Bereits seit Leibniz Lebzeiten finden sich in der Philosophie Meinungen, daß Leibniz' Prästabilierte Harmonie sich nicht grundlegend vom Occasionalismus unterscheide, so z.B. bei Arnauld und Foucher. Im Rahmen dieser Arbeit sollen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Systeme aufgezeigt werden.
Nach einem kurzen allgemeinen Abriß über den Occasionalismus sowie den Einfluß Malebranches auf Leibniz werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Ansätze von Malebranche und Leibniz aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept des Occasionalismus
- Malebranches Einfluß auf Leibniz
- Spiegel des Universums
- Beziehungen zwischen den Substanzen
- Materie ist mehr als reine Ausdehnung
- Bindung des Geistes an die Materie
- Fensterlosigkeit
- Kausalität zwischen Körper und Seele
- Wunder
- Unabhängigkeit und Freiheit
- Prästabilierte Harmonie
- Unterscheidung zwischen den Handlungen Gottes und denen der Kreaturen
- Unwillentliche und unvollkommene Handlungen
- Resume
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Leibniz' System der prästabilierten Harmonie und dem Okkasionalismus. Sie beleuchtet den Einfluss Malebranches auf Leibniz' Denken und analysiert die jeweiligen Konzepte der Kausalität zwischen Körper und Geist sowie die Rolle Gottes in beiden Systemen.
- Okkasionalismus als philosophische Position
- Der Einfluss von Malebranche auf Leibniz' Metaphysik
- Vergleich der Konzepte von Kausalität in beiden Systemen
- Die Rolle Gottes in der prästabilierten Harmonie und im Okkasionalismus
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Betrachtung von Körper und Geist
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und benennt die Forschungsfrage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Leibniz' prästabilierter Harmonie und dem Okkasionalismus. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit und kündigt die Analyse der Ansätze von Malebranche und Leibniz an. Die Erwähnung von Arnauld und Foucher verdeutlicht die historische Relevanz der Debatte um die Beziehung zwischen beiden Systemen.
Das Konzept des Occasionalismus: Dieses Kapitel beschreibt den Okkasionalismus ausgehend von Descartes' Lehre der substantiellen Verschiedenheit von Körper und Geist. Es erklärt, wie die Unmöglichkeit der direkten Wechselwirkung zwischen Körper und Seele zur Annahme einer göttlichen Intervention führt. Gott wird als die alleinige Ursache für den scheinbaren Zusammenhang zwischen mentalen und physischen Zuständen dargestellt. Die Beispiele der Armbewegung und der Bewegung materieller Objekte veranschaulichen die ausschließliche Rolle Gottes als Ursache. Das Kapitel betont die völlige Passivität aller Geschöpfe und die Ablehnung direkter Kausalität zwischen materiellen Dingen.
Malebranches Einfluß auf Leibniz: Dieses Kapitel analysiert den Einfluss Malebranches auf Leibniz' Metaphysik. Es hebt hervor, dass Leibniz seine Position als Weiterentwicklung, nicht als Zurückweisung von Malebranches Ansatz verstand. Die Betonung von Gottes Handeln aus guten Gründen und mit dem besten Ergebnis zeigt eine gemeinsame Grundlage. Brown's Feststellung, Leibniz habe von einer semi-okkasionalistischen Position zur prästabilierten Harmonie gelangt, unterstreicht die Entwicklung seiner Gedanken. Trotz Übereinstimmungen werden die Unterschiede zwischen beiden Positionen hervorgehoben.
Beziehungen zwischen den Substanzen: Dieses Kapitel behandelt die komplexen Beziehungen zwischen Geist und Materie im Detail. Die Unterkapitel beleuchten verschiedene Aspekte dieser Beziehung: Materie als mehr als reine Ausdehnung, die Bindung des Geistes an die Materie, das Problem der "Fensterlosigkeit" mit Unterpunkten zur Kausalität zwischen Körper und Seele, Wundern und Unabhängigkeit und Freiheit und die prästabilierte Harmonie als Lösungsansatz. Der umfassende Einblick in die verschiedenen Facetten dieser Beziehung unterstreicht die Komplexität des Themas.
Unterscheidung zwischen den Handlungen Gottes und denen der Kreaturen: Dieses Kapitel dürfte sich mit der Unterscheidung der direkten göttlichen Handlung und dem Wirken der Schöpfung befassen. Es wird wahrscheinlich die Grenzen der göttlichen Intervention und die Eigenständigkeit der Kreaturen im Rahmen der jeweiligen philosophischen Systeme untersuchen.
Unwillentliche und unvollkommene Handlungen: Dieses Kapitel behandelt vermutlich die Frage, wie unwillkürliche oder unvollkommene Handlungen im Kontext der prästabilierten Harmonie und des Okkasionalismus erklärt werden können. Es wird wahrscheinlich die Grenzen der göttlichen Ordnung und die Rolle des menschlichen Willens untersuchen.
Schlüsselwörter
Prästabilierte Harmonie, Okkasionalismus, Leibniz, Malebranche, Descartes, Kausalität, Körper-Seele-Problem, Gott, Metaphysik, Substanzdualismus, Freiheit, Wunder.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Leibniz' Prästabilierte Harmonie und der Okkasionalismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit vergleicht und kontrastiert Leibniz' System der prästabilierten Harmonie mit dem Okkasionalismus. Sie untersucht insbesondere den Einfluss von Malebranche auf Leibniz' Denken und analysiert die jeweiligen Konzepte der Kausalität zwischen Körper und Geist sowie die Rolle Gottes in beiden Systemen.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den Okkasionalismus als philosophische Position, den Einfluss von Malebranche auf Leibniz' Metaphysik, einen Vergleich der Kausalitätskonzepte beider Systeme, die Rolle Gottes in beiden Systemen, sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Betrachtung von Körper und Geist. Die Beziehungen zwischen Substanzen, insbesondere die Frage der direkten Wechselwirkung zwischen Körper und Seele, werden eingehend diskutiert. Die Unterscheidung zwischen göttlichen Handlungen und denen der Kreaturen, sowie die Behandlung unwillkürlicher und unvollkommener Handlungen im Kontext beider Systeme werden ebenfalls thematisiert.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem einzelnen?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, die die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit skizziert. Es folgt eine Darstellung des Okkasionalismus, eine Analyse des Einflusses Malebranches auf Leibniz, ein Kapitel zu den Beziehungen zwischen den Substanzen (inklusive Unterkapiteln zu Materie, Geist-Materie-Bindung, "Fensterlosigkeit", Kausalität, Wundern, Freiheit und prästabilierter Harmonie), ein Kapitel zur Unterscheidung zwischen göttlichen und kreatürlichen Handlungen, und ein Kapitel zu unwillkürlichen und unvollkommenen Handlungen. Die Arbeit schließt mit einem Resümee.
Wie wird der Okkasionalismus dargestellt?
Der Okkasionalismus wird ausgehend von Descartes' Lehre der substantiellen Verschiedenheit von Körper und Geist erklärt. Die Unmöglichkeit der direkten Wechselwirkung zwischen Körper und Seele führt zur Annahme einer göttlichen Intervention als alleinige Ursache für den scheinbaren Zusammenhang zwischen mentalen und physischen Zuständen. Die völlige Passivität aller Geschöpfe und die Ablehnung direkter Kausalität zwischen materiellen Dingen werden betont.
Welche Rolle spielt Malebranche in dieser Arbeit?
Malebranche's Einfluss auf Leibniz' Metaphysik wird analysiert. Die Arbeit untersucht, inwieweit Leibniz' prästabilierte Harmonie als Weiterentwicklung von Malebranches Ansatz verstanden werden kann und hebt sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen beiden Positionen hervor. Die Entwicklung von Leibniz' Denken von einer semi-okkasionalistischen Position zur prästabilierten Harmonie wird ebenfalls thematisiert.
Wie wird die prästabilierte Harmonie erklärt?
Die prästabilierte Harmonie wird als Lösungsansatz für das Problem der Wechselwirkung zwischen Körper und Seele präsentiert. Sie wird im Detail im Kapitel "Beziehungen zwischen den Substanzen" und in Bezug auf die anderen behandelten Themen (Kausalität, Wunder, Freiheit etc.) erläutert.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für diese Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind Prästabilierte Harmonie, Okkasionalismus, Leibniz, Malebranche, Descartes, Kausalität, Körper-Seele-Problem, Gott, Metaphysik, Substanzdualismus, Freiheit und Wunder.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Leser, die sich für die Philosophie von Leibniz und Malebranche, insbesondere für die Metaphysik und das Körper-Seele-Problem interessieren. Sie ist besonders relevant für Studierende der Philosophie und Geschichte der Philosophie.
- Quote paper
- Angelika Deml (Author), 2004, Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Leibniz' System der Prästabilierten Harmonie und dem System des Okkasionalismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41882