Nachdem es gegen Ende der siebziger Jahre den beiden englischen Ärzten Robert Edwards und Patrick Steptoe erstmals gelungen war, die Befruchtung einer weiblichen Eizelle im Reagenzglas (in vitro) durchzuführen, kam Louise Brown am 25. Juli 1978 als erstes Retortenbaby zur Welt. Wenige Jahre später (1982) wurde auch in der Bundesrepublik Deutschland ein durch In- Vitro- Fertilisation gezeugtes Kind geboren, was eine Diskussion zur Folge hatte, die sich zwar im Verlauf der Zeit im Zuge der sich erweiternden Möglichkeiten der Technik veränderte, die jedoch bis dato nicht als beendet anzusehen ist. Neben den ethischen Bedenken und den grundsätzlichen Fragen nach der Legitimation der Anwendung dieses Befruchtungsverfahrens, wurde auch die Klärung der rechtlichen Fragen bezüglich der Stellung des Kindes gefordert und die Vereinbarkeit mit bestehenden Gesetzen hinterfragt. Später standen die qualitativen ethischen Merkmale der Reproduktionstechniken im Mittelpunkt des Interesses, gefolgt von Fragen, die sich erst durch den Einsatz und die Fortentwicklung dieser Techniken ergaben bzw. immer noch ergeben. In der vorliegenden Arbeit sollen daher zunächst die Reproduktionstechniken als solche dargestellt und erklärt werden, um dann im Folgenden in die ethische Diskussion einsteigen zu können. Darauf aufbauend soll diskutiert werden ob und inwiefern sich diese neuen Techniken mit dem christlichen Menschenbild vereinbaren lassen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I Reproduktionstechniken und die mit ihnen verbundenen Probleme
- 1. Definition: Fortpflanzungs- bzw. Reproduktionstechnologie
- 2. In Vitro Fertilisation
- 2.1. Gründe, Voraussetzungen, Indikationen
- 2.2. Gesetzliche Regelungen
- 2.3. Durchführung/ Ablauf der In- Vitro- Fertilisation mit anschließendem Embryonentransfer
- 2.4. Schwierigkeiten und Risiken der IVF
- 2.4.1. Mögliche Komplikationen während des Befruchtungsverfahrens
- 2.4.2 Gesundheitliche Risiken für die Patientin
- 2.5. Erfolgsraten der IVF
- 3. Allgemeine Kritik an der In- Vitro- Fertilisation
- II. Ethische Diskussion um Fortpflanzungs- und Reproduktionstechniken
- 1. Die Würde der Frau
- 2. Die Würde des Kindes
- 3. Sozialethik
- 4. Fazit
- III Das Menschenbild und seine Veränderungen in und durch die Reproduktionstechniken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der ethischen Diskussion um die In Vitro Fertilisation (IVF). Sie analysiert die Problematik der IVF und diskutiert die ethischen Implikationen dieser Reproduktionstechnik. Die Arbeit beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen, die medizinischen Aspekte und die ethischen Herausforderungen, die mit der IVF verbunden sind.
- Die ethischen Implikationen der IVF
- Die Würde der Frau und des Kindes im Kontext der IVF
- Das Menschenbild und seine Veränderungen in und durch die Reproduktionstechniken
- Die rechtlichen Regelungen zur IVF
- Die medizinischen Aspekte der IVF
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Definition von Fortpflanzungs- bzw. Reproduktionstechnologie und erläutert verschiedene Techniken, die zur gezielten Steuerung der geschlechtlichen Fortpflanzung eingesetzt werden können. Besondere Aufmerksamkeit gilt der In- Vitro- Fertilisation (IVF), ihren Voraussetzungen, Durchführung, Schwierigkeiten und Risiken. Das zweite Kapitel widmet sich der ethischen Diskussion um Fortpflanzungs- und Reproduktionstechniken und untersucht die Argumente in Bezug auf die Würde der Frau, die Würde des Kindes und die Sozialethik. Das dritte Kapitel untersucht, wie die IVF das Menschenbild beeinflusst und verändert.
Schlüsselwörter
In Vitro Fertilisation (IVF), Reproduktionstechniken, ethische Diskussion, Menschenbild, Würde, Recht, Medizin, Feministische Bioethik.
- Quote paper
- Rieke Kurzeia (Author), 2003, Die ethische Diskussion um In Vitro Fertilisation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/41818