Interaktive Geschichten und Erzählungen erlauben ihren Teilnehmern einen Umgang mit einer virtuellen Welt. Im Vordergrund des „interactive Story telling“ steht das Erzählen einer Geschichte. Die Erzählung muss aber nicht, wie die gewohnte Form aus einem Buch stammen und von einem Erzähler vorgetragen werden.
Interaktives Storytelling findet auch Anwendungen in Film, Theater, Museen oder Computerspielen. Die Erzählform wird durch mediale Formen beeinflusst und übernimmt spezifische Mechanismen des jeweiligen Mediums.1 Ausschlaggebend für das interaktive Storytelling ist die Interaktionsmöglichkeit des Lesers oder Zuhörers auf die Geschichte oder Erzählung. Das Erzählen von interaktiven Geschichten ist grundsätzlich so alt wie das mündliche Erzählen selbst. Durch das Aufkommen von Massenmedien wie Zeitung, Buch, Radio und Fernsehen hat sich das, was wir heute als die klassische lineare Erzählform kennen, weiter entwickelt. Im Gegensatz zu klassischen Erzählungen basieren interaktive Geschichten auf einem nonlinearen Ablauf. Das bedeutet, dass die Handlung während der Geschichte variiert und einzelne Szenen nicht in einer bestimmten Reihenfolge ablaufen müssen.
Durch die Entwicklung der digitalen Medien wie Internet, CDs und DVDs oder VR-Umgebungen wird dem Zuschauer die Möglichkeit geboten, die Geschichten und Erzählungen zu beeinflussen, indem er die Erzählung anhält, Szenen überspringt oder Fragen stellt.2 In den letzten Jahren hat vor allem am Computerspielsektor die Zahl der interaktiven Computerspiele stark zugenommen. Immer mehr Computerspiele haben eine „Geschichte“ und bieten dem Spieler die Möglichkeit, Einfluss auf den Verlauf dieser Geschichte zu nehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Definition von Begriffen des „Interactive Story Tellings“
- 1.1.1 Interaktivität
- 1.1.2 Story Telling
- 1.1.3 Digital Storytelling
- 1.1.4 Virtual Reality
- 1.1.5 Role Playing Game
- 1.1.6 Live-Role Playing Games und Multiplayer Online Role Playing Games
- 2. Gründe für die Entstehung von interaktiven Geschichten
- 3. Eigenschaften von interaktiven Erzählungen
- 3.1 Konzepte und Mechanismen von interaktiven Erzählungen
- 3.2 Schwierigkeiten von interaktiven Geschichten
- 3.2.1 Linearität und Nonlinearität
- 3.2.2 Zeit
- 4. Entstehung der interaktiven Spiele
- 4.1 Das klassische Paper&Pen-Rollenspiele
- 4.1.1 Bekannte Rollenspiele
- 4.2 Computerbasierte interaktive Rollenspiele
- 4.1 Das klassische Paper&Pen-Rollenspiele
- 5. Interaktivität im Unternehmen
- 5.1 Das Spiegeltheater
- 5.2 Themenorientierte Improvisation (TOI)
- 6. Interaktivität in Museen, Film und Theater
- 6.1 Beispiele für Interaktivität im Museum
- 6.2 Beispiele für interaktive Filme
- 6.3 Interaktivität im Bildungssektor
- 7. Software & Tools für interaktives Storytelling
- 7.1 ALVRED
- 7.1.1 Ziel des Projekts
- 7.1.2 Die Autoren der Software
- 7.1.3 Einsatzgebiete der alVRed Software
- 7.2 ART-E-FACT
- 7.2.1 Ziel des Projekts
- 7.2.2 Technologischer Hintergrund
- 7.2.3 Das art-E-fact Authoring Tool
- 7.2.4 art-E-Facht und Interactive Story Telling
- 7.2.5 Beispiel
- 7.3 Das Korsakow-System
- 7.3.1 Komponenten des Korsakow-Systems
- 7.3.2 Inhalt eines Korsakow-Projektes
- 7.3.3 Das Korsakow-Tool
- 7.3.4 Voraussetzungen für Verwendung des Korsakow-Systems
- 7.3.5 Funktion
- 7.1 ALVRED
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Konzept des interaktiven Storytellings, seine Geschichte, seine Eigenschaften und seine Anwendung in verschiedenen Bereichen. Es wird ein Überblick über verschiedene Technologien und Werkzeuge gegeben, die für die Erstellung interaktiver Erzählungen verwendet werden.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "Interaktives Storytelling"
- Entwicklung und Geschichte interaktiver Erzählformen
- Technologische Grundlagen und Werkzeuge des interaktiven Storytellings
- Anwendungsbeispiele in verschiedenen Medien (Computer Spiele, Museen, Bildung)
- Herausforderungen und Möglichkeiten interaktiver Erzählungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema "Interaktives Storytelling" ein und definiert den Begriff im Kontext verschiedener Medien. Es wird der Unterschied zwischen linearen und nicht-linearen Erzählformen hervorgehoben, und die Bedeutung der Interaktionsmöglichkeiten für den Leser/Zuschauer wird betont. Die zunehmende Bedeutung interaktiver Spiele im Computerspielsektor wird ebenfalls angesprochen.
1.1 Definition von Begriffen des ,,Interactive Story Tellings": Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Interaktivität und Storytelling. Es beleuchtet die Bedeutung des wechselseitigen Austauschs von Informationen und die Rolle des Benutzers bei der Gestaltung des Erzählverlaufs. Verschiedene Formen des Storytellings, inklusive Digital Storytelling, Virtual Reality und Rollenspielen, werden kurz vorgestellt und in Beziehung zu Interaktivität gesetzt.
2. Gründe für die Entstehung von interaktiven Geschichten: Dieses Kapitel beleuchtet die Motivationen hinter der Entstehung interaktiver Erzählformen, wobei die Interaktivität als Gestaltungsmittel von Wechselbeziehungen im Vordergrund steht. Die Entwicklung vom klassischen mündlichen Erzählen hin zu interaktiven Medien wird analysiert.
3. Eigenschaften von interaktiven Erzählungen: Das Kapitel beschreibt die Eigenschaften interaktiver Erzählungen. Es geht auf die Konzepte und Mechanismen ein, die diese Art von Erzählen kennzeichnen, und beleuchtet gleichzeitig die Herausforderungen, die sich aus der Nicht-Linearität und der komplexen Zeitgestaltung ergeben. Die Kapitel beschreibt die Herausforderungen der Interaktion mit dem Erzählfluss.
4. Entstehung der interaktiven Spiele: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung interaktiver Spiele, beginnend mit klassischen Paper-and-Pencil-Rollenspielen und ihrer Weiterentwicklung zu computerbasierten interaktiven Rollenspielen. Es werden wichtige Entwicklungsschritte und einflussreiche Spiele exemplarisch vorgestellt und deren Bedeutung für die Entwicklung des interaktiven Storytellings erläutert.
5. Interaktivität im Unternehmen: Der Abschnitt untersucht die Anwendung von interaktiven Storytelling-Methoden im Unternehmenskontext. Es werden das "Spiegeltheater" und die "Themenorientierte Improvisation (TOI)" als Beispiele für interaktive Methoden im Business-Bereich vorgestellt und analysiert. Der Fokus liegt auf der Erläuterung, wie diese Methoden die Kommunikation und Zusammenarbeit verbessern können.
6. Interaktivität in Museen, Film und Theater: Dieses Kapitel zeigt Beispiele für interaktive Anwendungen in Museen, Film und Theater. Es verdeutlicht die vielseitigen Möglichkeiten interaktiven Storytellings in verschiedenen Kontexten und stellt die jeweiligen spezifischen Herausforderungen und Chancen heraus. Der Schwerpunkt liegt auf der Integration von Interaktivität und deren Wirkung auf das Publikum.
7. Software & Tools für interaktives Storytelling: Dieser Abschnitt präsentiert verschiedene Software und Tools, die für die Erstellung interaktiver Erzählungen verwendet werden können. ALVRED, ART-E-FACT und das Korsakow-System werden vorgestellt, ihre jeweiligen Funktionen und Einsatzmöglichkeiten detailliert beschrieben und ihre Bedeutung für das interaktive Storytelling hervorgehoben. Die Kapitel beleuchtet die technischen Aspekte der Entwicklung interaktiver Geschichten.
Schlüsselwörter
Interaktives Storytelling, Interaktivität, Story Telling, Digital Storytelling, Virtual Reality, Rollenspiel, Non-lineare Erzählung, Computer-Rollenspiele, Medien, Software, Tools, ALVRed, ART-E-FACT, Korsakow-System, Bildung, Museum, Film, Theater.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Interaktives Storytelling"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Thema "Interaktives Storytelling". Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Definition, Geschichte, Eigenschaften und Anwendung von interaktivem Storytelling in verschiedenen Bereichen, einschließlich der Vorstellung verschiedener Software-Tools zur Erstellung interaktiver Erzählungen.
Was wird unter "Interaktivem Storytelling" verstanden?
Das Dokument definiert "Interaktives Storytelling" als Erzählform, bei der der Nutzer aktiv am Gestaltungsprozess der Geschichte beteiligt ist und durch seine Entscheidungen den Verlauf der Handlung beeinflusst. Es werden verschiedene Formen des Storytellings, wie Digital Storytelling, Virtual Reality und Rollenspiele, beleuchtet und in Beziehung zu Interaktivität gesetzt.
Welche Arten von Interaktivität werden behandelt?
Das Dokument behandelt verschiedene Arten der Interaktivität, von der einfachen Auswahl von Handlungsoptionen bis hin zu komplexen, nicht-linearen Erzählstrukturen. Es wird der Unterschied zwischen linearen und nicht-linearen Erzählformen hervorgehoben und die Bedeutung der Interaktionsmöglichkeiten für den Leser/Zuschauer betont.
Welche Geschichte des interaktiven Storytellings wird dargestellt?
Die Entwicklung interaktiver Erzählformen wird von klassischen Paper-and-Pencil-Rollenspielen über computerbasierte interaktive Rollenspiele bis hin zu modernen Software-Tools nachgezeichnet. Es werden wichtige Entwicklungsschritte und einflussreiche Spiele exemplarisch vorgestellt.
Welche Software-Tools werden vorgestellt?
Das Dokument stellt drei Software-Tools für interaktives Storytelling vor: ALVRED, ART-E-FACT und das Korsakow-System. Für jedes Tool werden die Funktionen, Einsatzmöglichkeiten und Bedeutung für interaktives Storytelling detailliert beschrieben.
In welchen Bereichen wird interaktives Storytelling angewendet?
Die Anwendung von interaktivem Storytelling wird in verschiedenen Bereichen behandelt, darunter Unternehmen (Spiegeltheater, Themenorientierte Improvisation), Museen, Film, Theater und Bildung. Für jeden Bereich werden Beispiele und die spezifischen Herausforderungen und Chancen interaktiver Erzählungen erläutert.
Welche Herausforderungen werden im Zusammenhang mit interaktivem Storytelling genannt?
Das Dokument beleuchtet die Schwierigkeiten, die sich aus der Nicht-Linearität und komplexen Zeitgestaltung ergeben können. Die Kapitel beschreibt die Herausforderungen der Interaktion mit dem Erzählfluss und wie diese gemeistert werden können.
Welche Schlüsselbegriffe sind wichtig für das Verständnis von interaktivem Storytelling?
Schlüsselbegriffe umfassen Interaktives Storytelling, Interaktivität, Story Telling, Digital Storytelling, Virtual Reality, Rollenspiel, Non-lineare Erzählung, Computer-Rollenspiele, Medien, Software, Tools, ALVRed, ART-E-FACT, Korsakow-System, Bildung, Museum, Film und Theater.
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- Angela Suppan (Author), 2005, Interactive Story Telling, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42275