Der deutsche Psychiater Ernst Kretschmer und der amerikanische Mediziner William Sheldon entwickelten Konstitutionstypologien, welche die bedeutendsten und bekanntesten des 20. Jahrhundert sind. Diese klassifizieren Menschen durch Beobachtungen und Messungen in drei Körperbautypen. Kretschmer und Sheldon investierten tausende Stunden in das Auswerten von Photographien und Daten. Sie versuchten anhand der Körperform Korrelationen zwischen Körperbau und psychischen Eigenschaften herzustellen.
In dieser Arbeit soll dargelegt werden, wie die Konstitutionstypologien die Sportwissenschaft beeinflusst haben.
Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über die Bereiche des Sportes zu erhalten, in denen sich Ideen und Einflüsse von Kretschmer und Sheldon zeigen. Sowohl die Sporttypen und ihre speziellen Charaktereigenschaften und Merkmale als auch die Sportanthropologie werden in den Fokus gerückt und genauer vorgestellt. Auf die Auswirkungen der Typologien auf die Eugenik und Rassenlehre gehe ich hier nicht ein. Die Hauptmethode stellt dabei die Auswertung relevanter Literatur zum Thema dar. Im ersten Teil der Arbeit werden die Lehren von Kretschmer und Sheldon und die dazugehörige Kritik vorgestellt, bevor die Rezeption in der Sportwissenschaft thematisiert wird. Verschiedene vorherrschende Sporttypologien werden thematisiert und in Bezug zu den Konstitutionstypen gesetzt.
Der Einfluss der Kretschmerschen Lehre auf die Sportmedizin sowie wie sich die verschiedenen Konstitutionstypen im Laufe des Alters auf die sportliche Leistung auswirken, werden behandelt. Des Weiteren wird Sheldons Typenforschung und seine Rezeption in der Trainingslehre, die erstaunlicherweise noch heute aktuell ist, thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Konstitutionstypologische Konzepte
- 3. Konstitutionstypologischer Ansatz von Ernst Kretschmer
- 3.1 Biographie
- 3.2 Konstitutionslehre
- 3.3 Die Körperbautypen
- 3.3.1 Der leptosome Typ
- 3.3.2 Der athletische Typ
- 3.3.3 Der pyknische Typ
- 3.4 Temperament
- 3.5 Kritik
- 4. Konstitutionstypologischer Ansatz von William Sheldon
- 4.1 Biographie
- 4.2 Konstitutionslehre
- 4.3 Die Körperbautypen
- 4.3.1 Der endomorphe Typ
- 4.3.2 Der mesomorphe Typ
- 4.3.3 Der ektomorphe Typ
- 4.4 Temperament
- 4.5 Kritik
- 5. Rezeption in der Sportwissenschaft
- 5.1 Sporttypologien
- 5.1.1 Sporttypologie von Kohlrausch
- 5.1.2 Sporttypologie von Klaus und Noack
- 5.2 Sportmedizin
- 5.3 Sportanthropologie
- 5.4 Konstitutionstypen und Altersleistungen
- 5.5 Trainingslehre
- 5.1 Sporttypologien
- 6. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Konstitutionstypologien von Ernst Kretschmer und William Sheldon auf die Sportwissenschaft. Ziel ist es, einen Überblick über die Bereiche des Sports zu geben, in denen sich die Ideen und Einflüsse beider Wissenschaftler zeigen. Der Fokus liegt auf Sporttypologien, Sportanthropologie und den Auswirkungen der Typologien auf die Sportmedizin und Trainingslehre.
- Einfluss der Konstitutionstypologien auf die Sportwissenschaft
- Analyse der Sporttypologien im Kontext der Kretschmer- und Sheldon-Typologien
- Bedeutung der Konstitutionstypen für die Sportmedizin und Sportanthropologie
- Auswirkungen der Typologien auf die Trainingslehre
- Relevanz der Konstitutionstypen im Hinblick auf Altersleistungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein, indem sie die offensichtliche Korrelation zwischen Körperbau und sportlicher Eignung anhand von Beispielen aus dem Spitzensport illustriert. Sie benennt Kretschmer und Sheldon als die wichtigsten Konstitutionstypologen des 20. Jahrhunderts und formuliert das Ziel der Arbeit: die Darstellung des Einflusses ihrer Typologien auf die Sportwissenschaft, insbesondere auf Sporttypologien, Sportanthropologie, Sportmedizin und Trainingslehre. Die Methode der Arbeit wird als Literaturrecherche beschrieben.
2. Konstitutionstypologische Konzepte: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des Begriffs „Konstitution“ und dessen Wandel im Laufe der Zeit. Es beginnt mit einer älteren Definition, die sich auf die körperliche Beschaffenheit konzentriert, und präsentiert anschließend eine modernere Perspektive, welche Erscheinungsbild, Funktions- und Leistungsfähigkeit in ihrer erblichen und umweltbedingten Ausprägung umfasst. Das Kapitel erwähnt frühzeitige Typologien, wie die babylonische Astrologie, und die Bedeutung der Hippokrates'schen Temperamentslehre als Grundlage für spätere Typologien.
3. Konstitutionstypologischer Ansatz von Ernst Kretschmer: Dieses Kapitel widmet sich der Biographie und der Konstitutionslehre von Ernst Kretschmer. Es beschreibt detailliert seine Körperbautypen (leptosom, athletisch, pyknisch) und deren Verbindung zu Temperamenten. Der Abschnitt beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit Kretschmers Ansatz.
4. Konstitutionstypologischer Ansatz von William Sheldon: Analog zu Kapitel 3, präsentiert dieses Kapitel die Biographie und Konstitutionslehre von William Sheldon, seine drei Somatotypen (endomorph, mesomorph, ektomorph) und deren Verbindung zu Temperamenten. Es schließt mit einer kritischen Betrachtung von Sheldons Typologie ab.
5. Rezeption in der Sportwissenschaft: Dieses Kapitel behandelt die Rezeption der Kretschmer- und Sheldon-Typologien in der Sportwissenschaft. Es analysiert verschiedene Sporttypologien (z.B. Kohlrausch, Klaus/Noack) im Kontext der Konstitutionstypen und untersucht den Einfluss auf die Sportmedizin, Sportanthropologie, sowie den Einfluss auf die Trainingslehre und die Auswirkungen verschiedener Konstitutionstypen auf sportliche Leistungen im Alter.
Schlüsselwörter
Konstitutionstypologie, Ernst Kretschmer, William Sheldon, Sporttypologie, Sportmedizin, Sportanthropologie, Trainingslehre, Körperbautypen, Temperament, Altersleistungen, Literaturrecherche.
Häufig gestellte Fragen zu: Einfluss der Konstitutionstypologien von Kretschmer und Sheldon auf die Sportwissenschaft
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Einfluss der Konstitutionstypologien von Ernst Kretschmer und William Sheldon auf die Sportwissenschaft. Der Fokus liegt auf Sporttypologien, Sportanthropologie, Sportmedizin und Trainingslehre. Es wird ein Überblick über die Bereiche des Sports gegeben, in denen sich die Ideen und Einflüsse beider Wissenschaftler zeigen.
Welche Konstitutionstypologen werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Typologien von Ernst Kretschmer und William Sheldon, zwei bedeutenden Konstitutionstypologen des 20. Jahrhunderts.
Welche Körperbautypen werden nach Kretschmer unterschieden?
Kretschmer unterscheidet die Körperbautypen leptosom, athletisch und pyknisch und verbindet diese mit bestimmten Temperamenten. Die Arbeit beschreibt diese Typen detailliert und analysiert kritisch Kretschmers Ansatz.
Welche Körperbautypen werden nach Sheldon unterschieden?
Sheldon beschreibt die Somatotypen endomorph, mesomorph und ektomorph, ebenfalls mit entsprechenden Temperamenten verknüpft. Die Arbeit präsentiert Sheldons Typologie, inklusive einer kritischen Betrachtung.
Wie wird die Rezeption in der Sportwissenschaft behandelt?
Die Arbeit analysiert die Rezeption der Kretschmer- und Sheldon-Typologien in der Sportwissenschaft. Es werden verschiedene Sporttypologien (z.B. Kohlrausch, Klaus/Noack) im Kontext der Konstitutionstypen untersucht. Der Einfluss auf die Sportmedizin, Sportanthropologie, Trainingslehre und die Auswirkungen auf Altersleistungen werden beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Konstitutionstypologische Konzepte, Kretschmers Ansatz, Sheldons Ansatz, Rezeption in der Sportwissenschaft und Schlusswort. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Methodik wird verwendet?
Die Arbeit basiert auf einer Literaturrecherche.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Konstitutionstypologie, Ernst Kretschmer, William Sheldon, Sporttypologie, Sportmedizin, Sportanthropologie, Trainingslehre, Körperbautypen, Temperament, Altersleistungen, Literaturrecherche.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, einen Überblick über den Einfluss der Konstitutionstypologien von Kretschmer und Sheldon auf verschiedene Bereiche der Sportwissenschaft zu geben.
Gibt es eine kritische Auseinandersetzung mit den Typologien?
Ja, die Arbeit beinhaltet eine kritische Auseinandersetzung mit den Ansätzen sowohl von Kretschmer als auch von Sheldon.
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- Simon Wüst (Author), 2016, Die Rezeption der Konstitutionslehren von Ernst Kretschmer und William Sheldon in der Sportwissenschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/421706