Die Sichtweise und dementsprechend die Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung hat in den letzten 30 Jahren eine große Änderung erfahren. Sowohl in wissenschaftlichen Betrachtungen als auch in der Praxis wird versucht, den Menschen mit geistiger Behinderung nicht unter der defizitären Perspektive zu betrachten und seine durch die Gesellschaft normierten Schwächen zu beheben. Sondern es wird versucht seine individuellen Stärken zu finden, um bei diesen die Förderung anzusetzen. Es ist also nur konsequent, dass in diesem Zusammenhang der Bereich der Kunst „entdeckt“ wurde. Während künstlerische Tätigkeiten anfangs nur unter dem therapeutischen Aspekt mit Menschen mit geistiger Behinderung praktiziert wurde rückten sie im Laufe der Zeit immer stärker als zweckfreie Ausdrucksform in den Vordergrund.
Begonnen hat diese Entwicklung mit den bildenden Künsten, seit dem Ende der 80er Jahre entwickelt sich auch die Theaterarbeit zu einem wichtigen Ausdrucksmedium für mit Menschen mit geistiger Behinderung. Ich möchte nun im folgenden auf die Fragen eingehen, warum hier Theater gespielt wird. Also aus welcher Motivation heraus und mit welcher Zielsetzung. Im Anschluss daran möchte ich umreißen, wodurch sich Theater mit Menschen mit geistiger Behinderung auszeichnet.
Abschließend soll aufgezeigt werden, durch welche Qualitäten sich ein Spielleiter, der in diesem Bereich arbeitet auszeichnet.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- MOTIVATION
- ZIELVORSTELLUNGEN
- Innen die Spieler
- Außen das Publikum
- BESONDERHEITEN
- DIE QUALITÄTEN DES/DER SPIELLEITER IN
- SCHLUSSGEDANKE
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Frage, warum und mit welcher Zielsetzung Theater mit Menschen mit geistiger Behinderung praktiziert wird. Er beleuchtet die Motivation und die besonderen Aspekte dieses Theaterbereichs und analysiert die Qualitäten, die ein Spielleiter in diesem Bereich benötigt.
- Motivation für Theaterarbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung
- Zielvorstellungen: Innen die Spieler, Außen das Publikum
- Besonderheiten von Theaterarbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung
- Qualitäten des/der Spielleiters in diesem Bereich
- Entwicklung und Bedeutung des Theaterbereichs für Menschen mit geistiger Behinderung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text stellt den Wandel der Sichtweise auf Menschen mit geistiger Behinderung in den letzten 30 Jahren dar. Die Fokussierung auf Stärken statt Schwächen und die Integration künstlerischer Tätigkeiten, insbesondere Theater, werden hervorgehoben.
- Motivation: Die intrinsische Lust am Spiel, die Ganzheitlichkeit und das soziale Element des Theaters werden als Hauptgründe für die Motivation von Menschen mit geistiger Behinderung zum Theaterspiel genannt.
- Zielvorstellungen: Die Diskussion zwischen produkt- und prozessorientierter Theaterarbeit wird beleuchtet. Es werden die unterschiedlichen Ziele von Spielleitern aufgezeigt: Verbesserung der sozialen, musischen und intellektuellen Fähigkeiten der Spieler (prozessorientiert) und die Betonung des künstlerischen Aspekts (produktorientiert).
- Besonderheiten: Der Text beleuchtet die Besonderheiten von Theaterarbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung. Es wird die Entwicklung eines eigenständigen Arbeitsbereichs in einigen Großstädten des deutschsprachigen Raumes beschrieben.
Schlüsselwörter
Theaterpädagogik, Menschen mit geistiger Behinderung, Motivation, Zielsetzung, Spielleiter, Produkt- und Prozessorientierung, künstlerische Ausdrucksform, soziale Integration, Inklusion.
- Quote paper
- Jörn Killinger (Author), 2002, Theaterpädagogik mit Menschen mit geistiger Behinderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41970