende Zukunftsfähigkeit der aktuellen Lebensweise – betrachtet werden. Daraufhin wird „Tomorrow“ in Beziehung zum aktuellen öffentlichen Diskurs über diese Thematik gesetzt. Das Kapitel schließt mit einer Zielgruppenanalyse und beurteilt, ob der Film die Informationen angemessen vermitteln kann.
3.1.2.a. Kausaler Hintergrund des Films
Es ist bekannt und wissenschaftlich erwiesen, dass die derzeitige Lebensweise der Weltbevölkerung zur Zerstörung des Planeten Erde führen wird. So herrscht inzwischen wissenschaftliche Einigkeit darüber, dass der seit der Industrialisierung zunehmende Ausstoß von Treibhausgasen zu einer Veränderung der klimatischen Bedingungen führt, dem sogenannten Klimawandel.[55] Dieser verursacht eine irreversible Erwärmung des Weltklimas und damit Klimakatastrophen für Mensch und Natur. Die massive Abholzung der letzten Regenwälder der Erde tut ihr Übriges, um weitere klimaschädliche Gase in die Atmosphäre zu befördern und zerstört außerdem die Biodiversität der Wälder. Doch auch an anderen Stellen sind die Konsequenzen der derzeitigen Lebensweise der Menschen auf Kosten der Umwelt spürbar: Chemikalien, die in der Landwirtschaft und der Textilindustrie großflächig eingesetzt werden, senken die Fruchtbarkeit der Böden[56] und vergiften Gewässer. Die Weltmeere sind maßlos überfischt.[57] Wir befinden uns im sechsten Massenaussterben seit der Entstehung des Planeten. Wissenschaftler sprechen deswegen vom „Anthropozän“[58]. Kurz: So wie der Mensch im Moment lebt, beraubt er sich seiner eigenen Lebensgrundlage.
Seit den 1970er Jahren wächst das Bewusstsein für diese globalen Herausforderungen. Seither wird an ihrer Lösung gefeilt. Eine der möglichen Strategien, um zukunftsfähiges Leben auf der Erde zu ermöglichen, steckt hinter dem Begriff der „Nachhaltigkeit“. Seinen Ursprung hat dieser in der Forstwirtschaft des frühen 18. Jahrhunderts[59] und wurde schließlich mit dem Brundtland-Bericht auf globale Zusammenhänge übertragen. Nachhaltigkeit verbindet dabei die drei Bereiche Ökonomie, Ökologie und Soziales. Darüber hinaus betrifft sie „[…] auch die Dimension Kultur, da durch das Leitbild [der] Nachhaltigkeit auch unsere Lebensform, Wertvorstellungen, Wissenschaft und Technik sowie Bildung tangiert werden.“[60]
Dennoch ist trotz der zunehmenden gesellschaftlichen Sensibilität, eine signifikante Lücke zwischen Umweltwissen und Umwelthandeln nachweisbar. Wie im ersten Kapitel dieser Arbeit beschrieben wurde, bedingt mehr Wissen über globale Umweltthemen nicht automatisch einen umweltverträglicheren Lebensstil.
Umso wichtiger ist deshalb die öffentliche Debatte zu diesem Thema. Sie hat das Potential, Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Menschen zu Gestaltungskompetenz zu befähigen.
3.1.2.b. Öffentlicher Diskurs
»Es dürfte inzwischen Grundkonsens der kulturphilosophisch ökologischen Diskurse sein, dass in der Tat die ökologische Krise im Kern vor allem auch eine Wahrnehmungskrise ist, (...) zu deren Bewältigung die von der Aufklärung konzipierte Ästhetik von Kant bis Adorno nicht reicht.«[61]
Zur Lösung eines so komplexen Problems wie der Erhaltung des Planeten für zukünftige Generationen, braucht es die Teilhabe jedes Einzelnen. Dafür ist eine öffentliche Debatte essentiell, die sich an alle Menschen und nicht nur an ein Expertenpublikum richtet.
Um mit Niklas Luhmann zu sprechen, existiert in sozialen Systemen nur das, was auch kommuniziert werden kann.[62] Deswegen werden Umweltprobleme erst zum gesellschaftlichen Problem, wenn auch darüber gesprochen wird. Das Thema muss also Einzug in den gesellschaftlichen Diskurs finden. Jedoch erweist sich die Kommunikation über ökologische Themen als Schwierigkeit. Sie erscheinen dem Einzelnen als nahezu unsichtbar, aufgrund „ihrer räumlichen und zeitlichen Verschiebung, dem zeitlichen und geografischen Auseinanderfallen von umweltschädlichen Handlungen und ihren komplexen Auswirkungen.“[63]
[...]
[1] Barnosky, Anthony D.; Hadly, Elizabeth A.; Bascompte, Jordi; Berlow, Eric L.; Brown, James H.; Fortelius, Mikael et al. (2012): Approaching a state shift in Earth's biosphere. Nature Research. (Datum des Zugriffs: 21.12.2016).
[2] Hamann, Karen; Baumann, Anna; Löschinger, Daniel (2016): Psychologie im Umweltschutz. Handbuch zur Förderung nachhaltigen Handelns. München: oekom. S.15.
[3] Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz, S.15.
[4] Bittencourt, Irmela (Hg.) (2003): Nachhaltigkeit in 50 Sekunden. Kommunikation für die Zukunft. Rat für Nachhaltige Entwicklung. 1. Aufl. München: oekom-Verl., S.39.
[5] Haan, Gerhard; Kuckartz, Udo (1996): Umweltbewußtsein. Denken und Handeln in Umweltkrisen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S.37.
[6] Vgl. Steg, Linda; van den Berg, Agnes E.; Groot, Judith I. M. de (Hg.) (2012): Environmental psychology. An introduction. Chichester, West Sussex, Malden, MA: Wiley-Blackwell.
[7] Vgl. Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz, S.34.
[8] Vgl. Diekmann, A.; Preisendörfer, P. (1992): Persönliches Umweltverhalten. Diskrepanzen zwischen Anspruch und Wirklichkeit. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 44 (1992) 2, S.227.
[9] Entzian, Annett (2015): Denn sie tun nicht, was sie wissen. Eine Studie zu ökologischem Bewusstsein und Handeln. Zugl.: Flensburg, Univ., Diss., 2015 u.d.T.: Entzian, Annett: Die Kluft zwischen Wahrnehmung und Handeln. München: oekom (Transformationen, 2). S.2.
[10] Bundeszentrale für politische Bildung: Umweltbewusstsein und Umweltverhalten | bpb. Online verfügbar unter http://www.bpb.de/izpb/8971/umweltbewusstsein-und-umweltverhalten?p=all (Datum des Zugriffs: 27.01.2017).
[11] Vgl. Haan, Kuckartz 1996, Umweltbewußtsein. Denken und Handeln in Umweltkrisen, S.37.
[12] Vgl. Kuckartz, Udo (Hg.) (1998): Umweltbewußtsein und Umweltverhalten. Mit 4 Tabellen. Deutschland. Berlin: Springer (Konzept Nachhaltigkeit). S.89-91.
[13] Grunenberg, Heiko; Kuckartz, Udo (2003): Umweltbewusstsein im Wandel. Ergebnisse der UBA-Studie Umweltbewusstsein in Deutschland 2002. S.27.
[14] Haller, Max; Troy, Christian: Umwelteinstellungen und Umweltverhalten im internationalen Vergleich. In: SWS-Rundschau 2003 (43). S.83-84.
[15] Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz, S.15.
[16] Ebd.
[17] Matthies, Ellen (2005): Wie koennen PsychologInnen ihr Wissen besser an den/die PraktikerIn bringen? Vorschlag eines neuen integrativen Einflussschemas umweltgerechten Alltagshandelns. In: Umweltpsychologie 2005 (9), S. 62–81.
[18] Ajzen, Icek (1991): The theory of planned behavior. In: Organizational Behavior and Human Decision Processes 50 (2), S. 179–211.
[19] Schwartz, Shalom H.; Howard, Judith A. (1981): A normative decision-making model of altruism. In: J.P. Rushton & R. M. Sorrentino (Eds.), Altruism and Helping Behavior. Hillsdale: Erlbaum. S.189-211.
[20] Eine schematische Darstellung des verwendeten Modells ist im Anhang zu finden, Bild 23.
[21] Matthies 2005, Einflussschema umweltgerechten Alltagshandelns. S.62–81.
[22] Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.24.
[23] Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.28.
[24] Vgl. Schwartz, Shalom H. (1992): Universals in the content and structure of values: Theoretical advances and empirical tests in 20 countries. In M. Zanna (Ed.), Advances in experimental social psychology, Vol. 25. Orlando, FL: Academic Press. S.1-65.
[25] Stangl, Werner: Selbstwirksamkeit. http://lexikon.stangl.eu/1535/selbstwirksamkeit-selbstwirksamkeitserwartung/ (Datum des Zugriffs: 31.01.2017).
[26] Vgl. Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.33.
[27] Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.38.
[28] Jonas, Klaus; Stroebe, Wolfgang; Hewstone, Miles (2014): Sozialpsychologie. 6., Berlin Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg (Springer-Lehrbuch). S.274.
[29] Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.46.
[30] Ebd.
[31] Ebd. S.52.
[32] Vgl. Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.54.
[33] Vgl. Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.56.
[34] Vgl. Matthies 2005, Einflussschema umweltgerechten Alltagshandelns. S. 62–81.
[35] Vgl. Wolf, Doris: Verstärkung - Verstärker. https://www.palverlag.de/lebenshilfe-abc/verstaerkung-verstaerker.html (Datum des Zugriffs: 31.01.2017).
[36] Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.60.
[37] Zeug, Katrin: Psychologie: Mach es anders! In: Zeit Wissen 2013 (2). http://www.zeit.de/zeit-wissen/2013/02/Psychologie-Gewohnheiten/komplettansicht (Datum des Zugriffs: 31.01.2017).
[38] Vgl. Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.77.
[39] Ebd. S.80.
[40] Vgl. Bittencourt, 2003, Nachhaltigkeit in 50 Sekunden. S.49.
[41] Vgl. Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.82.
[42] Hamann, Baumann, Löschinger 2016, Psychologie im Umweltschutz. S.84.
[43] Vgl. ebd.
[44] Dies fasst auch die Professorin Dr. Niki Harré zusammen: „What it comes down to, is if you are too focused on the view that sustainability is a particular kind of problem you’ll be vulnerable to the latest argument suggesting it is something else all together. The problem will continue to shift and the solutions will always be contentious. People will mock you and prove you wrong. If, on the other hand, you see yourself not as solving a problem, but as helping to create a viable alternative to our current way of life, the meaning of what you do changes.” In: Harré, Niki (2011): Psychology for a better world. Strategies to inspire sustainability. [Auckland, N.Z.: Dept. of Psychology, University of Auckland]. S.7.
[45] Der Einfachheit halber wird im Folgenden lediglich „Tomorrow“ als Filmtitel angegeben. Originaltitel: „Demain“; weitere Daten zum Film: Frankreich, 118 Minuten, Farbe; Regie: Mélanie Laurent, Cyril Dion; Drehbuch: Cyril Dion; Kamera: Alexandre Léglise; Produktion: Bruno Levy; Verleih: Pandora Filmverleih.
[46] In Deutschland ist „Tomorrow“ 2016 erschienen.
[47] Vgl. Vollmuth, Hannes (2013): Dokumentarfilme im Kino. Hoffen auf 20 Zuschauer. Süddeutsche Zeitung. http://www.sueddeutsche.de/kultur/dokumentarfilme-im-kino-hoffen-auf-zuschauer-1.1667921 (Datum des Zugriffs: 05.01.2017).
[48] Webseite „Tomorrow“, http://www.tomorrow-derfilm.de/ (Datum des Zugriffs: 08.02.2017).
[49] Barnosky 2012, Approaching a state shift in Earth's biosphere.
[50] Ehrenspeck, Yvonne; Schäffer, Burkhard (2003): Film- und Fotoanalyse in der Erziehungswissenschaft. Ein Handbuch. Wiesbaden, s.l.: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S.255.
[51] Der vollständige Bericht ist nachzulesen unter: World Commission on Environment and Development (1987): Our Common Future. Report of the World Commission on Environment and Development. http://www.un-documents.net/our-common-future.pdf (Datum des Zugriffs: 06.01.2017).
[52] 1987, World Commission on Environment and Development. S.41.
[53] Vgl. UNESCO-Weltaktionsprogramm: Bildung für nachhaltige Entwicklung, http://www.bne-portal.de/de/einstieg (Datum des Zugriffs: 06.01.2017).
[54] Vgl. UNESCO-Weltaktionsprogramm.
[55] Vgl. Madry, Thomas; Fischer, Jonas (2014): Dossier Klimawandel. In: Bundeszentrale für politische Bildung. http://www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/klimawandel/183026/auswirkungen-des-klimawandels (Datum des Zugriffs: 24.01.2017).
[56] Vgl. Heinrich-Böll-Stiftung, Institute for Advanced Sustainability Studies, Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland, Le Monde diplomatique (2015): Bodenatlas 2015. Daten und Fakten über Acker, Land und Erde 4. S.18.
[57] Vgl. FAO 2014. The State of World Fisheries and Aquaculture 2014 . Rome. S.7.
[58] Das „Anthropozän“ bezeichnet ein neues Erdzeitalter und besagt, dass seit ungefähr 1950 der Mensch stärker als alles andere auf den Planeten Erde einwirkt, nachzulesen in der Studie: Waters, Colin N.; Zalasiewicz, Jan; Summerhayes, Colin; Barnosky, Anthony D.; Poirier, Clement; Galuszka, Agnieszka et al. (2016): The Anthropocene is functionally and stratigraphically distinct from the Holocene. In: Science (New York, N.Y.).
[59] Vgl. Lexikon der Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit Definition. https://www.nachhaltigkeit.info/artikel/definitionen_1382.htm (Datum des Zugriffs: 24.01.2017).
[60] Michelsen, Gerd (Hg.) (2000): Sustainable university. Auf dem Weg zu einem universitären Agendaprozess. Tagung "Sustainable University - auf dem Weg zu einem universitären Agendaprozess". Frankfurt/Main: VAS (Reihe Innovationen in den Hochschulen, 1). S.7.
[61] Bittencourt 2003, Nachhaltigkeit in 50 Sekunden. S.64.
[62] Vgl. Luhmann, Niklas (2005): Soziologische Aufklärung. Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., S.20-21.
[63] Bittencourt 2003, Nachhaltigkeit in 50 Sekunden. S.40.
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