Das vergleichsweise junge Medium Film ist seit jeher eng mit einer Fülle an komplexen wirtschaftlichen Prozessen und Vernetzungen, verbunden. Produktion, Distribution und Rezeption divergierten zeitweise in ganzheitlich, eigenständige Wirtschaftszweige und bildeten parallel dazu neuartige Geschäftsmodelle, die sich dynamisch mit der Transformation ihres Referenzmediums weiterentwickelten. Eine der gravierendsten Veränderungen brachte die Etablierung des Internets mit sich. Bezogen auf die Distribution des bewegten Bildes, ist ein primäres Produkt dieser globalen Vernetzung, das Geschäftsmodell des Video-On-Demand (VOD) Anbieters. Das physische Medium wird mehr und mehr an den Rand des Unterhaltungsmarktes gedrängt und Streaming Dienste greifen gravierend in die klassischen Wirtschaftsabläufe der Film- und Fernsehbranche ein.
Wie in jedem Markt, findet jedoch auch im Bereich der digitalen Bewegtbilddistribution eine gewisse Segmentierung statt. Über die Zeit verfestigten bestimmte Firmen ihre Stellung innerhalb des Marktspektrums oder integrierten das Konzept einer VOD-Plattform in bereits bestehende Organisationsstrukturen. Abseits des marktführenden Mainstreams gründeten sich im Zuge dieser Entwicklung jedoch auch Unternehmen, welche die fortschreitende und global kommerzialisierte Konsumkultur von Filmen und Serien durch permanente Verfügbarkeit, kritisieren. Obgleich sie sich demselben Konzept bedienen, verfolgen derlei Plattformen verstärkt kulturell-intendierte Aufträge und grenzen sich zusätzlich durch bestimmte strategische Entscheidungen und Eigenheiten, von den Anbietern des Mainstreams ab.
Diese Forschungsarbeit hat keineswegs den Anspruch, ein allumfassendes und detailliertes Abbild dieses Marktes zu liefern. Ebenso wenig, soll eine allgemeingültige Definition für das Geschäftsmodell des "Independent-VODAnbieters" getroffen werden.
Ziel dieser Forschungsarbeit soll vielmehr sein, nach Zusammenfassung der Ergebnisse beider Marktsegmente, diese untereinander zu vergleichen, um zu erörtern, durch welche Strategieentscheidungen sich die Unternehmen voneinander unterscheiden. Des Weiteren soll die Frage beantwortet werden, wodurch genau in der Unternehmensstrategie der kleinen Anbieter, eine Abgrenzung zum Massenmarkt stattfindet. Im Zuge dessen sollen sowohl Vernetzungen, Diskrepanzen zwischen den verschiedenen Angeboten, mögliche Standortfaktoren, als auch die bereits erwähnte Inhaltsstrukturierung Teil der Analyse sein.
Inhaltsverzeichnis
1) Einleitung
2) Film- und Fernsehwirtschaft als Geschäftsmodell
2.1) Filmwirtschaft im Lauf der Geschichte
2.1.1) den Anfängen bis in die 50er
2.1.2) Die Ära des Fernsehens
2.1.3) Entwicklung von den 80ern bis heute
2.2) Transformation des öffentlichen Guts "Film"
2.2.1) Rezeptionskultur der Gegenwart
3) Grundlagen des Begriffs Video On Demand
3.1) Das Geschäftsmodell
3.2) Zum Bereich Content Strategie
3.2.1) Das Konzept der Mainstream-Anbieter
4) Forschungsmethodik
4.1) Qualitative Datenerhebung
4.2) Forschungsbereich
5) Qualitative Studie zur Erfahrung im Bereich Non-Mainstream VOD
5.1) realeyz.de - Indie Film Network
5.2) alleskino.de - Deutsche Kinofilme
5.3) Vergleich der Ergebnisse
5.3.1) Vergleich mit den Marktführern
6) Fazit
7) Anhang
- Quote paper
- Benjamin Löber (Author), 2017, Abgrenzung vom Mainstream. Strategien kleiner Video-On-Demand-Anbieter auf dem deutschen Filmmarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/418355
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