„Lernen erfolgt im offenen System, das heißt, es ist zugänglich für äußere Einflüsse“ (Frederic Vester)
Jeder Lehrende, der sich dieses Prinzip zu Eigen macht und seinen Unterricht auf dieser Basis gestalten möchte, wird feststellen, dass Lernprozesse weniger von dem Lehrbedürfnis des Lehrenden als vielmehr von den eigenen Fragen der SchülerInnen geleitet werden muss.
Die Fragen der Lernenden ergeben sich aus der direkten Lebensumwelt, den Erfahrungen und den Sozialisationseinflüssen, die auf sie einwirken. Da Lehrpläne und klar formulierte Stundeninhalte sich allerdings nicht nur an den Rahmenrichtlinien, sondern auch an den Inhalten orientieren, die der Lehrende für wichtig erachtet, werden die Fragen der SchülerInnen leider häufig nicht berücksichtigt. So ist zu erklären, dass Unterricht von den SchülerInnen teilweise als demotivierend oder langweilig empfunden wird. Die klar strukturierte Zeiteinteilung im 45- Minuten- Takt, die nach wie vor in unserem Schulsystem überwiegt, nimmt den SchülerInnen jegliche Möglichkeit auf individuelle Zeit- und Arbeitseinteilung. Weder persönliche Befindlichkeiten noch Stärken und Schwächen der SchülerInnen werden in diesem System berücksichtigt.
Eine Möglichkeit, den Unterricht schülerzentriert zu gestalten, sind die verschiedenen Formen des offenen Unterrichts.
Wochenplanarbeit als eine Variante des offenen Unterrichts geht nicht nur auf die Lernbedürfnisse der SchülerInnen ein, sondern ermöglicht es zusätzlich, eine individuelle und sinnvolle Zeiteinteilung zu lernen. Zusätzlich kann der Lehrende durch verschiedene Aufgaben eine innere Differenzierung vornehmen, durch die sowohl schnell als auch langsam arbeitende SchülerInnen optimal gefördert werden können. Durch eine solche angenehme Arbeitsatmosphäre gestalten sich die Lernprozesse sehr individuell und somit in höchstem Maße motivierend für alle Beteiligten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I Theoretischer Teil
- 1. Definition ,,Wochenplan"
- 2. Die Einführung in die Wochenplanarbeit
- 3. Die Durchführung von Wochenplanarbeit
- 4. Die Ergebnissicherung
- II. Praktischer Teil
- 1. Bedingungsanalyse
- 2. Sachanalyse
- 3. Didaktisch- methodische Vorüberlegungen
- 3.1. Didaktische Analyse
- 3.2. methodische Analyse
- 4. Lehrziele
- 5. Der Wochenplan
- 5.1. Entwurf eines Wochenplanes
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang: Beispiele für Arbeitsblätter
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Wochenplanarbeit an Realschulen und setzt sich zum Ziel, die theoretischen Grundlagen und die praktische Umsetzung dieses pädagogischen Konzepts darzustellen. Im Fokus steht dabei die Gestaltung eines schülerzentrierten Unterrichts, der die individuellen Lernbedürfnisse und die selbstständige Arbeit der SchülerInnen in den Vordergrund stellt.
- Definition und Merkmale der Wochenplanarbeit
- Die Rolle der Individualisierung und Selbstständigkeit im Unterricht
- Die didaktische und methodische Gestaltung von Wochenplänen
- Die praktische Umsetzung der Wochenplanarbeit in der 7. Klasse
- Die Bedeutung der Ergebnissicherung in der Wochenplanarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des offenen Unterrichts und die Bedeutung von schülerzentrierten Lernprozessen ein. Der theoretische Teil beleuchtet die Definition des Begriffs „Wochenplan“, die Einführung und Durchführung von Wochenplanarbeit sowie die Ergebnissicherung. Im praktischen Teil wird eine Bedingungsanalyse, Sachanalyse und didaktisch-methodische Vorüberlegungen durchgeführt. Der Entwurf eines Wochenplans für die 7. Klasse sowie die dazugehörigen Arbeitsmaterialien bilden den Schwerpunkt des praktischen Teils.
Schlüsselwörter
Wochenplanarbeit, offener Unterricht, schülerzentrierter Unterricht, Individualisierung, Selbstständigkeit, Binnendifferenzierung, Ergebnissicherung, Didaktik, Methodik, Unterrichtsgestaltung, Realschule, 7. Klasse.
- Arbeit zitieren
- Rieke Kurzeia (Autor:in), 2003, Wochenplanarbeit an Realschulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41819