Die Multidimensionale Selbstwertskala (MSWS, Schütz & Sellin, in Vorbereitung) ist ein Instrument zur Erfassung unterschiedlicher Facetten der Selbstwertschätzung und wurde in der vorliegenden Untersuchung an einer Stichprobe erwerbsloser Personen (N=136) validiert. Die in der Handanweisung gefundenen statistischen Kennwerte zu den Gütekriterien der MSWS für die Normstichprobe wurden mit denen einer Stichprobe erwerbsloser Personen verglichen. Hierzu liegen Kennwerte zu jedem Item der Subskalen, zur internen Konsistenz der Subskalen, zur Skaleninterkorrelation, zur Faktorenstruktur, zur Korrelation mit demographischen Variablen und zur konvergenten Validität vor. Die gefundenen Itemkennwerte für die Untersuchungsstichprobe erwerbsloser Personen konnten als zufrieden stellend bezeichnet werden. Zur Reliabilität lagen Werte der internen Konsistenz vor, die nur als mäßig annehmbar gewertet werden können. Analysen zur Skaleninterkorrelation ergaben befriedigende Ergebnisse. Die empirisch gefundene sechsfaktorielle Struktur für die Normstichprobe konnte für die Untersuchungsstichprobe erwerbsloser Personen nicht nachgewiesen werden. Ergebnisse über die Korrelationen mit demographischen Variablen wurden vorgestellt. Die Überprüfung der konvergenten Validität ergab positive Korrelationen zwischen allen Skalenbereichen der MSWS und der Rosenberg– Selbstwertskala (von Collani & Herzberg, 2003). Neben dem Vergleich der statistischen Kennwerte für die beiden Stichproben erfolgte darüber hinaus eine Extremgruppen-Validierung. Hierzu wurde angenommen, dass sich Unterschiede in der Selbstwertschätzung zwischen der Normstichprobe und der Untersuchungsstichprobe erwerbsloser Personen ergeben. Dies wurde bestätigt. Zusätzlich wurde der Einfluss möglicher moderierender Variablen wie Alter, Geschlecht, sozialer Status, Dauer der Erwerbslosigkeit, Familienstand und Teilnahme an Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen innerhalb der erwerbslosen Stichprobe überprüft. Wie die Ergebnisse zeigten, konnten Effekte von moderierenden Variablen auf die Selbstwertschätzung erwerbsloser Personen nachgewiesen werden. Eine Diskussion stellt den Bezug her zwischen den theoretisch abgeleiteten Fragestellungen und den gefundenen empirischen Ergebnissen. Darüber hinaus wurden methodische Limitierungen der Arbeit diskutiert. Weitere Forschungsvorhaben wurden im Ausblick vorgestellt und Schlussbemerkungen zu den aktuellen arbeitspolitischen Umstrukturierungen gemacht.
Inhaltsverzeichnis
- ZUSAMMENFASSUNG
- EINLEITUNG
- THEORETISCHER HINTERGRUND
- Das Selbst
- Das Selbstkonzept
- Die Selbstwertschätzung
- Definition
- Globale vs. bereichsspezifische Selbstwertschätzung
- Messung der Selbstwertschätzung
- Herleitung der Hypothesen zur Validierung der MSWS
- Die MSWS
- Itemkennwerte
- Interne Konsistenz
- Skaleninterkorrelation
- Faktorenstruktur
- Korrelationen zu demographischen Variablen
- Konvergente Validität
- Selbstwertschätzung erwerbsloser Personen
- Die MSWS
- Mögliche Moderatorvariablen in der Erwerbslosigkeit
- Alter
- Geschlecht
- Sozialer Status
- Dauer der Erwerbslosigkeit
- Familienstand
- Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
- Zusammenstellung der Hypothesen
- METHODIK
- Beschreibung der Untersuchungsstichprobe
- Design und Durchführung der Untersuchung
- Darstellung der Erhebungsinstrumente
- MSWS
- Rosenberg-Skala
- ERGEBNISSE
- Deskriptiver Vergleich der Gütekriterien der MSWS
- Itemkennwerte
- Interne Konsistenz
- Skaleninterkorrelation
- Faktorenstruktur
- Korrelationen mit demographischen Variablen
- Konvergente Validität
- Vergleich der Selbstwertschätzung
- Mittelwertsvergleich der Selbstwertschätzung der Norm- und der Untersuchungsstichprobe erwerbsloser Personen
- Gruppenunterschiede innerhalb erwerbsloser Personen
- Deskriptiver Vergleich der Gütekriterien der MSWS
- DISKUSSION
- Diskussion der Ergebnisse
- Anwendung der MSWS bei erwerbslosen Personen
- Unterschiede in der Selbstwertschätzung
- Selbstwertschätzung verschiedenen Gruppen erwerbsloser Personen
- Limitierung der Untersuchung
- Selektionseffekt und weitere Einschränkungen
- Soziale Erwünschtheit
- Ausschluss der Kausalität für die Ergebnisinterpretation
- Validierungsmethode
- Diskussion der Ergebnisse
- AUSBLICK UND SCHLUSSBEMERKUNGEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit zielt darauf ab, die Multidimensionale Selbstwertskala (MSWS) anhand einer Stichprobe erwerbsloser Personen zu validieren. Sie untersucht, ob die MSWS in dieser Population valide Ergebnisse liefert und welche spezifischen Aspekte der Selbstwertschätzung bei erwerbslosen Personen relevant sind.
- Validierung der MSWS in der Population erwerbsloser Personen
- Analyse der Selbstwertschätzung von erwerbslosen Personen
- Einfluss von Moderatorvariablen auf die Selbstwertschätzung in der Erwerbslosigkeit
- Bedeutung der Selbstwertschätzung für die Bewältigung der Erwerbslosigkeit
- Entwicklung von Interventionen zur Förderung der Selbstwertschätzung bei erwerbslosen Personen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 2: Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Selbstwertschätzung und Erwerbslosigkeit ein. Es beschreibt die Relevanz des Themas sowie den Forschungsstand.
- Kapitel 3: Theoretischer Hintergrund: Hier werden die theoretischen Grundlagen der Selbstwertschätzung, des Selbstkonzepts und der MSWS erläutert. Zudem werden mögliche Moderatorvariablen im Zusammenhang mit Erwerbslosigkeit beleuchtet.
- Kapitel 4: Methodik: Dieses Kapitel beschreibt die Design und Durchführung der Untersuchung. Es werden die Stichprobe, die Erhebungsinstrumente und die Datenanalysemethode vorgestellt.
- Kapitel 5: Ergebnisse: In diesem Kapitel werden die Ergebnisse der Untersuchung präsentiert. Es werden die Gütekriterien der MSWS, die Selbstwertschätzung der Untersuchungsstichprobe sowie die Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen von erwerbslosen Personen betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Selbstwertschätzung, Erwerbslosigkeit, Multidimensionale Selbstwertskala (MSWS), Validierung, Moderatorvariablen, Gruppenunterschiede, Itemkennwerte, Interne Konsistenz, Skaleninterkorrelation, Faktorenstruktur, Konvergente Validität, Mittelwertsvergleich.
- Quote paper
- Bettina Ehrnsperger (Author), 2005, Selbstwertschätzung und Arbeitslosigkeit, Validierung der Multidimensionalen Selbstwertskala (MSWS), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/42152