Umweltverschmutzung, Klimawandel, Hungerkatastrophen, Massenflucht – das alles sind Phänomene, von denen ein Großteil der Menschen in Industrienationen zumindest im Ansatz bereits gehört hat. Es ist keine neue Erkenntnis, dass die Erde als Lebensgrundlage des Menschen bedroht ist, wenn dieser seinen bisherigen Lebensstil nicht ändert. Eine Kommunikation über umweltrelevante und gesellschaftliche Inhalte ist daher unabdingbar. Und tatsächlich finden diese Themen zunehmende Beachtung in verschiedenen Bereichen des sozialen Lebens, so auch in Filmen.
Die didaktischen Herangehensweisen um umweltrelevante Informationen im Dokumentarfilm zu vermitteln, umfassen dabei ein breites Spektrum: von wissenschaftlich-analysierend bis hin zur engagierten Inszenierung der FilmemacherInnen selbst als ProtagonistInnen. Viele der Filme lassen die ZuschauerInnen einerseits tatendurstig mit dem Wunsch nach einer Veränderung, andererseits ohnmächtig im Bezug auf deren konkrete Umsetzung, zurück. Genau dort knüpft der Dokumentarfilm „Tomorrow“ von Mélanie Laurent und Cyril Dion an.
Die vorliegende Arbeit widmet sich einer detaillierten Untersuchung dieses Films. Der Fokus liegt dabei besonders auf der Frage der filmischen Mittel, durch deren Nutzung „Tomorrow“ Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umwelthandeln zu schaffen versucht. Als theoretische Grundlage dienen Parameter aus der Umweltpsychologie, durch die das Umweltbewusstsein eines Menschen bestimmt wird. Nach einer Definition dieser Parameter wird anschließend mithilfe des psychologischen Umweltverhaltensmodells nach K. Hamann, A. Baumann und D. Löschinger untersucht, wodurch umweltverträgliches Handeln bei Menschen ausgelöst und wie es beeinflusst werden kann. Die darauffolgende filmische Analyse betrachtet die spezifische Machart und Ästhetik des Films. Dabei werden sowohl die vermittelten Inhalte als auch die auditive und visuelle Gestaltung untersucht. Die Formanalyse ist die Voraussetzung, um abschließend beurteilen zu können, welche der umweltpsychologischen Motivatoren durch „Tomorrow“ angesprochen werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Umweltbewusstsein in der Umweltpsychologie
- Umweltwissen
- Umwelteinstellung
- Umweltverhalten
- Motivation zum Umweltverhalten
- Subjektive Motivation
- Soziale Motivation
- Rationale Motivation
- Gewohnheiten
- Emotionen
- „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“
- Inhaltsanalyse
- Inhalt
- Kontext
- Kausaler Hintergrund des Films
- Öffentlicher Diskurs
- Zielgruppe
- Formanalyse
- Dramaturgie
- Abschnitte
- Argumentationslinie
- Sprachlicher Diskurs
- Ton
- Sprache
- Interviews
- Musik
- Ton
- Filmbildlicher Diskurs
- Licht
- Farbe
- Kamera und Perspektive
- Kombination von sprachlichem und filmbildlichem Diskurs
- Dramaturgie
- Inhaltsanalyse
- Motivation zum Umweltverhalten durch „Tomorrow“
- Rationale Motivation
- Subjektive Motivation
- Soziale Motivation
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit untersucht die filmische Gestaltung des Dokumentarfilms „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ und analysiert dessen Möglichkeiten der Motivation zum Umweltverhalten. Dabei wird untersucht, wie der Film durch seinen Inhalt und seine Form auf unterschiedliche Motivationsformen einwirken kann.
- Umweltbewusstsein und Motivation zum Umweltverhalten
- Filmische Gestaltung und ihre Wirkung auf die Rezipienten
- Die Bedeutung von Dokumentarfilmen für die Umweltkommunikation
- Der Einfluss von rationalen, subjektiven und sozialen Motivationsfaktoren auf das Umweltverhalten
- Die Analyse von „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ als Beispiel für einen Film mit Potenzial zur Verhaltensänderung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Umweltbewusstseins und der Motivation zum Umweltverhalten ein. Sie beleuchtet die Notwendigkeit von Kommunikation über umweltrelevante Themen und zeigt die Bedeutung von Filmen in diesem Kontext auf. Kapitel 2 bietet einen Überblick über die relevanten Theorien der Umweltpsychologie, insbesondere zum Umweltbewusstsein und den verschiedenen Motivationsformen zum Umweltverhalten. Kapitel 3 analysiert den Inhalt und die Form des Dokumentarfilms „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“. Dabei werden die Inhalte, der Kontext, die Zielgruppe, die Dramaturgie, der sprachliche und der filmbildliche Diskurs sowie die Kombination beider Diskurse betrachtet. Kapitel 4 untersucht, wie der Film „Tomorrow“ durch seine Gestaltung auf verschiedene Motivationsformen einwirken kann, und analysiert, welche rationalen, subjektiven und sozialen Motivationsfaktoren durch den Film angesprochen werden.
Schlüsselwörter
Umweltbewusstsein, Motivation zum Umweltverhalten, Dokumentarfilm, „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“, Filmische Gestaltung, Dramaturgie, Sprachlicher Diskurs, Filmbildlicher Diskurs, Rationale Motivation, Subjektive Motivation, Soziale Motivation
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- Johanna Jaurich (Author), 2017, Mit einem Dokumentarfilm zum Umweltschutz bewegen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/423508