Wertschöpfungsprozesse und Prozessmanagement


Vorlesungsmitschrift, 2017

19 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Prozessmanagement/ Wertschopfungsprozesse

Vorlesung 1 - Einfuhrung

-Permanente Anpassung des Unternehmens und der Prozesse an Marktanfordernisse essentiell fur Fortbestand

-RationalisierungsmaBnahmen senken Gemeinkosten
→ Prozesse mussen transparent sein

-Leistungstransparenz als Vorstufe zur Rationalisierung setzt Komplexitatsbewaltigung (~durch Abbau von Vielfalt) voraus

-Rationalisierung durch Automatisierung (Personen gegen Kapital)

-Hoher Koordinationsaufwand bei hohem Spezialisierungsgrad der Prozessschritte
→ Koordinationskosten nur schwer zuteilbar

-Einzelne Tatigkeitsbereiche mussen effektiv miteinander kommunizieren, um den Prozess zu beschleunigen

→ Verbesserung des gesamtbetrieblichen Leistungserstellungsprozesses nur durch klare Prozessorientierung moglich

-Rationalisierungsmoglichkeiten: - Prozessaus-/ eingliederung
- Prozessverbesserung
- Prozessinnovation
- Prozessabbau

-Sind die maBgeblichen EinflussgroBen in einem Prozess bekannt, lasst sich dieser zielorientiert beeinflussen

→ Ziel des Projektmanagements

-Zielkonflikte bzw. neue Herausforderung bei Erreichung der ZielgroBen (~weniger Zeit, schlechtere Qualitat, weniger Kosten; hohere Kosten, bessere Qualitat, langere Zeit)

Leistungssteigerungs- und Leistungserhaltungsziele haufig im Zielkonflikt

-Prozessmanagement als Planungs-/ Steuerungsinstrument zur Realisierung von Einnahmeuberschussen

-Gesetzliche Bedingungen (o.a.) konnen RationalisierungsmaBnahmen hemmen oder verhindern

Vorlesung 2 - Prozessorientierung als Instrument der Effizienzsteigerung

-Entscheidungsbaum = grundlegende Entscheidungen, die ein Unternehmen im Hinblick auf zu erfullende Leistungsprozesse treffen muss/ kann (alle Entscheidungen unterschiedlichen Zeithorizont)

- Nichtanforderungsgerechte Prozesse verursachen nichts als Kosten
- Prozesseingliederung absoluten Einsparungsmoglichkeit bei Fremdleistungskosten (relative Kosten konnen evtl. durch Verbesserung des Leistungsangebots sinken)

-Senkung der relativen und absoluten Kosten durch Zusammenarbeit unternehmensinterner Organe
- Bei AusgliederungsmaBnahmen werden nur Zielvorstellungen des ausgliedernden Unternehmens berucksichtigt
→ „gemeinschaftliche" Entscheidung fragwurdig
- Prozessinnovation durch grundlegenden Umweltveranderungen oder Eingliederung/ Verbesserung bekannter Prozesse

-Entscheidungsalternativen erst widerspruchsfrei, wenn alle Elemente auf derselben Ebene getroffen wurden

→ horizontale vs. vertikale Analyse

-Je hoher Aggregationsniveau, desto komplexer die Entscheidung (im Hinblick auf Effizienzwirkung)

- Prozessabbau

- = wenn Prozess nicht anforderungsgerecht (durch Gemeinkosten-Wertanalyse des Controllings ergeben, Benchmarking oder Qualitatskennzahlen)
- Langfristige und komplexe Entscheidung, daher hohes Risiko der Fehlentscheidung
-Prozesse werden immer dann abgebaut, wenn sie keinen oder einen dauerhaft niedrigen Beitrag zum Unternehmenserfolg beitragen

- Prozessausgliederung (PAG)
- = Internes Leistungsprogramm wird gezielt auf Externe verlagert
- nicht unbedingt totale Ausgliederung, auch Mittelwege moglich (~Prozesskooperation)

- Prozesseingliederung (PEG)

- = externes Leistungsprogramm wird wieder in die eigenen Prozesse integriert
-nicht unbedingt totale Eingliederung, auch Mittelwege moglich (~Prozesskooperation)

-PAG/ PEG gleichzusetzen mit Entscheidung uber Art, Anzahl und Intensitat des zu erstellenden Leistungsprozesses

→ was ist die optimale Leistungstiefe?

- Bestmogliches Verhaltnis zwischen internen Eigenaktivitaten und externen Leistungsprozessen
→ gesucht wird ein effizienter Integrationsgrad zwischen den kooperierenden Unternehmen
- Entscheidungsproblem: Was soll ich erstellen? Was sollen Externe erstellen?
-Ziel: relative und absolute Kosten sollen gesenkt werden bei gleichzeitiger Leistungsverbesserung
- Je hoher die Spezifitat eines Prozesses, desto eher wird er eingegliedert; je niedriger, desto eher wird er ausgegliedert
-Strategische Bedeutung wird hoher bewerte als Spezifitat
-Geringe Unsicherheiten → Ausgliederung
-Hohe Haufigkeit des Prozesses→ Eingliederung
- Prozesshaufigkeit unterstutzende Eigenschaft (selbst bei vielen Wiederholungen nur dann Eigenerstellung, wenn strategisch bedeutsam und von spezifischer Bedeutung)
-Weitere Faktoren: Kapital, Know-How, informations-/ kommunikationstechnische Infrastruktur, rechtliche Rahmenbedingungen, Standortflexibilitat
-Kosten Eigenerstellung vs. Kosten Fremderstellung

-PAG/ PEG an/ von Kunden: erst moglich, in Endphase der Leistungserstellung

→ simple Prozesse (unspezifisch)

- Auslagerung kann evtl. neue Kosten/ Prozesse der MA verursachen (~Kontrolle)
-Berechnung, wie viel Raum und Anlagevermogen eingespart wird

-PAG/ PEG an/ von Dienstleistungsunternehmen: verhalten sich ahnlich wie PAG/ PEG an/ von Kunden (aus Sicht des Unternehmens)

- Ziel: Gewinnung von Flexibilitat, Entlastung der internen Verwaltung von Verwaltungs- und Kontrollprozessen
- Auslagerungsrisiko gering, da Prozesse ggf. wieder eingegliedert werden konnen (da geringe Markteintrittsbarrieren)
- Vorteile der Ausgliederung: geringere variable Kosten aufgrund von keinen freien aber zu bezahlenden eigenen Kapazitaten
- Problem: je spezifischer die Dienstleistungen, desto weniger Kunden konnen vom Dienstleister bedient werden
→ Verlust der Effizienzvorteile (Bundelung mehrerer Auftrage verschiedener Auftraggeber) → Abschluss langfristiger Vertrage, damit keine einseitige Abhangigkeit entsteht und nicht nur auf variable Kosten geachtet wird
- Suche und Vertragsverhandlungen konnen hohe Transaktionskosten verursachen
- Prozesssteuerung kann komplexer werden, da mehrere Schnittstellen (Spezifitatsgrad!)
→ zusatzliche Kosten konnen durch Spezialisierung und Abstimmungen entstehen
-Eheste Auslagerung von: Marketing-, Controlling- und Beschaffungsprozessen
-Problem bei Verbundgruppen: keine eigenstandige Vergutung bei Inanspruchnahme die Leistungsprozesse
→ Interessenskonflikte der MA; mussen abgebaut werden durch zuordenbaren Preisen der jeweiligen Leistung

- Prozessbeeinflussung (PB) durch Prozessverbesserung (PV): effizientere Gestaltung unternehmensinterner Prozesse

- gleicher Input, hoherer Output (relative Kostensenkung) oder weniger Input bei gleichem Output (absolute Kostensenkung)

- RationalisierungsmaBnahmen bei direkt beeinflussbaren Prozessen

-Prozessverbesserung innerhalb eines Unternehmens in:

- In einer Abteilung

- Kostensenkung durch effektivere Arbeitsteilung
- Schwachstelle Spezialisierung: aus Sicht des Kunden werden Verbesserungspotentiale identifiziert (~unnotige Teilung eines Prozesses)
- Verringerung von Wartezeiten durch Vermeidung von Kapazitatsengpassen
→ Ist-Analyse um Grund von Wartezeiten zu identifizieren
→Grund von Wartezeiten: ~zu geringe Kapazitaten (→ evtl. Ausbau der Kapazitaten), zu hoher Output vorgelagerter Leistungsprozesse (→ Output verringern oder Obiges)
- Outputsteigerung durch UmgestaltungsmaBnahmen des Prozesses
- Zeithorizont an flexiblen Stellen anpassen

- Zwischen Abteilungen

- Gemeinschaftliche Prozesserstellung sowie gemeinsame Nutzung von Kapazitaten und Spezialwerkzeugen/ Spezialisten

- Zwischen Abteilung(en) und der Verwaltung

- An Schnittstellen liegt Kostensenkungspotential
- Autonomie der Abteilungen beeinflussen Kosten (De-/Zentralisierung)
- Verwaltende Prozesse auf Zentralebene; kundenbezogene Prozesse und Disposition auf Abteilungsebene
→ Informationsaustausch notig (detaillierte vertikale Analyse des horizontalen Leistungsprozesses)
- Je hoher Standartisierungsgrad, desto eher zentrale Regelung

-Wesentliche PVs werden durch Zusammenarbeit mit Lieferanten erzielt

-Effektive Prozessverbesserung durch Analyse des gesamten Marktes/ vor- und nachgelagerte Leistungsersteller

→ Prozessverbesserung durch Integration der Prozesserste

- Integration mit Lieferanten, Dienstleistungsunternehmen, Mitbewerbern, Kunden

-S. 31!!

-Je hoher spezialisiert eine Schnittstelle in einem Prozess ist, desto ineffizienter ist das Leistungsergebnis

- PV durch externe Integration (PI)

- = gemeinwirtschaftliche Verbesserung des Leistungsaustausches
-Annahme: durch Interaktion mit Kunde, Lieferanten, Dienstleistern etc. entsteht ein erheblicher Teil der Kosten
- Rationalisierungspotential durch Zusammenarbeit mit externen Teilnehmern an der Wertkette
→ effiziente Gestaltung der Schnittstellen zur kostengunstigen Gesamtprozessherstellung

- PI mit Lieferanten

- Efficient Consumer Response (ECR) = Reengineerig-Ansatz zur Erhohung der Wertschopfung von Hersteller und Abnehmern; nicht-wertschopfende Tatigkeiten werden eliminiert
- Problem: mangelnde Kommunikation in Informationsaustausch verursacht unnotige Kosten
- Wertschopfungspartnerschaften verlangen Verstetigung und Verfestigung der Beziehung zwischen Herstellern/ Lieferanten und den Abnehmerbetrieben
→ hohes Abhangigkeitsverhaltnis voneinander (durch Investition in Rationalisierung)

- PI mit Dienstleistern

- Hauptsachlich Austausch- und Koordinationsprozesse
→ Verbesserung von Informations- und Koordinationsprozesse
- Problem: Datensicherheit, da vieles online geschieht
- Rationaler Einsatz der EDV, damit kein zu groBes Abhangigkeitsverhaltnis entsteht
- Je enger an Partner gebunden, desto hoher Transaktionskosten bei Wechsel

- PI mit Wettbewerbern

- Sehr problematisch, da Tendenz zur Abschottung (~Preisgabe von Wettbewerbsvorteilen)

- Aber: kaum Schnittstellenprobleme

PI am ehesten realisierbar bei gleichartigen Prozessen

Faktorfusion

-Starkste Form der PI
-Gemeinsamer Aufbau und Nutzung von Ressourcen
-Am ehesten realisierbar bei Prozessen ohne Kundenkontakt (~Logistik)

- Faktoraustausch

--Austausch von Know-How, Technologien, Personal etc.
-bessere Kapazitatsauslastung → Reduktion relativer Kosten
-Folge: Kompetenz- und Leistungsfahigkeitszuwachse aber hohere Kommunikations- und Abstimmungskosten

- Faktorkoordination

-Schwachste Form der PI
-Abstimmung bzgl. Geratekapazitat

-PI mit Kunden

- Oftmals Analyse aus Sicht des Kunden (kundenrelevante Prozesse), um Missstande aufzudecken
- Weitgehend problemlose PI
- -Beschwerdemanagement

-Abgestimmtes Verhalten unter den Unternehmen fuhrt immer dann zu Effizienzsteigerungen, wenn dadurch der Faktoreinsatz oder der Preis der eingesetzten Faktoren reduziert wird

- Prozessinnovation (PIN)

- Schwierig einzuschatzen, da nur wenige Daten

-Ruckgriff auf Instrumente aus Controlling (oftmals subjektiv)

-Ablosungsinnovation

- Neuartige Faktorkombination bei gleicher Leistungserbringung
- -durch Praferenz-/ Einstellungsveranderung des Kunden notwendig
- Ansatzpunkt: neue Servicekonzepte oder neue Formen der Leistungserbringung

-Echte Innovation/ Durchbruchinnovation

- Kombination neuer Faktorkombinationsprozesse mit bisher unbekannten Leistungsfunktionen
→ breiteres Spektrum an Kundenbedurfnissen wird befriedigt
- -Diversifikation, da Erweiterung/ Vertiefung des Leistungsangebots

- Innovation stets aus Blickwinkel des Kunden

-Neues Leistungspotential fuhrt zu neuem Kundenpotential

-Radikales Infragestellen aller Prozesse, um Innovationen hervorzubringen → gelingt eher in einer progressiven Unternehmenskultur

-Innovation v.a. im Anfangsstadium teurer, da noch keine Moglichkeit der Massenroduktion

- Ablauf Prozessmanagementprojekt

-Motivation

- Grobe Formulierung von Erwartungen und Zielen des Projekts

-Bestandsaufnahme

- Welche Prozesse sind von Bedeutung? Welche Prozesse sollen im Rahmen des Projekts optimiert werden?

- Diagnose

- Dokumentation des Ablaufs, Zustandigkeiten und der Informationsstrukturen; Erstellung eines Prozessmodells; Soll-Ist-Vergleich

- Analyse der Abweichung von Zielwerten

- In welchen Punkten erreichen die Anforderungen des Prozesses nicht die Anforderungen des Unternehmens? → Ursache-Wirkungs-Analyse des Prozesses

- Entwurf eines verbesserten Prozessablaufs

- Suche nach passenden Alternativen, um Prozess zu verbessern; Formulierung eines Planes zur Umsetzung

- Kontrolle

- Vergleich des damaligen und jetzigen Prozesses BSC); Wo sind Abweichungen und wie lassen sie sich verbessern?

Vorlesung 3 - Wertschopfungsdiagramme

-Horizontale Analyse = inhaltlich abgeschlossene Erfullungsvorgange, die in einem inneren logischen Zusammenhang stehen; Anfang und Ende von Zielen und Interessen der Entscheidungstrager determiniert

- Wichtig: Konzentration auf ein Objekt pro Prozess, um diesen exakt zu messen und ggf. zu bearbeiten
- Prozessuberlastung durch zu hohen Input sind zu vermeiden → Input muss von Geschwindigkeit abhangig sein

-Vertikale Analyse/ Prozessanalyse = vertikale Auflosung horizontaler Prozesse in Teilprozesse bis hin zu einzelnen Aktivitaten (→ Entstehung einer Prozesshierarchie)

- Detaillierung der Hierarchie abhangig von Zielen der Analyse
→ je detaillierter, desto geringer das Verstandnis und desto hoher die Gefahr einzelne Prozesse aufgrund der immensen Zahl nicht mehr untersuchen zu konnen → Wirtschaftlichkeit vs. Vollstandigkeit
-Top-Down-Ansatz vs. Bottom-Up-Ansatz
-Ausgangspunkt einer Prozessanalyse "Nullperspektive" → weitestgehend Losung von betrieblich bestehenden Ablaufe
-Reengineering-Prozess: Wie konnen Prozesse gestaltet und die Kundezufriedenheit maBgeblich erhoht werden (im Vgl. zu anderen Marktteilnehmern)?; beschaftigt sich hauptsachlich mit Organisationsgestaltung

- Reengineering-Projekte

- Ausgangspunkt: externe Kundenbedurfnisse (KB)
- Formulierung von Aufgabenzielen und -inhalten durch neuartige Prozesse
-Produktivitatsziele entsprechen Leitfaden
→ Resultate auch fur Prozessmanagement nutzbar

[...]

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Wertschöpfungsprozesse und Prozessmanagement
Hochschule
Macromedia Fachhochschule der Medien Hamburg
Note
2,7
Autor
Jahr
2017
Seiten
19
Katalognummer
V418794
ISBN (eBook)
9783668677265
Dateigröße
704 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
wertschöpfungsprozesse, prozessmanagement
Arbeit zitieren
Johannes-Christian Pahl (Autor:in), 2017, Wertschöpfungsprozesse und Prozessmanagement, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418794

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