Einleitung
Das Ende der gedruckten Zeitung ist zwar nicht in Sicht, die Zeitungskrise wird sich aber in den nächsten Jahren noch weiter verschärfen. Seit Beginn der Wirtschafts- und Werbeflaute im Jahr 2001 haben die Tageszeitungen mit einem Minus von 2,1 Milliarden Euro fast ein Drittel ihrer Netto-Werbeeinnahmen verloren. Hinzu kommt die seit Jahren langsam und stetig abnehmende Zahl der Abonnementen und Zeitungskäufer, die den Zeitungen schwer zu schaffen machen. So waren die meisten Verlage zunächst ausschließlich mit Kostenbegrenzungen beschäftigt, um sich der neuen Situation anzupassen. Etliche Lokalausgaben wurden eingestellt und immer mehr Verlagsunternehmen haben sich zusammengeschlossen.
Doch Besserung ist in Sicht. Prognosen zufolge werden bis im Jahr 2008 die Werbeeinnahem der deutschen Tageszeitungen gegenüber 2003 wieder um 16 Prozent steigen und sich somit auch die Investitionsspielräume wieder vergrößern. Jetzt müssen die Verlage die richtigen Prioritäten setzen, um der Marke Zeitung zu neuem Glanz zu verhelfen und aus der Medienkrise zu kommen.
Tabloid könnte das Zauberwort heißen - ein neuer Trend zur kleinformatigen Tageszeitung, bei der Papierformat, Text und Kosten reduziert werden, während der Leseranteil und damit die Werbeeinnahmen zunehmen sollen. Seit der britische „Independent“ im Kompaktformat Auflagensteigerungen von bis zu 30 Prozent feierte, breiten sich die Tabloid-Zeitungen wie eine Seuche in ganz Europa aus. In Schweden sind bereits alle großen Blätter wie „Dagens Nyheter“ oder „Svenska Dagbladet“ aufs Kleinformat umgestiegen. In der Schweiz stellte der „Blick“ um und vor einem Jahr hat das Tabloid-Fieber auch Deutschland erfasst. Mitte Mai 2004 brachte der Axel-Springer-Verlag „Welt Kompakt“ auf den Markt und seither kämpfen in Deutschland verschiedene Tabloid-Formate um die Gunst der Leser. Wie es derzeit aussieht, sind die kleinen Ableger der Großen Zeitungen mehr als Eintagsfliegen. Sie werden gefeiert als Rettung der traditionellen Tageszeitungen.
In der folgenden Seminararbeit soll herausgestellt werden, ob das Tabloid -Format ein sinnvoller Weg ist, um aus der Zeitungskrise herauszukommen oder ob es nur ein Trend ist, dem Verlagsmanager Millionen Euro opfern, um ihn in einigen Monaten wieder zu Grabe zu tragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Wort „Tabloid“
- Zeitungsformate im Überblick
- Vom Broadsheet zum Tabloid
- Das Tabloid-Format breitet sich aus
- Tabloids in Deutschland
- Boulevard Würzburg
- 20 Cent
- Welt Kompakt
- News
- Direkt
- Ausblick
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht, ob das Tabloid-Format eine Lösung für die Zeitungskrise darstellt oder lediglich ein kurzlebiger Trend ist. Es wird analysiert, ob die Umstellung auf das Kleinformat zu einem Anstieg der Leserzahlen und Werbeeinnahmen führt und ob sich die damit verbundenen Kostenreduzierungen langfristig rentieren.
- Die Zeitungskrise und ihre Ursachen
- Die Entwicklung und Verbreitung des Tabloid-Formats
- Wirtschaftliche Aspekte des Tabloid-Formats
- Erfolgsfaktoren und Herausforderungen von Tabloid-Zeitungen
- Der Vergleich verschiedener Tabloid-Zeitungen in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die anhaltende Zeitungskrise, gekennzeichnet durch sinkende Werbeeinnahmen, abnehmende Abonnentenzahlen und die damit verbundenen Maßnahmen der Verlage wie Kostenreduzierungen und Fusionen. Sie führt das Tabloid-Format als möglichen Lösungsansatz ein, der durch Erfolge im Ausland, insbesondere in Großbritannien und Skandinavien, unterstützt wird. Die Arbeit kündigt die Untersuchung an, ob das Tabloid-Format eine nachhaltige Lösung bietet oder nur ein kurzfristiger Trend ist.
Das Wort „Tabloid“: Dieses Kapitel beleuchtet die Etymologie des Wortes „Tabloid“, welches seinen Ursprung in der Medizin hat, wo es für gepresste Tabletten verwendet wurde. Es wird die entscheidende Rolle des englischen Journalisten Alfred Harmsworth hervorgehoben, der den Begriff im Zusammenhang mit Zeitungen verwendete und mit der „Daily Mail“ und später dem „Daily Mirror“ (im Tabloid-Format) den Weg für diese Zeitungsausgabe ebnete. Der Fokus liegt auf Harmsworths innovativen Ansätzen im Journalismus und Vertrieb, die zum Erfolg seiner Zeitungen beitrugen.
Zeitungsformate im Überblick: Dieses Kapitel gibt einen historischen Überblick über die Entwicklung von Zeitungsformaten, beginnend mit den frühen deutschen Zeitungen im Quartformat. Es wird die Entwicklung zu größeren Formaten und der heutige Status Quo mit verschiedenen Formaten wie Rheinischem, Halbem Rheinischem, Berliner und Norddeutschem Format erläutert. Das Kapitel liefert den notwendigen Kontext für das Verständnis der Bedeutung des Tabloid-Formats im Vergleich zu etablierten Formaten.
Vom Broadsheet zum Tabloid: Dieses Kapitel behandelt die Ausbreitung des Tabloid-Formats in Europa und insbesondere in Deutschland. Es werden verschiedene deutsche Tabloid-Zeitungen wie „Welt Kompakt“ erwähnt und ihre Bedeutung als potentielle Rettung für traditionelle Tageszeitungen diskutiert. Der Fokus liegt auf der Analyse des Erfolgs und der Herausforderungen des Tabloid-Formats im deutschen Markt.
Schlüsselwörter
Zeitungskrise, Tabloid-Format, Broadsheet, Kleinformat, Werbeeinnahmen, Leserzahlen, Kostenreduzierung, „Welt Kompakt“, Tageszeitung, Journalismus, Medienlandschaft, Distribution.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Vom Broadsheet zum Tabloid: Eine Analyse des Tabloid-Formats im deutschen Zeitungsmarkt"
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht die Frage, ob das Tabloid-Format eine nachhaltige Lösung für die anhaltende Zeitungskrise darstellt oder nur ein kurzlebiger Trend ist. Die Analyse fokussiert auf die Auswirkungen der Umstellung auf das Kleinformat auf Leserzahlen, Werbeeinnahmen und die Kostenstruktur von Zeitungen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt verschiedene Aspekte der Zeitungskrise und des Tabloid-Formats, darunter die Ursachen der Zeitungskrise, die Entwicklung und Verbreitung des Tabloid-Formats, wirtschaftliche Aspekte (Kostenreduzierungen, Werbeeinnahmen), Erfolgsfaktoren und Herausforderungen von Tabloid-Zeitungen, sowie einen Vergleich verschiedener deutscher Tabloid-Zeitungen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Das Wort „Tabloid“, Zeitungsformate im Überblick, Vom Broadsheet zum Tabloid (inkl. Unterkapitel zu deutschen Tabloid-Zeitungen wie Welt Kompakt), Ausblick, Fazit und Literaturverzeichnis.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Zielsetzung ist es, zu analysieren, ob die Umstellung auf das Tabloid-Format zu einem Anstieg der Leserzahlen und Werbeeinnahmen führt und ob die damit verbundenen Kostenreduzierungen langfristig rentabel sind. Im Kern geht es darum, den Erfolg und die Nachhaltigkeit des Tabloid-Formats im deutschen Zeitungsmarkt zu bewerten.
Welche deutschen Tabloid-Zeitungen werden erwähnt?
Die Arbeit erwähnt und analysiert verschiedene deutsche Tabloid-Zeitungen, darunter „Welt Kompakt“, „Boulevard Würzburg“, „20 Cent“, „News“ und „Direkt“, um den Erfolg und die Herausforderungen des Formats im deutschen Markt zu beleuchten.
Was wird im Kapitel "Das Wort 'Tabloid'" behandelt?
Dieses Kapitel beleuchtet die Etymologie des Wortes "Tabloid", seinen Ursprung in der Medizin und die entscheidende Rolle von Alfred Harmsworth bei der Einführung des Begriffs im Journalismus und dessen Verbindung zum Erfolg von Zeitungen wie der "Daily Mail" und dem "Daily Mirror" im Tabloid-Format.
Was wird im Kapitel "Zeitungsformate im Überblick" behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen historischen Überblick über die Entwicklung von Zeitungsformaten, beginnend mit frühen deutschen Zeitungen im Quartformat bis hin zu heutigen Formaten wie Rheinischem, Halbem Rheinischem, Berliner und Norddeutschem Format. Es schafft den Kontext für das Verständnis des Tabloid-Formats im Vergleich zu etablierten Formaten.
Was sind die Schlüsselwörter der Arbeit?
Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: Zeitungskrise, Tabloid-Format, Broadsheet, Kleinformat, Werbeeinnahmen, Leserzahlen, Kostenreduzierung, „Welt Kompakt“, Tageszeitung, Journalismus, Medienlandschaft, Distribution.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
(Die konkreten Schlussfolgerungen sind nicht im bereitgestellten Textzusammenfassung enthalten und würden im vollständigen Dokument im Fazit-Kapitel zu finden sein.)
- Quote paper
- Alexander Göbel (Author), 2005, Tabloid-Format. Ein Weg aus der Zeitungskrise?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42295